vcrlaſſen, da er ſich durch seine Entfernung der Rechte
eines Franzoſen verluſtig gemacht habe. Auf vieles
Dringen bewilligte der Beamte dem Beſtürzten end-
tich einige Tage länger Friſt, welche dieſer dazu
benutzie, ſich nach Paris zu wenden, von wo bald
eine Caſſirung beider Beſchlüſſe des Präfecten erfolgte.
Dieß war ein Adminuiſtrationsſcherz, ſagt das genannte
Journal, von dem das Publicum keine Kunde erhal-
ten haben würde, wenn Hr. Puel ſeine Bekanntma-
chung nicht einem Pariſer B atte anvertraut hätte.
Nach Briefen aus Palermo vom 18. v. M. ſoll ein
algieriſches Geſchwader von 6 Seegeln an der Süd-
spitze von Sicilten geſehen worden seyn. Die mei-
ſten Schiffe, welche längs der Küſte ſegelten wurden
von ihm angerufen, aber ſo viel man weiß hat es
Feines davon angehalten.
Durch eine königl. Ordonnanz vom 21. werden die
Kammer der Pairs und die Kammer der Deputirten
auf den 22. D:cember zufammenberufen.
P a ri.s , den 23. Nov.
( Privaicorreſpondenz. )
** Eine königl. Ordonnanz hat nunmehr den Zeit-
punct feſtgeſetzt, wo das große Drama erdffnet wird,
ſür welches seit mehrern Monaten die Actdrs ihre
Rollen einstudirien und deſſen Prolog die Journale
uns licfertren. Zicht man die in mittelſt und seit der
Epoche der letzten Seſſion der Kammern eingetrete-
nen Ereigniſſe in Betrachtung , so lieſſe sich wohl er-
warten, daß die bevorſtehende Sitzungéperiode bey
weitem ein größeres Intereſſe darbieten dürfte , als
die meiſten vorhergehenden; demnach auch ihre Reſule
1ate, ſollte das gegenwärtige Miniſterium, oder doch
sein Präſident, ſich auf dem Platze erhalten , diesem
die gegründeteſten Ansprüche auf einen wahrhaft
hiſtoriſhen Namen in den Jahrbüchern Frankreichs
ertheilen würde. Zi-ht man aber ſämmtliche Aeaſe-
rungen und Verurtheilungen der allgemeinen Mc y:
nung zusammen , ſo ergiebt sich als Facit die Wahr-
ſcheinlichieir, daß Hr. u. Billele über alle seine, Gege-
ner triumphiren wird, wofern derſelbe nur diejenige
Klippe zu vermeiden weiß, — was von ſeciner Ge-
ſchicklichkeit sich erwarten läßt, ~– weiche die man-
nigfal.igen Privatintereſſen anthürmen , die durch die
neuen Finauzoperationen gequriſcht werdcn möchten.
szccht auffallend iſt übrigens die Erklärung der libe-
alen Oppoſttion gegen dicjenigen ihrer Angehdrigen,
welc§. in dieſer Beziehung wenigstens zu den mini-
ſieri.llen Eahnen übergegangen zu scyn ſcheinen. Sie
äuſſert lich noch hey weltem ſtärker in den g.ſcllſchaft-
Un Lebensverhältniſſen als in den Journalen und
die Herren von der Linken sind gegenwärlig in den
Salons eines gewiſſen großen Bantiers , die ſie frü-
herhin füllieu, eine äuſſerſt seltene Erscheinung —
Uuſſer den wichtigen Geſsetzvorſchlägen, die man im
Berciche der Finanzen erwartet, dürften deren noch
t andere von Bedeutſamkeit im Glleite der
Mechisgeſ.ßgebung und der Verwaltung den Kammern
HP r gelegt werden. Unter jenen nennt man ein Ge-
setz iber Subſtitutionen und Fidei - Commiſſe, hin-
ſichtlich deren man dle ſeither beſtehenden legislativen
Beſtimmungen als blos im] Intereſſe der Revolution
gegeben betrachtet und die demnach bey dem gegen-
wärtigen geſellſchafilichen Zuſtande Frankreichs einer
erforderlichen Abänderung bedürften. Auch hinsichte
lich der Zuſammenſetßzung der Geſchwornengerichte
möchten vielleicht mehrere Modificationen in Vorschlag
gebracht werden , in Folge deren die zu denselben be-
fâhigten Staatsbürger der oft ſehr läſtigen Verpflich-
tung enthoben werden würden, dem deßfalls an ſie
ergehenden Aufruf in allen Fällen zu entsprechen. –~
Die Lotterien und die unter policeyiicher Aufſicht df-
fentlich geduldeten Hazardſpiele möchten das Mal
von Seiten der Regierung, unter dem Geſichtspuncte
ihrer Gemeinſchädlichkeit und – Immoralität zur
Sprache gebracht und Vorschläge gemacht werden dle
darauf dem Staate erwachſenden Einkünfte durch Eros
b ffnung andrer Einnahmsqueklen zu erſetzen. – Dis
Sendung des Grafen de la Puebla , deren offenkun-
diger Zweck iſt, Karl X. zu ſeiner Thronbeſteigung
Glück zu wünschen, will man noch. mit der bevorſte-
henden Räumung Spaniens in Beziehung ſetzen.
