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Lochner, Johann Hieronymus [Hrsg.]
Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret — 7.1743

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https://doi.org/10.11588/diglit.27809#0125
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de auf dem ganzen Reichsrag wenig ftuchchares ausgerichtet. Nichl
die geringste Ursache davon war die gedachte Unpäßlichkeit des Kaiscrkft
Welche chn vcrhinderte eher als den l6° anzu langen: wie denn auch
der Kömg kLräinLkiöuZ erst spat eintraft übrigens ader von allenEtän-
den sich gleichsats nur Gesande , einfandeit, und vor des Kaisers Ankunjft
Lepsen-Gcsanden den Bischsff von Augövurg ausgenommen, gar kein
Reichsfürst anwesend war.

Die Kaiftrlichen Gesanden waren also gedachterCardinalundBl^
schoff von Augsburg , und Graf Friedrich von Fürstenberg: von dem
Padst abcr stellete sich deffen Nepot , der Cardinal karnete. als biunri-
us. sedoch erst nach des Kaisers Ankunfr, ein. Die Haubtpropoücion
geschah von dem Konig ber-äiusnäo Len 240 worauf die Catholi-
schen Srände mit einstimmeken , und darauf bestunden, daß mandieRe^
ligions Sachen auf das cooeilium verweisen^ und alldaaus deffen AusF
fpruch ankommen lassen müste. Nur allein die zwey Churfürsten , lUer-
MLNNUZ von Coln, und kr-iöericus von der Pfalz, welche beede bereitr
für ihre Person dem LvLnZoüo sehr bey pflichteten, waren dagegen, und
couiGrmireten sich mit der Meinung der Proteffanten- Diese bchaubte-
ken, es müfte von der Religion zu erst gchcmdett werden , und wäre hie
der Ort dazu ; denn das conciüum, worauf der Pabst prLCsi6irere,und
alles thate, welcher doch ihr Gegeutheil wäre, mit dem sie eben die Sa-
che aus zu machen hätten, konten sie unmoglich erkennen- Es wäre aber
vor atten nothig den Protestanten Frieden zu geben , und zwar eben des
Loucilii wegcn um so viel mehr: denn dü cer gemachte Frieden nur ftir
einen iurSr-L ns Frieden , biß zudem Ausspcuch eines Loncrlii, gehulteu
würde; so wäre fich nunmehr bey diesem coucitto, das ihnen nothwen-
dig coue-Lire ftyn müste , nicht mehr darauf zu verlassen, hingegen etF
was schwehres von denen Unterthanen eine Beysteucr zu dem Türken-
krieg abzuftrdern , und ihnen ftlbst, wegen ihrer und der ihrigen,mchk nux
Gürer, sondern auch Lebelts und Gswiffens , keine SLcherheit verftre^
chen zu kvnnen

Auf solche Art wurde vergeblich gehandett, ehe der Kaiftr nsch an-
langete, und auch nachgehends da derselbige bereits gegenwärtig war ,
diß endlich^der Reichstag Den 4. ohne Frucht aufgehoben werdeu
nmste. cLtatt dejftn schrieb der Kaiftr, nach vorher zu gehendem coüo-
guio im Decembsr dieses Jahres noch zu Regensburg, eben dahin auf
den jsn^3k-ium des folgenden Zahres isp6. einen andernReichskagaus:
worauf sich , den damaligen 6ebsLk zu erfetzen , die Fürften in Person ein-
fiudsn sotten: wiewol die Catholischeu Stände wieder daö coUo^uiuM,

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