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Mannheimer Zeitung — 1827

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Nro. 130 - Nro. 155 (1. Juni - 30. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#0547
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de3 aus Confkantinopel. vom 10; Mai: „Das
anit dem Schluffe des türkichen Falten - Monats CHaz
quajan) eingetretene Bairamsfeft it am 27. Ypril Dem
Serkommen gemäß, Dur) den Zug des Sultans, Der
‚Minifker und Großen, des Keichs nad der DMoichee
Sultan Yhmed’8, gefeiert worden. SE dritten Dale
ramstiage ie, dem Herfommen gemäß, dag Tewdfchts
Dat, „DD. Die Gifte der jährlichen Beränderungen oder
Bezätigungen in Befebnug der Staatsümter und
GStattbalterjchaftem Des o8mannljhen NeichesS, befanHt
gemacht worden, Die mrerimürdigite VBeründerung ut
die Sutfernnug des befannten Seraskicrs , Hauffenn
Dafa, von feinen Doßen, als Oberbefehlöhnaber der
Truppen in Dir Haupifiadt, und die Erfeßung deffelz
ben durch. den ehemaligen Gapudan-Pafcha, Ghosremw
Mehmed Pafha, an deffen Steffe Hırjjein ‚Dafcha zum
Dberbefeblshaber der. Zruppen und Sıhlöffer au bei-
den Ufern des Bosphorus cenaunt wurde. Diefe
MNeranderung wurde dem Huffein. Data Durch et
großberrlidhes Handfchreibden , Das DON EINET goldenen
rei mit Diamanten befeßten Tabatiere begleitet war,
hefaunt gemacht, und fogieiD am folgenden Zage verz
ließ cr das Eöfi: Serat Lalte Seratl) und begab ich
nad) den auf, der affatijchen Kurfte gelegenen Dorie
F{chengel-Rot, wo bisher Chosremw Dakdha fein Haupt-
quartier aufgefdlagen hatte. — Yın 7. D.. MM. hat der
Sroßherr feine Winter - Refidenz im Sernif verlaffen,
und Ach, nebft feinem Harem und Hofftaate, nad
dem Sommer -Luftfchlofe Befchicktafh, am europaifchen

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Ufer des Bocphorus, begeben. — Die feit einiger St

bei den Dardanenen vor. Ynker gelegene Ztofte, IM am
5. Mat, neunundzwanzig Segel farfk, morunter eilt
Yintenfchiff, mehrere Fregatten und Corvetten , nach
dem Yrchipelagus ausgelaufen.

“ Confantinovelk, den zr1,. Wat. Mit den Unz
terhandlungen der fregiden Minifter mit der Pforte,
ficht. e6 beim Ülten, Nachdem. FA. die Botfchafter
von Cngland, Rußland und Franfreich nach dem
fon erwähnten Meinen, am 20. April Mattgefundenett
Mißverftändniffe wieder vereinigt hattem, wurde am
5, dD. verabredet, einen neuen Schritt bei VBertew: Cf-
fendi zu machen, und anzufragen, 0b Der Divan eine
Erflärung in Betreff der Borfchläge der alliirten Hofe
gebeir werde? Der MNeis-Sffendi erwiederte dem Vers
nehmen nach den Drasomans diefer drei Höfe mit
Heftigfeit im Allgemeinen, daß die Pforte nie in fol
de VBorfchläge eingehen, und auch Feine andere Unftz
wort erfheilen, werde, Der Dragoman des englifchen
Dotfchafters wurde befonders. mit Vorwürfen wegen
Cord Codrane, überhäuft, und der Neis-Cffendi ließ
die Worte SGenngehunng ,- Aohrechung von diplomakt-
idhen Verbindungen u. f w. fanen. Dem rulfifchen
Dragoman antwortete der Meis-Effendi, daß er fich
WuNDdere, wie man noch eine andere Antwort, als
die fhon gegebene, ‚erwarten fünne, cr werde nie el:
ue andere ertheilen, So cndigte fich eine der denk
wirdigken Conferenzen, allein man erfährt doc aus
guter Duelle, daß, als nachher der brittifche Botfchafs
ter, Herr Stratford-Canning, feinen ODragoman zum

