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beschieden mit Gewehr und Harnisch und 500 hielten mit
cinem Fähnlcin bei St. Lorenzen: über sie am Derg stellten
sich die von Villiugen auf und darauf redete sie Enzberg
an nnd befahl, Gewehr und Harnisch Mf einen Haufen
zu legen: nachdem dies geschehen, ging einer von den
Enzbergischcn in den Ning, nahm das Fähnlein der Triberger
machte einen Knopf daran, stiß es mit dem Eisen in den
Bodcn. Darnach las der Schreiber die Arlikel u. Enzbcrg
nahm 9 von den Anführern und band sie fe 3 zusammen.
Die Andern schwuren u. zogen ilends wieder heim, mußten
in 3 Tagen 4 fl. scder geben und drei auf Weihnachten.
Die Villingcr luden Gewchr und Harnisch auf 2 Wägen,
die Gcfangencn wurden erst im Septembcr wieder aus
dem Keffit entlassen.

Abt Nikolaus fühlte sich nach so mannigfaltigcn und
schweren Erfahrungen, in denen er mit Klugheit und
Mannhaftigkcit den Vortheil seines Klosters unvcrrückt im
Ange behielt, setzt da die Ungelcgenheit wegen derKasten-
vogtei nnd die Geldcrsorderungen der öftcrreich-württem-
bergischcn Negieiung als Land-Türkenstcuer, Schirmgeld rc.
iminer großer wurden, nicht mehr stark genug, sein schweres
Amt länger zu verwalten: er sehnte sich nach Nuhc,
resignirte freiwillig 1530 und zog sich in das Klosier Sl.
Johann in das Elsaß zurück, wo cr starb.

Nach seincm Abgange ficl die eilistiminige Wahl auf
Iohann V. 5lern, Pfarrer in Ingoldingen. Dicse nach
Nccht und Herkommen selbstständig und unabhängig vorge-
nommenc Wahl wurdc von der östcrreichischen Negierung
iu Stuttgart bcanstandet und 2 Kommissäre, nämlich Abt
Johann von Hirschau und Nitter Rudolph von Ehingcn,
nach St. Gevrgen gescndet, „um allda helfen zu handeln
in Abänderung der Abtcp." Johannen's Bcstärigung erfolgte
sedoch bald. Ueber das Weitcre wird unö das 6. Kapitel
Bericht geben.
 
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