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Lochner, Johann Hieronymus [Hrsg.]
Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret — 7.1743

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https://doi.org/10.11588/diglit.27809#0126
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6§ Sattrlu-ig Merkwürdiger VleäsMsn.

als eine, bey nunmehr erhaltenem unv angehenocm conLilto, unnvthige
ja dem Ansehen desselben nachtheilige, Sache, prorekirten. Jndcssen
wurden des Kaisers eonlilia durchdiesenohne Nuhengeendigten Worm-
ssschen Rcichstag nicht wenig rurbiret. Ein Theil der zuvor äccvrciir-
ten subsiäien war zwarbereits eingeloffen: weil adersolche noch nichthin-
länglich; so muften sie zu weiterer Vermehrung aufgehoben, und in-
zwischen mit den Türken wegen eines Stillstündes rraÄirct werden-und
nicht wenigcr sahe sich der Kaiser dadurch , bey ganz unausgemachten
Sachen, verhindect, seine mccuclirte Reife nLch Spamen in das Werk
zu setzem

Diese ift die Haubtverrichtung des Kaisers in dem Jahr 11-45. aus
welche aber, oder eine andere demselben für seine Person zugeftosene Ge-
legenheit, nicht wahrftheinlich daß unsere meöäillü solts gepräget worden
seyn: zuma! da der revers gar keine counexion damit hat. Zch wende
mich demnach nunmehr auch zu diesem : und da auf solchein das Bruft-
bild des. damaligen Kaiserlichen Prinzen, oder Jnfanten, kbüippi er-
ftcheinet; so findet sich von ftelbigem allerdings m dem angezeigten Jahr
rin besonderer Umftand , nemlich die Geburth semes Prinzen Laroli.
Diese ereignete sich den 8-ZuI. zu V3!l2äo!i6, da der Bischoff von Lar.
T3AenÄ )U3U NLrciueL 8i!iL0 den Tauf aLkum tzerrichtete: und halte ich
dieselbe am glaublichften für die Gelegenheit zudergegenwä''tigenmeä3il-
!e: als auf welcher sich der Hr. Grosvater und Vaterdes neugebohrnen
Prinzen prLesLnriren- Es ist schon anderswo von dicser Geburth Mel-
dung geschehen, insonderheit daß die Fr. Mutter vier Tage darauft nem-
lich oen iL. ^ul. mit Tod abgegangen, nebst der angebüchen Ursache sol-
ches Trauerfalles , weil nemlich die Prinzeffln von einer Melone genos-
sen, als alles FrMenzimmer sie verlafftm ,- und der exeWnou nachgelof-
fen, da man etliche Lutheraner verbrennet: wiewok, nebft mehrern,Ueci
fotches gar nicht glauben will, und über die Unwahrscheinlichkeit an sich,
wie unmöglich eine so grose Prmzessn von ihrengesamten , theils hohen,
betageten, und verftandigen, Damen, und übrigen Bedientinen zugleich
könne verlaffen werden, insonderheit anführet, daß der Ort der Hinrich-
tung nicht so nah, oder so zu reden vor der Thür, da man seine curio-
liLäsr leicht hätte vergnügen könnenffndern. über eine Meite von dem
Hvarlier der Kinddetkerin entfemet gewesem Dem seye a'oer wie ihm
wolle; so starv die Pnnzessnund wurde zu Granada begraben, die
Freudeaber überden neugLbohrnen Prinzen nicht wenig dadurch gcftöhret:
Lenn sie vcr'oliech in der Blüthe ihrer Zahre, einem Alter von i8. Jah-
venmik solchen Eigenschaften,. denen die Lurores kei» Bedenken tragen

den
 
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