Marivaux, Pierre Carlet de Chamblain de; Unger, Johann Friedrich Gottlieb [Oth.]: Marianen's Begebenheiten (2. Theil, 1. Abtheilung) (Berlin: bei Johann Friedrich Unger, 1791) [VD18 90796152]

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uer Aufrichtigkeit nicht viel zu wagen gehabt;
ich muffe sogar mein Interesse dabei gefunden ha-
ben, weil ich mich dadurch noch immer fester in
Frau von Mirans Gunst setzte, und sie meine
Aufrichtigkeit immer zu belohnen pflegte. Je nun,
ich will eben nicht sagen, daß dieser Bewegungs-
grund nicht mit gewürkt habe; aber er würkte doch
nicht so hervorstechend, daß ich ihn mir deutlich
bewußt gewesen wäre, das schwöre ich Ihnen,
und daß ich mir einbildete, den inner« Regun-
gen der Dankbarkeit hierin zu folgen.
Dem sey aber wie ihm wolle, ich schrieb an Frau
von Miran: Dienstags, (um die und die Zeit,) ist
eine mir unbekannte Dame zu mir gekommen,
sie nannte sich Ihre Verwandln:, und sah (so
und so) aus; nachdem sie sich wohl versichert hat-
te, ich sey die nach welcher sie fragte, sagte sie
mir nichts als daß (ich wiederholte die eignen
Worte der Dame.) — Dann gieng sie, ohne
sich näher erklären zu wollen.
Nach der Schilderung, welche Du von der
Dame machst, antwortete mir Frau von Miran
in einem kleinen Billet, — errathe rch wer sie
seyn kann; ich werde es Dir Morgen Nachmit-
tag sagen; sey ganz ruhig. — Dasnvar ich, aber
es währte nicht lange.
Mariane rr Th. Ä