Von der Optik.
der Mitte. Dieser Spiegel fängt die Strahlen
ar, Sch auf, welche von dem entfernten Gegenstän-
de
40. Bey allen diesen vorerwehnten Glasern aber,
haben wir beständig eben die Oeffnung, Dicke und
Brennweite voraus gesetzt, wie auch, daß sie in weiter
nichts von einander verschieden scyn, als nur in der
Gestalt, welche von der ungleichen Größe und Lage
ihrer zugehörigen Halbmesser herrühret. Weil aber,
wie w.r gezeigt haben, die von der Figur verursachte
Abweichung gegen diejenige nur so wenig betragt, wel-
che von der verschiedenen Brechung der Strahlen ent-
steht ; so hat man die Bemühung nach einer größern
Vollkommenheit bey den brechenden Fernrohren gar
aufgegcben, und die ganze Verbesserung blos darinnen
gesetzt, daß man sie langer gemacht.
4w Aus diesem Grunde wurden die langen Fernroh-
re so sehr gewöhnlich, und die Verbesserungen von die-
ser Art, bey der Betrachtung der himmlischen Körper,
gieng so weit, daß man die Röhren überhaupt wegließ,
und das von dem Herrn -Hugenius erfundene Verfah-
ren annahm, vermittelst welches man keine Röhren mehr
brauchte. Denn er befestigte das Objectivglas auf ei-
ner oben an dem Ende einer aufgerichteten sehr langen
Stange, und kehrete seine Achse, vermittelst einer sei-
denen Schnur, welche von diesem Objectivglafe bis zu
dem Augenglase herunter gieng, gegen die himmlischen
Körper. Und auf diese Weise erhielt man ein Werk-
zeug von Schuhen in der Lange, womit man sie
betrachten konnte.
42. Ein solches Werkzeug nennte man ein Luftferns
rohr, weil es ohne eine Röhre zur finstern Nachtzeit
gebraucht wurde. Er dient aber die Röhre nicht blos
darzu, daß man vermittelst derselben die Gläser rich-
ten kann, sondern auch, damit derjenige Thcil mehr
verdunkelt sey, wo die Bilder der Gegenstände ge-
macht werden: denn in den Fernrohren sowohl, als
dem finstern Orte, dürfen wir kein anderes zu dem Au-
ge gelangendes Licht gestatten, als dasjenige, welches
von den Bildern herrühret, die von den äußern Gegen-
ständen gemacht werden.
77
4Z- Damit
der Mitte. Dieser Spiegel fängt die Strahlen
ar, Sch auf, welche von dem entfernten Gegenstän-
de
40. Bey allen diesen vorerwehnten Glasern aber,
haben wir beständig eben die Oeffnung, Dicke und
Brennweite voraus gesetzt, wie auch, daß sie in weiter
nichts von einander verschieden scyn, als nur in der
Gestalt, welche von der ungleichen Größe und Lage
ihrer zugehörigen Halbmesser herrühret. Weil aber,
wie w.r gezeigt haben, die von der Figur verursachte
Abweichung gegen diejenige nur so wenig betragt, wel-
che von der verschiedenen Brechung der Strahlen ent-
steht ; so hat man die Bemühung nach einer größern
Vollkommenheit bey den brechenden Fernrohren gar
aufgegcben, und die ganze Verbesserung blos darinnen
gesetzt, daß man sie langer gemacht.
4w Aus diesem Grunde wurden die langen Fernroh-
re so sehr gewöhnlich, und die Verbesserungen von die-
ser Art, bey der Betrachtung der himmlischen Körper,
gieng so weit, daß man die Röhren überhaupt wegließ,
und das von dem Herrn -Hugenius erfundene Verfah-
ren annahm, vermittelst welches man keine Röhren mehr
brauchte. Denn er befestigte das Objectivglas auf ei-
ner oben an dem Ende einer aufgerichteten sehr langen
Stange, und kehrete seine Achse, vermittelst einer sei-
denen Schnur, welche von diesem Objectivglafe bis zu
dem Augenglase herunter gieng, gegen die himmlischen
Körper. Und auf diese Weise erhielt man ein Werk-
zeug von Schuhen in der Lange, womit man sie
betrachten konnte.
42. Ein solches Werkzeug nennte man ein Luftferns
rohr, weil es ohne eine Röhre zur finstern Nachtzeit
gebraucht wurde. Er dient aber die Röhre nicht blos
darzu, daß man vermittelst derselben die Gläser rich-
ten kann, sondern auch, damit derjenige Thcil mehr
verdunkelt sey, wo die Bilder der Gegenstände ge-
macht werden: denn in den Fernrohren sowohl, als
dem finstern Orte, dürfen wir kein anderes zu dem Au-
ge gelangendes Licht gestatten, als dasjenige, welches
von den Bildern herrühret, die von den äußern Gegen-
ständen gemacht werden.
77
4Z- Damit