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den Karte Nr. 8 ergeben sich vier Gesichtspunkte, von denen aus die Ein-
stellungen zu beurteilen sind. Zunächst zeigt ein Vergleich mit der Ver-
teilungskarte der Feldziegeleien Nr. 7, daß in nicht weniger als 22 kleineren
Verwaltungsbezirken sich Feldziegeleien befinden. Fünf davon entfallen
allein fchon auf Hessen-Nassau; sie gehören den Verwaltungsbezirken Dill-
kreis, Gelnhausen, Hünfeld, Limburg und Obertaunuskreis an. Von den
sieben in Frage kommenden Betrieben liegen fünf im Regierungsbezirk
Wiesbaden, wo der landwirtschaftliche Klein-, Mittel- und Großbetrieb
sich wie 53 :48 : 1 verhalten, der Kleinbetrieb also überwiegt. Diese Tat-
sache stellt eine erneute Bestätigung dessen dar, was schon früher über den
Wert der Feldziegeleien in landwirtschaftlicher Beziehung gesagt wurde.
Am auffälligsten sind die Verhältnisse in den in Rheinland-Westfalen
liegenden Kreisen Bochum, Dortmund, Esten, Gelsenkirchen, Lüdinghausen,
Mors und Recklinghausen. Allein in Bochum haben drei, in Esten zwei
Ziegeleien die Arbeit einstellen müssen. Die Gründe dafür läßt ein Blick
auf die Vetriebskarte Nr. 2 klar erkennen. Die Betriebe liegen so dicht-
gedrängt aneinander, daß sich für die Rheinprovinz mit 3,317 Lm die
kleinste Absatzzone im ganzen Deutschen Reich ergibt. Die Zahl der ein-
gegangenen Betriebe drückt deutlich genug die scharfe Konkurrenz aus.
Auch die Auswirkungen des fehlenden Absatzes nach früher zu Deutsch-
land gehörenden Gebieten sind bereits auf der Karte zu erkennen. So
scheinen in Ostpreußen besonders die Kreise Marienwerder, Neidenburg
und Osterode darunter gelitten zu haben, ferner Nummelsburg in Pom-
mern, Schlochau in der Grenzmark, in Schlesien Guhrau und Freystadt,
in Schleswig-Holstein Flensburg und endlich im Westen die Amtsbezirke
Freiburg, Offenburg und Rastatt. In der überwiegenden Mehrzahl der
Fälle aber ist dem starken Rückgang der Bautätigkeit in den Städten die
Stillegung der Betriebe zuzuschreiben. Den Gegenbeweis der Behauptung
bringen Städte, deren Bautätigkeit im Vergleich der Jahre 1913 und 1925
gestiegen ist; sie erscheinen nicht mit eingegangenen Betrieben auf der
Karte*").
Nach Angaben des Statistischen Jahrbuches f. d. Deutsche Reich, 1926.
Städte mit gesunkener
Bautätigkeit
Zugang an
Wohnungen im
Jahre
Reinzugang an
Wohnungen auf
1009 d. Bevölkerung
1913
1924
1913
1924
Dortmund.
1341
650
5,7
2,2
Dresden.
2376
622
4,2
1,1
Köln.
2442
1420
4,5
2,2
Königsberg.
1726
375
6,6
1,4
Leipzig.
2788
577
4,5
1,0
Mannheim.
1582
560
7,2
2,4
München.
3445
815
5,4
1,3
den Karte Nr. 8 ergeben sich vier Gesichtspunkte, von denen aus die Ein-
stellungen zu beurteilen sind. Zunächst zeigt ein Vergleich mit der Ver-
teilungskarte der Feldziegeleien Nr. 7, daß in nicht weniger als 22 kleineren
Verwaltungsbezirken sich Feldziegeleien befinden. Fünf davon entfallen
allein fchon auf Hessen-Nassau; sie gehören den Verwaltungsbezirken Dill-
kreis, Gelnhausen, Hünfeld, Limburg und Obertaunuskreis an. Von den
sieben in Frage kommenden Betrieben liegen fünf im Regierungsbezirk
Wiesbaden, wo der landwirtschaftliche Klein-, Mittel- und Großbetrieb
sich wie 53 :48 : 1 verhalten, der Kleinbetrieb also überwiegt. Diese Tat-
sache stellt eine erneute Bestätigung dessen dar, was schon früher über den
Wert der Feldziegeleien in landwirtschaftlicher Beziehung gesagt wurde.
Am auffälligsten sind die Verhältnisse in den in Rheinland-Westfalen
liegenden Kreisen Bochum, Dortmund, Esten, Gelsenkirchen, Lüdinghausen,
Mors und Recklinghausen. Allein in Bochum haben drei, in Esten zwei
Ziegeleien die Arbeit einstellen müssen. Die Gründe dafür läßt ein Blick
auf die Vetriebskarte Nr. 2 klar erkennen. Die Betriebe liegen so dicht-
gedrängt aneinander, daß sich für die Rheinprovinz mit 3,317 Lm die
kleinste Absatzzone im ganzen Deutschen Reich ergibt. Die Zahl der ein-
gegangenen Betriebe drückt deutlich genug die scharfe Konkurrenz aus.
Auch die Auswirkungen des fehlenden Absatzes nach früher zu Deutsch-
land gehörenden Gebieten sind bereits auf der Karte zu erkennen. So
scheinen in Ostpreußen besonders die Kreise Marienwerder, Neidenburg
und Osterode darunter gelitten zu haben, ferner Nummelsburg in Pom-
mern, Schlochau in der Grenzmark, in Schlesien Guhrau und Freystadt,
in Schleswig-Holstein Flensburg und endlich im Westen die Amtsbezirke
Freiburg, Offenburg und Rastatt. In der überwiegenden Mehrzahl der
Fälle aber ist dem starken Rückgang der Bautätigkeit in den Städten die
Stillegung der Betriebe zuzuschreiben. Den Gegenbeweis der Behauptung
bringen Städte, deren Bautätigkeit im Vergleich der Jahre 1913 und 1925
gestiegen ist; sie erscheinen nicht mit eingegangenen Betrieben auf der
Karte*").
Nach Angaben des Statistischen Jahrbuches f. d. Deutsche Reich, 1926.
Städte mit gesunkener
Bautätigkeit
Zugang an
Wohnungen im
Jahre
Reinzugang an
Wohnungen auf
1009 d. Bevölkerung
1913
1924
1913
1924
Dortmund.
1341
650
5,7
2,2
Dresden.
2376
622
4,2
1,1
Köln.
2442
1420
4,5
2,2
Königsberg.
1726
375
6,6
1,4
Leipzig.
2788
577
4,5
1,0
Mannheim.
1582
560
7,2
2,4
München.
3445
815
5,4
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