Menschen dient; und so sagte man allgemein, nemine
discrepante.
Als es dem Papst Alexander schien, es sei die Zeit ge-
kommen, das Haus Orsini zu ruinieren, beschloß er
seinen Gedanken in Tat zu verwandeln, weil er anders nicht
über unsere peruginesische Stadt nach seinem Ermessen
und Willen [verfügen] konnte; und hätte er mit ihr be-
ginnen wollen, so würde es das Orsinische Haus nicht ge-
stattet haben; so begünstigten sie sich, eins das andere.
Und nachdem das Baglionische Haus, das Haus Vitelli und
andere Herren mit dem Hause Orsini verbündet waren und
dies Haus Orsini und dessen Partei mit aller Kraft aufrecht
erhielten: so schien es Alexander, mit dem Hause Orsini
den Anfang machen zu müssen und er gab diesen Befehl,
nämlich, er schickte zu allen Orsini, die mit dem Herzog
im Felde standen, und zu Vitellozzo, und etiam zu Messer
Liverotto [Euffreducci] von Fermo, sie möchten zu ihm
kommen; denn er wolle ihnen Geld geben, damit sie sich
für einen neuen Zug gegen Bologna in Bereitschaft setzten.
Und obwohl dieses der Kirche gehörte, regierte in der Stadt
Messer Joanne Bentivoglio, erster Edelmann und Partei-
haupt der Kirche: aber, wie man sagte, wollte es der Papst
für genannten Herzog von Valenza. Und um zu meinem
Thema zurückzukehren, die obgenannten Herren und Con-
dottieri schöpften einige Verwunderung und Verdacht [am-
mirazione e sospictione], aber um zu zeigen, daß sie ge-
horsam waren und bereit zu den Diensten Seiner Gnaden,
machten sie untereinander ab, nicht zu gehen, sondern
einen von ihnen zu senden, der das Geld für sie alle empfinge
und den Wunsch des Papstes völlig erfaßte. Und, in kur-
zem, es ging nach Rom in aller Namen Julio Orsino, und
als er angekommen war, ließ der Papst einem seiner, d. h.
des Herzogs Condottieri [Michele Corella, genannt Miche-
lotto], der im Herzogtum Urbino stand, sagen, er möge den
Signor Paulo und den Herzog von Gravina aus dem Hause
Orsino fangen, und mit ihnen den Messer Liberotto da
Fermo, und interim wurde der besagte Herr Julio in Rom
212
discrepante.
Als es dem Papst Alexander schien, es sei die Zeit ge-
kommen, das Haus Orsini zu ruinieren, beschloß er
seinen Gedanken in Tat zu verwandeln, weil er anders nicht
über unsere peruginesische Stadt nach seinem Ermessen
und Willen [verfügen] konnte; und hätte er mit ihr be-
ginnen wollen, so würde es das Orsinische Haus nicht ge-
stattet haben; so begünstigten sie sich, eins das andere.
Und nachdem das Baglionische Haus, das Haus Vitelli und
andere Herren mit dem Hause Orsini verbündet waren und
dies Haus Orsini und dessen Partei mit aller Kraft aufrecht
erhielten: so schien es Alexander, mit dem Hause Orsini
den Anfang machen zu müssen und er gab diesen Befehl,
nämlich, er schickte zu allen Orsini, die mit dem Herzog
im Felde standen, und zu Vitellozzo, und etiam zu Messer
Liverotto [Euffreducci] von Fermo, sie möchten zu ihm
kommen; denn er wolle ihnen Geld geben, damit sie sich
für einen neuen Zug gegen Bologna in Bereitschaft setzten.
Und obwohl dieses der Kirche gehörte, regierte in der Stadt
Messer Joanne Bentivoglio, erster Edelmann und Partei-
haupt der Kirche: aber, wie man sagte, wollte es der Papst
für genannten Herzog von Valenza. Und um zu meinem
Thema zurückzukehren, die obgenannten Herren und Con-
dottieri schöpften einige Verwunderung und Verdacht [am-
mirazione e sospictione], aber um zu zeigen, daß sie ge-
horsam waren und bereit zu den Diensten Seiner Gnaden,
machten sie untereinander ab, nicht zu gehen, sondern
einen von ihnen zu senden, der das Geld für sie alle empfinge
und den Wunsch des Papstes völlig erfaßte. Und, in kur-
zem, es ging nach Rom in aller Namen Julio Orsino, und
als er angekommen war, ließ der Papst einem seiner, d. h.
des Herzogs Condottieri [Michele Corella, genannt Miche-
lotto], der im Herzogtum Urbino stand, sagen, er möge den
Signor Paulo und den Herzog von Gravina aus dem Hause
Orsino fangen, und mit ihnen den Messer Liberotto da
Fermo, und interim wurde der besagte Herr Julio in Rom
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