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Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin>
WIr Maria Theresia von Gottes Gnaden Römische Kaiserin ... Es ist Uns untern 17. dieß aus dem Königreich Hungarn einberichtet worden, wie daß in verschiedenen Comitaten, besonders in dem Prespurger und Neitraer ersagten Königreichs Hungarn eine Menge deren Heuschrecken wider alles Vermuthen verspühret ... — Bruchsal, 1749 [VD18 14265621]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26262#0007
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aufs Feld lausten/ und die vielleicht bereiths sich nieberaclassene auf- und
wegcrciben können ; trifft es sich aber / daß sic des Tags im Fliegen ermil-
der / irgendswo über Nackt liegen bleiben/ und vielleicht auf einen leeren
Feld / oder niedrigen Strauchen / und Dörnern / so kan man solche
entweder mir anbrechenden Tag/ wann der Thau noch auf ihnen sieget / oder
aber auf dem spaten Abend nach sonnen - Untergang / oder aber auch/
wanneskühl/und Regen-Wetter ist/ zu welchen Zetten sie liegen bleiben/
und nickt fliegen können )mit allerhand Schlag-Zeug zusammen schlagen/
rcrtretten/und zerknirMen.
Im Derbst istoben^l. zuo. schon bemercktt f daß sie bey ereigneter , V
kühlen Lufft/ und Regen - Wetter endlich an einem Orth liegen bleiben/ '
die Euer hinterlaßen/ sie aber selbsten crepircn. Wann man nun zu sol-
cher Zeit gut Acht gäbe/ da ohnedem die Felder öd und leer seynd/ könte
man dieses Ungeziefer / so viel möglich / mit Todt - schlagen verminderen/
oder die gantzen Sckwärmc vielleicht gar ausrotten / ehe sie noch die Eyer
von sich lassen / und einschmitzen.
^8. In diesem Monalh 8eprsmsiri8 1748. k0MiNt die Lolütion , daß OÄavo.
abermahlen verschiedene grcsie Schwärme aus der Wavackey durch die
Herman-und Cronstädrer-Pässe hcreingekommen seyen / deren eine gros-
se Menge sich bey Hcrmanstadt/ und denen auf denen auf 2. und z. Mei»
len heruniliegenden lerricoiüs sich niedergelassen /denBrein/oder Hirsen/
wie auch Türoklscken Waitzen zum Tdeil> nemblick was noch milchig und
unzeitig ist/ samt dem Laub-und Blätter abfressen/ und nimmer m den
Flug zu bringen seynd. , , ^no
i^onum : In denen Archiven glaubet man nichts mehr zu fin- Obindcnen
den / als was die Iradicion , und die Erfahrung unserer Zeiten uns scbst ^rckivenzu
gelehrer hat / daß man nemdlrck nie und nunmev gehöret/ daß Heuschre- finden, oder
cken in diesern Land ausgebrürrer worden wären / wohl aber haben wir m anderweg
ungefehr vor vierzig Jahren gesehen / daß eben dergleichen Art / wie je- M erfahren
zimd aus der Wallachey gekommen/ da und dort/ woselbst sie sich nieder- ^ynmocaLe,
gelassen / vielen Schaden an Früchten gethan /aber entweder noch wäh-
render Sommers-Zeit aus dem Lande geflogen / oder aber nach Be-^.
schaffenheic der kalten und nassen Witterungen völlig zu Grunde gc-pererMm
gangen. e dioien
Die nähere und besstre Erläuterung dieser Sacken kan ick für dies- Ze-iden ge-
nial nicht geben / wohl aber könte man aus andern Ländern/wo der-wesen, und
gleichen Ungezieffer sich öfter einsindec / besseren Naht und Mittel was für
darfür bis künffttges Früh-Iahr etnhohlen / indem von claco an den Win-
ter hindurch kein weiteres Unheil zu besorgen ist. LVL

MNEilen diesen Sonuner hindurch eine Lxera-oräinuri Dürre / und
HW Hitze gewesen/von Anfang dieses Frühltngs/und/ausgenömmen/
des im 2lnfang 8eprembri8 ein paar Wochen hindurch sich ereigne-
ten Regen-Wetters / Vermahlen im OQodnnoch eine ziemliche Wärme fort-
dauret / so ist osilervirec worden / daß die aus der Wallachey in entsetz-
licher Menge letztens gekommene Heuschrecken d Roth-Thurner
Paß in Siebenbürgen ins offene Land bey Hermanstadr / eben in ge-
meldtem Regen eingetroffen / sich auf etliche Meilen Weegs gelägert/
und während dieses kühl - undnassenWetterS liegen geblieben/ undAicht
fortfliegen können/sockald aber schön/ und abermahl warmes Wetter an-
gefangen/ sich gepaartt haben, Sie bleiben aufeinander etliche Läge / ja
viel-
 
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