Man behauptet, dieſer außerordentliche Bolhſchafter
habe hdöchſt wichtige, ſpezielle Aufträge, von seinem
Souverän an Se. allerchriſtil. Maj. unmittelbar ge-
richtet und dahin zielend, Frankreichs Unterſtützung
noch fernerhin nachzusſuchen. –~ Als ein bloßes Salonss
Gespräch iſt es wohl zu betrachten, wenn man hin
und wieder die Vermuthung äuſſern hört, die Reiſe
des Prinzen Maximilian von Sachſen an den ſpani-
ſchen Hof habe noch ein ganz anderes Motiv, als die
Absicht einen bloſſen Beſuch bey ſeiner erlauchten
Tochter, der Königinn abzulegen. Ueberhaupt muß
man bey allen, die ſpaniſchen Ungelegenheiten betref-
fenden Nachrichten immer gar sehr die Quelle berüke
ſichtigen, woraus dieselbe flieſſen, und selbſt wenn
es angebliche Thatsachen sind, die das umlaufende
Gerücht crzählt. Denn iſt gleich nicht zu verkennen,
daß die Lage der Halbinsel ein sehr betrübendes
Schaufpiel gewährt, ſo gehen doch auch gar vlele
U.cbertreibungen deßhalb im Schwange. Immerhin
ſtimmen dahin die Ansichten aller Unbefangenen über-
ein , daß in dem Mangel von Eink.ang und That-
kraft unter den nâchſten Umgebungen Ferdinands VU.
ſclbſt die Haupturſache des unerfreulichen Zuſtandes
zu ſuchen iſt, in welchem ſich Spanien befindet, und
daß daher jeder fremde Einfluß ſich darauf zu be-
ſchränken habe , Se. kathol. Maj. zu einer geprüften
Wahl ſeiner Diener zu rathen. î
: Lond on, den 19, Nov.
Man will der Nachricht von Ihrbides Hinrichtung,
obgleich von mehrern Seiten beſtätiget, doch noch im-
mer nicht recht Glauben beymeſſen.
Das seit Kurzem erſcheinende und wohlunterrichtete
Blait, die Eclipse,, drückt ſich darüber geheimnißvoll
aus. Was ihr uber dieſen Gegenstand mitgetheilt
worden ſey, dürfe ſie zwar nicht verrathen, ſie wolle
aber ihre Leſer fragen, warum man denn-von Jiure
bides Adjudanten, Beraeski, nichts mehr gehört habe.
eines Franzoſen verluſtig gemacht habe. Auf vieles
Dringen bewilligte der Beamte dem Beſtürzten end-
tich einige Tage länger Friſt, welche dieſer dazu
benutzie, ſich nach Paris zu wenden, von wo bald
eine Caſſirung beider Beſchlüſſe des Präfecten erfolgte.
Dieß war ein Adminuiſtrationsſcherz, ſagt das genannte
Journal, von dem das Publicum keine Kunde erhal-
ten haben würde, wenn Hr. Puel ſeine Bekanntma-
chung nicht einem Pariſer B atte anvertraut hätte.
Nach Briefen aus Palermo vom 18. v. M. ſoll ein
algieriſches Geſchwader von 6 Seegeln an der Süd-
spitze von Sicilten geſehen worden seyn. Die mei-
ſten Schiffe, welche längs der Küſte ſegelten wurden
von ihm angerufen, aber ſo viel man weiß hat es
Feines davon angehalten.
Durch eine königl. Ordonnanz vom 21. werden die
Kammer der Pairs und die Kammer der Deputirten
auf den 22. D:cember zufammenberufen.
P a ri.s , den 23. Nov.
( Privaicorreſpondenz. )
** Eine königl. Ordonnanz hat nunmehr den Zeit-
punct feſtgeſetzt, wo das große Drama erdffnet wird,
ſür welches seit mehrern Monaten die Actdrs ihre
Rollen einstudirien und deſſen Prolog die Journale
uns licfertren. Zicht man die in mittelſt und seit der
Epoche der letzten Seſſion der Kammern eingetrete-
nen Ereigniſſe in Betrachtung , so lieſſe sich wohl er-
warten, daß die bevorſtehende Sitzungéperiode bey
weitem ein größeres Intereſſe darbieten dürfte , als
die meiſten vorhergehenden; demnach auch ihre Reſule
1ate, ſollte das gegenwärtige Miniſterium, oder doch
sein Präſident, ſich auf dem Platze erhalten , diesem
die gegründeteſten Ansprüche auf einen wahrhaft
hiſtoriſhen Namen in den Jahrbüchern Frankreichs
ertheilen würde. Zi-ht man aber ſämmtliche Aeaſe-
rungen und Verurtheilungen der allgemeinen Mc y:
nung zusammen , ſo ergiebt sich als Facit die Wahr-
ſcheinlichieir, daß Hr. u. Billele über alle seine, Gege-
ner triumphiren wird, wofern derſelbe nur diejenige
Klippe zu vermeiden weiß, — was von ſeciner Ge-
ſchicklichkeit sich erwarten läßt, ~– weiche die man-
nigfal.igen Privatintereſſen anthürmen , die durch die
neuen Finauzoperationen gequriſcht werdcn möchten.
