dass ausgerechnet der Nachfolger des Bischofs Beringer, von dem 23 der 24
gefundenen Pfennige stammen, der bekannte und äusserst tatkräftige Bischof
Burkard (1072-1107) war: Von ihm besagt eine Urkunde, dass er die Stadt
Basel - unter Einbezug bestehender Befestigungen - mit einer Stadtmauer
versehen habe 34). Der 1937 in Kaiseraugst gehobene kleine Börseninhalt könnte
darum sehr wohl bei Abbrucharbeiten zum Bau der Basler Mauer verloren
gegangen sein. Er ist damit ein greifbares archäologisches Zeugnis für den seiner-
zeit berühmten Satz des deutschen Humanisten Pirkheimer (1491-1579): «Basilea,
crevit haec ex ruinis Augustae», zu deutsch: «Aus den Ruinen von Augst erwuchs
Basel» 35).
Schlussbetrachtungen
Zwar bilden die elf vorgestellten Schatzfunde, zu denen nebst dem Kaiseraugster
Silberschatz noch der erst kürzlich entdeckte Versteckfund des 3. Jahrhunderts
aus Kaiseraugst sowie einige unsichere, hier nicht herangezogene Depots hin-
zukommen, nur eine bescheidene, heterogene Reihe. Und doch werfen sie,
einzeln odergesamthaft betrachtet, einige Streiflichter auf die Geschichte unserer
beiden Römerstädte.
Ein besonderes Interesse verdient die bisher nicht beachtete Münzrolle
augusteischer Zeit. Wohl waren republikanische Silbermünzen noch im 1. Jahr-
hundert n. Chr. und vereinzelt auch danach im Umlauf, allerdings nur noch als
geringer Prozentsatz des kursierenden Silbergeldes. Obgleich bei der Augster
Rolle der Fehler der kleinen Zahl, auf den auch W. Krämer bei der Bewertung
spätrepublikanischer Münzschätze hinweist 36), einen Streich spielen kann,
bleibt doch bemerkenswert, dass von den 12 Silbermünzen kein Exemplar aus
der Münzstätte Lyon stammt, die nach J.-B. Giard seit 15 v. Chr. grosse Mengen
von Silbergeld geprägt hat 37). Trifft dies zu, so ist es sehr wahrscheinlich, dass
unsere Münzrolle noch vor 15 v. Chr. oder höchstens ganz kurze Zeit danach in
den Boden gelangte.
Damit steht erneut die Gründung bzw. Anlage der Colonia Augusta Rauri-
corum unter Augustus (27 V.-14 n. Chr.) zur Diskussion 38). Was den Beginn
der Siedlung betrifft, so sollte man daran denken, dass dieser nicht von Anfang
an alle heute (in der Regel nur in Ausschnitten) bekannten Teile und Quartiere
erfasst haben muss. Zwischen dem Baubeginn in einer zentralen Insula, z. B. in
Insula 17, und der Uberbauung einer im Süden der Stadt gelegenen Insula
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gefundenen Pfennige stammen, der bekannte und äusserst tatkräftige Bischof
Burkard (1072-1107) war: Von ihm besagt eine Urkunde, dass er die Stadt
Basel - unter Einbezug bestehender Befestigungen - mit einer Stadtmauer
versehen habe 34). Der 1937 in Kaiseraugst gehobene kleine Börseninhalt könnte
darum sehr wohl bei Abbrucharbeiten zum Bau der Basler Mauer verloren
gegangen sein. Er ist damit ein greifbares archäologisches Zeugnis für den seiner-
zeit berühmten Satz des deutschen Humanisten Pirkheimer (1491-1579): «Basilea,
crevit haec ex ruinis Augustae», zu deutsch: «Aus den Ruinen von Augst erwuchs
Basel» 35).
Schlussbetrachtungen
Zwar bilden die elf vorgestellten Schatzfunde, zu denen nebst dem Kaiseraugster
Silberschatz noch der erst kürzlich entdeckte Versteckfund des 3. Jahrhunderts
aus Kaiseraugst sowie einige unsichere, hier nicht herangezogene Depots hin-
zukommen, nur eine bescheidene, heterogene Reihe. Und doch werfen sie,
einzeln odergesamthaft betrachtet, einige Streiflichter auf die Geschichte unserer
beiden Römerstädte.
Ein besonderes Interesse verdient die bisher nicht beachtete Münzrolle
augusteischer Zeit. Wohl waren republikanische Silbermünzen noch im 1. Jahr-
hundert n. Chr. und vereinzelt auch danach im Umlauf, allerdings nur noch als
geringer Prozentsatz des kursierenden Silbergeldes. Obgleich bei der Augster
Rolle der Fehler der kleinen Zahl, auf den auch W. Krämer bei der Bewertung
spätrepublikanischer Münzschätze hinweist 36), einen Streich spielen kann,
bleibt doch bemerkenswert, dass von den 12 Silbermünzen kein Exemplar aus
der Münzstätte Lyon stammt, die nach J.-B. Giard seit 15 v. Chr. grosse Mengen
von Silbergeld geprägt hat 37). Trifft dies zu, so ist es sehr wahrscheinlich, dass
unsere Münzrolle noch vor 15 v. Chr. oder höchstens ganz kurze Zeit danach in
den Boden gelangte.
Damit steht erneut die Gründung bzw. Anlage der Colonia Augusta Rauri-
corum unter Augustus (27 V.-14 n. Chr.) zur Diskussion 38). Was den Beginn
der Siedlung betrifft, so sollte man daran denken, dass dieser nicht von Anfang
an alle heute (in der Regel nur in Ausschnitten) bekannten Teile und Quartiere
erfasst haben muss. Zwischen dem Baubeginn in einer zentralen Insula, z. B. in
Insula 17, und der Uberbauung einer im Süden der Stadt gelegenen Insula
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