Rei8-EFendt zurück fandke, um Ihn auf die Folgen Te’
uer Mutfoort Aufmerfang zu machen, und eine Sria:
rung dieer die geforberfe Genugtamung 3 begehs
yen, feßtferer mirder gefindere Salten anfgezogen har.
68 it indeffen nafürlich, daß diefjfer Zuftand der
Dinge im Publicum Die Beforgniffe aller Art Yes
nrehrt, befonders da Hr. v. MRibeauplerre feinen Dras
goman 1100 erhaftenem Bericht won biefer Conferenz
ebenfal8 an den Neis-EFendi zuricfanDdfe, und ıhm
erffären Heß: „lintervention se fera ou par cindg
pulssances, 01 par trois, ou par deux, ou par une.”
Su diefer merkwürdigen Nenßerung, Die er auch. den
Scfandten mittheilte, mollen viele den Stand der Do-
eig der Abrigen euronNätfehen Mächte, in Bezug, auf
die Höfe von Berliut und Wien erfennen. . Das Ges
yiücht gebt‘ bier, ‚die erite Maßregel‘ der Hofe von
Qonden, Detersburg und Paris, bei fortwährender
Meiserung. von Seite Der Pforte, merde darin beite:
heit, die fernern Zufihrenm vom Kriegsbedurfniffen u10
Truvnyen nach. DMorea und ivadien von Seiten der
Türfen und Eagyviier zu verhindern. Die bei Smyrua
Bationirten Rriegsichiffe der genannten Mächte follten
hierbei mitwirken, Eine zweite, noch umfaffendere
Mangregel würde von einer anderen Seite fatt finz
den. — Herr von Nibeaupierre verläßt fernen Lande
Gß in Sujukdere aum, und Keot ganz zurücger
30301, |



Beryrmifchte Nachrichten.

Un dag Vorcelaine zu KFitten, reiben die Chinefor
Stintglasg mit Eimerfß außerft fein ab, und befireichen
damit dag gebrochene Porcelatne. Der Kitt. halt fo
felt, daß dag Dorcekaine eher an einer andern Stelle
brechen würde, — ur Helperus mird das Gerücht
widerlegt, als wenn der berühmte Gönner aus Sram
über eine vermeintliche Ungnade feines Königs geftor-
brun fey. Cs werden die Worte des Königs von Baiern
angeführt, aus welchen hervorgeht, Daß Ihm Die
Difpenlarion von der offentlichenm Borlefungen nur
beghalb ertheilf murde, damit jeine Yrbeitenm au dem
zu entwerfenden Civik-GSefeßbuch nicht behindert mwürz
den, — Yus Novara fchreibt man vom 26, Ayrıl:
Heute wurde eine aus dem Bater, fehnem Sohne von
i3,. und der Tochter von I: SGahren. beftehende Yu-
Senfamikfie vom Hirfigen Cardinakl- Erzbifchoff getauft
und gefirmt. — Sn Dijon if ein Greis von 67
Sahren zum Tode verurtheilt worden, weil er feine
Maitreffe, eine Derfon „ die ebenfalls über 45 Jahre
alt if, vergiften wollte, — In Berlin find zur
Errichtung von Freifhulen in allen heilen. der Stadt,
vom Magiftrat 200,000 Thir. bewilligt worden. —-
Canz ondou wird näcftens bis an den. Hals im
Disijer fißen, denn die Pfeifervorrathe find dafelbft auf
Die beifjpieNofe Menge von 22 Millionen Pfund ange-
wacfen. — Mehr als 300 (?*) mit Getratde beladene
Schiffe find im Königreiche Polen, wegen Mangel art
2Bafjer, auf die Sandbank des Fluffes Bug gerathen,
und eg fann Diefein Yebelftand nicht anders allg nur

durch das Yblaffen der naheliegenden Zeiche und Seen
 
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