szccht auffallend iſt übrigens die Erklärung der libe-
alen Oppoſttion gegen dicjenigen ihrer Angehdrigen,
welc§. in dieſer Beziehung wenigstens zu den mini-
ſieri.llen Eahnen übergegangen zu scyn ſcheinen. Sie
äuſſert lich noch hey weltem ſtärker in den g.ſcllſchaft-
Un Lebensverhältniſſen als in den Journalen und
die Herren von der Linken sind gegenwärlig in den
Salons eines gewiſſen großen Bantiers , die ſie frü-
herhin füllieu, eine äuſſerſt seltene Erscheinung —
Uuſſer den wichtigen Geſsetzvorſchlägen, die man im
Berciche der Finanzen erwartet, dürften deren noch
t andere von Bedeutſamkeit im Glleite der
Mechisgeſ.ßgebung und der Verwaltung den Kammern
HP r gelegt werden. Unter jenen nennt man ein Ge-
setz iber Subſtitutionen und Fidei - Commiſſe, hin-
ſichtlich deren man dle ſeither beſtehenden legislativen
Beſtimmungen als blos im] Intereſſe der Revolution
gegeben betrachtet und die demnach bey dem gegen-
wärtigen geſellſchafilichen Zuſtande Frankreichs einer
erforderlichen Abänderung bedürften. Auch hinsichte
lich der Zuſammenſetßzung der Geſchwornengerichte
möchten vielleicht mehrere Modificationen in Vorschlag
gebracht werden , in Folge deren die zu denselben be-
fâhigten Staatsbürger der oft ſehr läſtigen Verpflich-
tung enthoben werden würden, dem deßfalls an ſie
ergehenden Aufruf in allen Fällen zu entsprechen. –~
Die Lotterien und die unter policeyiicher Aufſicht df-
fentlich geduldeten Hazardſpiele möchten das Mal
von Seiten der Regierung, unter dem Geſichtspuncte
ihrer Gemeinſchädlichkeit und – Immoralität zur
Sprache gebracht und Vorschläge gemacht werden dle
darauf dem Staate erwachſenden Einkünfte durch Eros
b ffnung andrer Einnahmsqueklen zu erſetzen. – Dis
Sendung des Grafen de la Puebla , deren offenkun-
diger Zweck iſt, Karl X. zu ſeiner Thronbeſteigung
Glück zu wünschen, will man noch. mit der bevorſte-
henden Räumung Spaniens in Beziehung ſetzen.
Man behauptet, dieſer außerordentliche Bolhſchafter
habe hdöchſt wichtige, ſpezielle Aufträge, von seinem
Souverän an Se. allerchriſtil. Maj. unmittelbar ge-
richtet und dahin zielend, Frankreichs Unterſtützung
noch fernerhin nachzusſuchen. –~ Als ein bloßes Salonss
Gespräch iſt es wohl zu betrachten, wenn man hin
und wieder die Vermuthung äuſſern hört, die Reiſe
des Prinzen Maximilian von Sachſen an den ſpani-
ſchen Hof habe noch ein ganz anderes Motiv, als die
Absicht einen bloſſen Beſuch bey ſeiner erlauchten
Tochter, der Königinn abzulegen. Ueberhaupt muß
man bey allen, die ſpaniſchen Ungelegenheiten betref-
fenden Nachrichten immer gar sehr die Quelle berüke
ſichtigen, woraus dieselbe flieſſen, und selbſt wenn
es angebliche Thatsachen sind, die das umlaufende
Gerücht crzählt. Denn iſt gleich nicht zu verkennen,
daß die Lage der Halbinsel ein sehr betrübendes
Schaufpiel gewährt, ſo gehen doch auch gar vlele
U.cbertreibungen deßhalb im Schwange. Immerhin
ſtimmen dahin die Ansichten aller Unbefangenen über-
ein , daß in dem Mangel von Eink.ang und That-
kraft unter den nâchſten Umgebungen Ferdinands VU.
ſclbſt die Haupturſache des unerfreulichen Zuſtandes
zu ſuchen iſt, in welchem ſich Spanien befindet, und
daß daher jeder fremde Einfluß ſich darauf zu be-
ſchränken habe , Se. kathol. Maj. zu einer geprüften
Wahl ſeiner Diener zu rathen. î
: Lond on, den 19, Nov.
Man will der Nachricht von Ihrbides Hinrichtung,
obgleich von mehrern Seiten beſtätiget, doch noch im-
mer nicht recht Glauben beymeſſen.
Das seit Kurzem erſcheinende und wohlunterrichtete
Blait, die Eclipse,, drückt ſich darüber geheimnißvoll
aus. Was ihr uber dieſen Gegenstand mitgetheilt
worden ſey, dürfe ſie zwar nicht verrathen, ſie wolle
aber ihre Leſer fragen, warum man denn-von Jiure
bides Adjudanten, Beraeski, nichts mehr gehört habe.