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812. Die Moschee im Schwetzinger Garten, gestochen und
in Wasserfarben gemalt von Cuntz; dem Kurfürsten Carl Theodor
gewidmet. Folio.
813. The castle and town of Heidelberg, drawn by Tur-
ner, engraved by Prior; Kupferstich nach einem Aquarell des be-
rühmten englischen Landschaftsmalers. Folio.
814. Das Portal des Otto-Heinrichsbaues, nach einer Um-
risszeichnung von Graimberg, gestochen von Blum. Folio.
815. Der Kamin Kurfürst Friedrichs II. im Ruprechtsbau,
gezeichnet von Architekt Dunzinger, gestochen von Texier. Folio.
Ein leider sehr beschädigtes aber doch zu wenig bekanntes
Prachtstück deutscher Renaissance, aus dem Jahre 1535, hier von
sehr geschickter Hand in Zeichnung wieder hergestellt.
VIII. Saal.
Die badische Zeit.
(Gegenstände verschiedener Art.)
816. Brustbild des Markgrafen Christoph von Baden, 1515,
Photographie von Hanfstängl in Originalgrösse nach dem Gemälde
des Hans Baldung genannt Grün, in der königlich baierischen
Staatsgallerie zn Schleissheim, jetzt in der alten Pinakothek zu
München.
Markgraf Christoph war der Sohn des Markgrafen Carl, der in
der Schlacht bei Seckenheim gegen Friedrich den Siegreichen unter-
legen war und 1463 einen mit vielen Opfern verbundenen Frieden,
den er vor seiner Freilassung im Augustinerkloster zu Heidelberg
beschwor, mit demselben eingehen musste. Als im Jahr 1504 Kur-
fürst Philipp, der Nachfolger Friedrichs des Siegreichen, mit Kaiser
und Reich in Krieg gerieth, liess Kaiser Maximilian durch seine
Gesandte den Markgrafen zur Betheiligung an diesem Kampfe auf-
fordern, wobei ihm die Wiedergewinnung der im Frieden von 1463
abgetretenen Gebietstheile in Aussicht gestellt wurde. Allein Christoph
widerstand der Versuchung, um diesen Preis den Frieden zu brechen,
indem er den Gesandten erklärte:
„Ehr’ und Eid gilt mir mehr denn Land und Leut“.
Durch seine persönliche Verwendung bei dem Kaiser kam dann
1504 der Friede zu Stande.
Drei Jahrhunderte später haben die Geschicke der Welt die
edle Handlungsweise des Markgrafen an seinen Nachkommen belohnt.
812. Die Moschee im Schwetzinger Garten, gestochen und
in Wasserfarben gemalt von Cuntz; dem Kurfürsten Carl Theodor
gewidmet. Folio.
813. The castle and town of Heidelberg, drawn by Tur-
ner, engraved by Prior; Kupferstich nach einem Aquarell des be-
rühmten englischen Landschaftsmalers. Folio.
814. Das Portal des Otto-Heinrichsbaues, nach einer Um-
risszeichnung von Graimberg, gestochen von Blum. Folio.
815. Der Kamin Kurfürst Friedrichs II. im Ruprechtsbau,
gezeichnet von Architekt Dunzinger, gestochen von Texier. Folio.
Ein leider sehr beschädigtes aber doch zu wenig bekanntes
Prachtstück deutscher Renaissance, aus dem Jahre 1535, hier von
sehr geschickter Hand in Zeichnung wieder hergestellt.
VIII. Saal.
Die badische Zeit.
(Gegenstände verschiedener Art.)
816. Brustbild des Markgrafen Christoph von Baden, 1515,
Photographie von Hanfstängl in Originalgrösse nach dem Gemälde
des Hans Baldung genannt Grün, in der königlich baierischen
Staatsgallerie zn Schleissheim, jetzt in der alten Pinakothek zu
München.
Markgraf Christoph war der Sohn des Markgrafen Carl, der in
der Schlacht bei Seckenheim gegen Friedrich den Siegreichen unter-
legen war und 1463 einen mit vielen Opfern verbundenen Frieden,
den er vor seiner Freilassung im Augustinerkloster zu Heidelberg
beschwor, mit demselben eingehen musste. Als im Jahr 1504 Kur-
fürst Philipp, der Nachfolger Friedrichs des Siegreichen, mit Kaiser
und Reich in Krieg gerieth, liess Kaiser Maximilian durch seine
Gesandte den Markgrafen zur Betheiligung an diesem Kampfe auf-
fordern, wobei ihm die Wiedergewinnung der im Frieden von 1463
abgetretenen Gebietstheile in Aussicht gestellt wurde. Allein Christoph
widerstand der Versuchung, um diesen Preis den Frieden zu brechen,
indem er den Gesandten erklärte:
„Ehr’ und Eid gilt mir mehr denn Land und Leut“.
Durch seine persönliche Verwendung bei dem Kaiser kam dann
1504 der Friede zu Stande.
Drei Jahrhunderte später haben die Geschicke der Welt die
edle Handlungsweise des Markgrafen an seinen Nachkommen belohnt.