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oder unter Nero nach Rom gekommen sei (S. 650), ward so vermittelt,
daß beide Apostel unter Nero Zusammentreffen *) und hier gemeinsam
gegen Simon Magus kämpfen, mit welchem Petrus in Cäsarea und An-
tiochien (S. 667) allein gekämpft hatte.
Der Dichter der Kaiser ehr onik hat, wie wir S. 638 sahen, in den
Text der Recognitiones einen Abschnitt von einem durch Petrus herbeiver-
langten Rrote eingeflochten, der einem andren allen lateinischen Werke
entnommen ist; dieses ist des Marcellus Werk De Conflictu Simonis
Petri et Simonis Magi, auf das sich mich Jacobus de Voragine im
betreff enden Abschnitte Petrus (n. 84-) mehrfach bezieht * 2). Das genannte
Werk 3 * S.) schließt mit den Worten Ego Marcellus difcipulus dornini
mei apofloli Petri quae vidi, foripfi, ist also mit den Recognitionen fast
in gleiche Zeit gerückt. Wie Aquila und Niceta (S. 638), ist auch Mar-
cellus erst Jünger des Simon Magus gewesen. Sigebertus G embla-
censis sagt in seinem Ruche De feriptoribus ecclefiaflicis 1: 'Marcel-
lus Marci Prasfecti urbis Romas fiiius ex difeipulo Simonis Magi difci-
puius Petri apofioli, conflictuin apoftolorum Petri et Pauli cum Si-
mone mago, cui affiduus interfuit, rogatu Chriftianorura, qui non
interfuerant, fideliter confcripfit et ecclefiis dei prope vel procul pofitis
legendum concefTit usw.
Der Inhalt dieses Werkes ist folgender: Als Paulus nach Rom ge-
kommen war (4175), bestürmten ihn die Juden, daß er, ein Jude gebo-
ren, gegen Petrus kämpfen solle, der die Beobachtung des Gesetzes nich-
tig mache (Exclufit Sabbatisinum et neomenias et legitimas ferias inani-
vit). Paulus erklärt sich zu einem Gespräche mit Petrus bereit, der
sehr erfreut ist über seine Ankunft (4179). Beide weinen bei der Begrü-
ßung und Petrus erzählt, quas Simonis Magi pateretur infidias. Am
andern Morgen früh fand Petrus vor Pauli Hause eine Menge Juden,
Christen und Heiden; die Ersteren behaupteten, sie seien genus electum
x) Nach der Kaiserchronik kam Paulus gefangen nach Rom und
fand Petrus schon dort vor (4175 — 79).
2) Ejus martyrium Marcellus, Linus papa, Egefpippus et Leo
papa feripferunt. — Ut teflatus fanctus Marcellus et Leo — Ut Leo
teftatur — Sicut docet Leo papa — Ut refert Leo — Hase Leo — Ut ait
fanctus Marcellus — Ut ait Egefippus et Linus — Ut Linus ait — Se~
cundum Linum usw. Über diesen PfeudoLinus De paffione Petri apo-
ftoli sieh Fabriciu s Cod. apocryph. 2, 779 — 780. Aus dieser PalTio S.
Petri wie der PalTio Pauli gibt Vincentius Bellovac. 9, 12. Auszüge (De
conflictu Petri cum Simone mago et morte illius).
3) Abgedruckt bei Fabricius Cod. apocryph. 3, 632 — 653, bespro-
chen 2, 778 — 780; fast ganz auch bei Ordericus Vitalis Hift, ecclef.
2, 392. fAndr. Du Chesne Script. Normann.), ganz bei Florentinius
Ad Martyrolog. Hieronym. S. 103—111, bei Frid. Nausea PalTioncs
apoltol. Philalethae Eufebiani (_Cöln, 1531). Vgl. Paul. Aringhus Roma
fubterranea 2,5,9; L. J. a S. Carola ad Calcern Bibi. Pontificianae
S. 487; Fabricius Cod. apocr. 2, 778, c.
oder unter Nero nach Rom gekommen sei (S. 650), ward so vermittelt,
daß beide Apostel unter Nero Zusammentreffen *) und hier gemeinsam
gegen Simon Magus kämpfen, mit welchem Petrus in Cäsarea und An-
tiochien (S. 667) allein gekämpft hatte.
