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Galerie Matthiesen [Contr.]
Ausstellung das Stilleben in der deutschen und französischen Malerei von 1850 bis zur Gegenwart: Mitte Februar bis Mitte März 1927 in der Galerie Matthiesen, Berlin — Berlin: Galerie Matthiesen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.62881#0113
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Die Malerei zweier Lancier wird m dieser Ausstellung mit einer ganz
bestimmten Absicht vereinigt. Der Veranstaltung liegt als Idee zu-
grunde die Entwicklung deutscher und französischer Malerei m einer
bestimmten Epoche — von 1850 bis auf die Gegenwart — für sich
vorzufübren, den Parällelismus beider, ihre Beziehungen und Gemein-
samkeiten, Abhängigkeit und Gesetzmäßigkeit zu demonstrieren.
Als Thema wurde das Stilleben gewählt, weil dieses, stofflich faß-
und begrenzbarer als Landschaft, Portrat oder figürliche Komposition,
am konzentriertesten und reinsten künstlerische Eigenart bei weitest-
gehendster Ausschaltung aller nicht spezifisch malerischen Elemente
gewährleistet; Imponderabilien der Rasse, Atmosphäre und Land-
schaft sind natürlich auch hier nicht fortzudenken.
Die Ausstellung will also nicht eine Anzahl charakteristischer
und künstlerisch wertvoller Bilder lose nebeneinander gereiht zur
Schau stellen, sondern em streng umnssenes Thema vorfubren. Die
veranstaltende Galerie Matthiesen bekennt sich damit erneut zu einem
positiven Programm, — Anschauung und künstlerisches Erlebnis durch
thematische Ausstellungen zu fordern, — das sie gelegentlich der
Daumier-Ausstellung des letzten Winters aus gewissen Zusammen-
hängen heraus schon genötigt war, eingehender zu entwickeln.
Dieser neue Versuch ist im Resultat deutlich Versuch geblieben. Ein-
mal hat die erstaunliche Fruchtbarkeit dieses Ausstellungswinters
durch anderweitige Beanspruchung sehr viel Material abgezogen, außer-
dem aber macht sich begreiflicherweise bei den Privatsammlern eine
starke Ausstellungsmüdigkeit bemerkbar, der gegenüber die über-
zeugteste Werbung machtlos blieb.
So ist von dem ursprünglichen Plan, der bis ms emzelne feststand,
wieder und wieder gestrichen worden. Leider mußten Hauptwerke,
die seit langem gesichert waren, buchstäblich m letzter Stunde ander-

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