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Mannowsky, Walter
Der Danziger Paramentenschatz: kirchliche Gewänder und Stickereien aus der Marienkirche (2. Halbband): Die gewebten Kaseln — Berlin: Brandussche Verlagsbuchhandlung, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.61626#0026
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Die Kasel ist gefüttert mit einem hellrot-grünen, locker
gewebten Seidendamast. Grund: Kettatlas, Kettfaden dünn,
gezwirnt, Schußfaden stark, ungezwirnt, hellrosa Seide.
Muster: Schußköper, Schußfaden stark, ungezwirnt, hell-
grüne Seide. Kettfaden dünn, gezwirnt, hellrosa Seide.
Zeichnung: symmetrisch. Spitzovale, gebildet aus dünnen
Ranken, in ihnen ein Rosettenmuster. Darüber und dar-
unter, einander entgegenstehend, Paare von Vögeln mit
langen Schwänzen. Über deren Rücken ein Sechseckorna-
ment mit Rosettengefülltem Sternmuster. — Rapport:
Kette 33 cm, Schuß 19 cm.
— Spanien, 15. Jh.
Die Rückenseite der Kasel hat seitlich gerade verlaufenden Schnitt,
schließt unten gerade mit abgerundeten Ecken. Die Brustseite ist
schmäler und kürzer geschnitten als der Rücken.
Rückenlänge 138 cm, Schulterbreite 88 cm.
Brustbreite 56 cm.
Altes Inv. 52.
Die Rückenseite ist ausgezeichnet erhalten, auch ihr Futterstoff ist
unversehrt, nur etwas ausgeblichen. Auf der Brustseite ist der
Samt in der Mitte stark abgeschabt. Das Futter ist hier fast ganz
zerschlissen.
Gewerbeausstellung München 1876.
Hinz, T. 62.
Tafel 87.
81
KASEL
Roter Seidensamt mit Reliefmusterung. Grundgewebe in
Leinenbindung. Kettfaden einfach, Schußfaden abwech-
selnd doppelt und einfach. Hellroter Seidenzwirn. Flor-
kette purpurrote Seide, in zwei Schichten geschoren. Das
Muster entsteht ausschließlich durch den Wechsel der
Florschichten und zwar bildet die höhere Florschicht die
Zeichnung, die niedere den Grund. Zeichnung: Symme-
trisch. Flattrige Ranken, von denen Zweige mit Blättern
und Früchten ausgehen, bilden Spitzovale. An den Be-
rührungsstellen werden die Ranken durch doppelte Ringe
zusammen gehalten. In den Spitzovalen Blütenstände mit
zackigen Blättern und Sternblumen. — Rapport: Kette
37 cm, Schuß 52 cm.
— Italien (Venedig), Ende 15. Jhs.
Ungefärbtes Leinenfutter.
Die Kasel hat im Rücken seitlich gerade verlaufenden Schnitt bei
etwas verbreiterten Schultern; unten schließt sie gerade mit ab-
gerundeten Ecken. Die Brustseite ist nur wenig schmäler geschnit-
ten als der Rücken.

Rückenlänge 129 cm, Schulterbreite 86 cm, Rückenbreite 81 cm.
Brustbreite 72 cm.
Altes Inv. 54.
Stoff und Farbe vorzüglich erhalten.
Zu dieser Kasel gehört Stola Nr. 197 und Manipel 198.
Tafel 87.
82
KASEL
Grüner Seidensamt mit Goldstreifen. Grundgewebe in
Leinenbindung, Kettfaden einfach, Schußfaden doppelt,
grüner Seidenzwirn. Florkette: grüne Seide. Goldschuß:
Häutchengold um Leinenzwirn. Zeichnungen Abständen
von ca. 8 cm durchzieht eine Gruppe von drei Goldstreifen
den Florgrund in der Schußrichtung. Die beiden äußeren
Streifen sind 8 mm, der mittlere 10 mm breit. Ihr Abstand
voneinander beträgt 4 mm. Die Einbindung der Goldfäden
durch den grünen Kettfaden ergibt ein Rautenmuster.
— Italien, Anfang 15. Jhs.
Rosa Leinenfutter.
Die Rückenseite der Kasel ist an den Seiten etwas rund geschnitten,
die Schultern sind etwas verbreitert; unten schließt sie gerade mit
abgerundeten Ecken. Die Brustseite hat ähnlichen Schnitt, ist aber
schmäler.
Rückenlänge 137 cm, Schulterbreite 83 cm.
Brustbreite (Mitte) 69 cm.
Altes Inv. Nr. 111.
Sehr gut erhalten.
Zu dieser Kasel gehört die Stola Nr. 199 und das Manipel Nr. 200.
Tafel 88.
83
KASEL
Weißer, gerauhter Wollstoff. Auf Brust- und Rücken-
Seite ist je ein Kreuz aus 9 cm breiten Streifen eines dünnen,
schwarzen Wollköpers auf genäht.
— Deutsch, 15. Jh.
Blaues Leinenfutter.
Der Schnitt der Rückenseite wird nach unten zu schmäler, schließt
unten in flachem Bogen. Die Brustseite ist ähnlich, aber schmäler
geschnitten als der Rücken.
Rückenlänge 132 cm, Schulterbreite 96 cm.
Brustbreite (Mitte) 73 cm.
Altes Inv. 110.
Gut erhalten.
Zu der Kasel gehört die Stola Nr. 207.
Tafel 88.
 
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