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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 22.1979

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Pressespiegel
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https://doi.org/10.11588/diglit.33076#0043
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Pressespiegel
Überregional
Theologie, Geschichte und Alte Sprachen erleben großen Studentenzulauf
Theologie, alte Sprachen und Archäologie sind an den deutschen Hochschulen
wieder im Kommen. Seit Mitte der 70er Jahre verzeichnen diese Fächer, die
unter dem Ideologieverdacht und der Geschichtsferne der Studentenrevolte be-
sonders gelitten hatten, zum Teil drastisch wachsende Studentenzahlen. In Tü-
bingen, Kiel, Frankfurt, Mainz und München hat sich die Zahl der Theologie-
studenten seit 1975 knapp, in Münster sogar gut verdoppelt.
In Mainz studierten im Wintersemester 1974/75 nur 14 Hauptfacharchäolo-
gen, vier Jahre später waren es 51, bei den klassischen Philologen lauten die
entsprechenden Zahlen 57 und 100. Tübingen, Köln und München registrierten
in den Fächern der klassischen Altertumskunde innerhalb weniger Jahre eine
Zunahme von rund 50 Prozent, deutlich mehr als der Durchschnitt. Ausnah-
men von der Rückbesinnung auf Religion und Geschichte scheint es in Kiel und
Berlin zu geben, wo nicht nur Alt-Philologie und Archäologie bei den Studen-
ten auf offenbar schwindendes Interesse stoßen, sondern teilweise auch die
Theologie.
Ursache für das überproportionale Wachsen der Studentenzahlen in den er-
wähnten Fächern dürfte neben dem „Überlaufeffekt“ — wer in einem dem Nu-
merus clausus unterworfenen Fach nicht zum Zuge kommt, weicht auf Fächer
ohne Zulassungsbeschränkung aus — eine neue Anziehungskraft der theologi-
schen und historischen Wissenschaften sein. „Die Leute sind echt religiös ge-
worden“, meint der Dekan der Tübinger Theologen, und Hermann Steinthal,
der Vorsitzende der Deutschen Altphilologen, geht davon aus, daß Griechisch
und Lateinisch für die heutige Jugend wieder wesentlich attraktiver geworden
sind, als dies in den vergangenen zehn oder zwanzig Jahren der Fall war.
Aus: Saarbrücker Zeitung (10. April 1979)
Bayern
Aus München erreichte uns ein Beitrag zu dem städtischen Angebot an weiter-
führenden Schulen. Der hier abgedruckte Ausschnitt — Thema Sprachenfolge -
ist aus zwei Gründen besonders interessant:
1. Weil — man darf sagen: wieder einmal (cf. Erwin Wolff: Latein als erste
Fremdsprache an Gymnasien, in: Die alt. Spr. i. Unt., Mitt.bl. d. Altphil.
Fachgr. im Bayer. Phil.verb, 1975, H. 1, S. 2-9) - die Vorzüge des Lateini-
schen als erster Fremdsprache gegenüber dem Englischen ausgesprochen
werden*,

* Zu der im Zeitungsartikel genannten Erhebung vgl. „Latein als erste Fremdsprache“,
in: Die alt. Spr. i. Unt., 1974, H. 3, S. 27-30.
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