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Lochner, Johann Hieronymus [Editor]
Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret — 1.1737

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https://doi.org/10.11588/diglit.19483#0222
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daßdie Vorstellung der Schlacht bey Mühkberg aufunserer meu.uiiL
Nlcht eme blose pdLncabs oder i'nvencion deö Künstlers , fondern die
wahrhaste Abbildung derselben seyn soll : wie sie denn dem bey ostgeoach-
tem Hortleder sich befindüchen, und von denr Kupserstich ^ene^e Wreks
genommenen, Riß bavom soviel derRaum letder, gleich kommet: welches
das übrige so ander meäLille möchre ausgesetzet werden wieder vergütet,
und sie desto merkwürdiger machet.

Was nun die Hisionschen Umstande von dieser berühmten Schlacht
betrift ; so hatten viele pr weit-rncische E)tände 1641. zu Schmalkalden
einen Bund gemacht, deffen Haubter Churfürst Johann Friedrich von
Sachsen und Landgraf Philipp von Heffen , und muste der Ka?ser eine
Zeit lang,wegenanderer ocuuparionen und comuc>Lkuren,sich vieles gcfasi
len iassen : als aber diesesich ändercen,und,nebst andern Ursachenso Hort-
leder weitläufig ausfübret, die Vertreibung und Gefangennehmung Her-
zog Heinrichs von Braunschweig, auch endlich der fruchtlos abgeloffene
Reichs-Tag und cvUoguium zu Regensburg, dazu kam ; so war es dem
Kaiser ein Ernst denen Echmalkaldffchen Bundes - Verwanten auf den
Leib zu gehen: zu welchem Ende erim/VuAulto 1646. bey Donawerth ei-
ne Armee samlete, und noch mehr ccouppen aus den Niederlanden und
Jtalien commcnäirete. Weil nun gar kein Geheimnis aus der ganzen
Sache gemachet wurde ; so wolten jene die Hände dabey nicht in den
Schoos legen, sondern verhinderten den AnmLccU derJtaliäner durch Be-
setzung der Pässe, worüber der Churfürst und Landgraf den 20. ^uZ. in
die Aä)t erk!äret wurden, dagegen aber selbst dem Kaiser den Krieg an-
kündigten, auch hierauf selbigen in seinem Lager bey Landshut beschosen,
jedoch keinen Haubt - Angrif ccucireten, auf welchenFall sie mutymaßlich
damal würden obgesieget haben. Allein sie theileten sich bald gar, als der
Herzog ^lau'iriug dem Churfürsten in dasLand fiel: weßwcgen der Land-
Graf nach Haus der Churfürst aber in Sachsen zog, allwo er nicbt nur
wieder geschwind das seinige, sondernauch dengrösten Theil von ^Lucicii
Land eroberte, annebst dem Königreich Böhmen gefähriich drohete, und
die ccouppen des Markgrafen Albrechts von Brandenburg, welche selbi^
gem zm Hülfe anzogen, bey Rochlitz auf das Haubt schlug, ja chn selbst
gesangen nahm.

JnDeffen hatte sich der Kaiser merklich verstärket, giengalsoim^ar-
rio iL ^7. auf Sachsen los, conjunAirete sich bey Eger mit dcm König
keccünLnäo , auch denen Herzogen von Sachsen Msucrcio und ^UAU-
tto , und ruckete so denn , 40020. Mann stark, forr, dem Churfürsien
entgegen, so daß er denrr.^pr. an die Stadt Meisen gelangete, allwo

Z 2 selbiger
 
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