Der Dichter der Kaiser ehr onik hat, wie wir S. 638 sahen, in den
Text der Recognitiones einen Abschnitt von einem durch Petrus herbeiver-
langten Rrote eingeflochten, der einem andren allen lateinischen Werke
entnommen ist; dieses ist des Marcellus Werk De Conflictu Simonis
Petri et Simonis Magi, auf das sich mich Jacobus de Voragine im
betreff enden Abschnitte Petrus (n. 84-) mehrfach bezieht * 2). Das genannte
Werk 3 * S.) schließt mit den Worten Ego Marcellus difcipulus dornini
mei apofloli Petri quae vidi, foripfi, ist also mit den Recognitionen fast
in gleiche Zeit gerückt. Wie Aquila und Niceta (S. 638), ist auch Mar-
cellus erst Jünger des Simon Magus gewesen. Sigebertus G embla-
censis sagt in seinem Ruche De feriptoribus ecclefiaflicis 1: 'Marcel-
lus Marci Prasfecti urbis Romas fiiius ex difeipulo Simonis Magi difci-
puius Petri apofioli, conflictuin apoftolorum Petri et Pauli cum Si-
mone mago, cui affiduus interfuit, rogatu Chriftianorura, qui non
interfuerant, fideliter confcripfit et ecclefiis dei prope vel procul pofitis
legendum concefTit usw.
Der Inhalt dieses Werkes ist folgender: Als Paulus nach Rom ge-
kommen war (4175), bestürmten ihn die Juden, daß er, ein Jude gebo-
ren, gegen Petrus kämpfen solle, der die Beobachtung des Gesetzes nich-
tig mache (Exclufit Sabbatisinum et neomenias et legitimas ferias inani-
vit). Paulus erklärt sich zu einem Gespräche mit Petrus bereit, der
sehr erfreut ist über seine Ankunft (4179). Beide weinen bei der Begrü-
ßung und Petrus erzählt, quas Simonis Magi pateretur infidias. Am
andern Morgen früh fand Petrus vor Pauli Hause eine Menge Juden,
Christen und Heiden; die Ersteren behaupteten, sie seien genus electum
x) Nach der Kaiserchronik kam Paulus gefangen nach Rom und
fand Petrus schon dort vor (4175 — 79).
2) Ejus martyrium Marcellus, Linus papa, Egefpippus et Leo
papa feripferunt. — Ut teflatus fanctus Marcellus et Leo — Ut Leo
teftatur — Sicut docet Leo papa — Ut refert Leo — Hase Leo — Ut ait
fanctus Marcellus — Ut ait Egefippus et Linus — Ut Linus ait — Se~
cundum Linum usw. Über diesen PfeudoLinus De paffione Petri apo-
ftoli sieh Fabriciu s Cod. apocryph. 2, 779 — 780. Aus dieser PalTio S.
Petri wie der PalTio Pauli gibt Vincentius Bellovac. 9, 12. Auszüge (De
conflictu Petri cum Simone mago et morte illius).
3) Abgedruckt bei Fabricius Cod. apocryph. 3, 632 — 653, bespro-
chen 2, 778 — 780; fast ganz auch bei Ordericus Vitalis Hift, ecclef.
2, 392. fAndr. Du Chesne Script. Normann.), ganz bei Florentinius
Ad Martyrolog. Hieronym. S. 103—111, bei Frid. Nausea PalTioncs
apoltol. Philalethae Eufebiani (_Cöln, 1531). Vgl. Paul. Aringhus Roma
fubterranea 2,5,9; L. J. a S. Carola ad Calcern Bibi. Pontificianae
S. 487; Fabricius Cod. apocr. 2, 778, c.