Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lochner, Johann Hieronymus [Hrsg.]
Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret — 7.1743

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27809#0181
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
!-4?» _ ILZ

dem Stand der Geistlichen , derselbigen Lebensark, Kleidung , und so
weiter, verschiednes das wieder den bißherigen Gedrauch proponrrete-
ja so gar vvn der Einführung des Fwhnleichnams Fesi einen Versuch
that. Jenss ward aicht nur als was iQäiKerenres, sondern auch löbli-
ches und gutes , angenommen^: dieses hingegen fand nirgends mZrE
Endlich aber bekennete er sich für seine Person 1580. völlig Zu derCatho,
lischen Religion: öa er nach der Regul derftlbigen beichtete und commu-
pücirete. Jedoch geschahe auch dieses heimlich, und musten ihm die Je-
smten zuvor viele äubiL. so er zu haben vorgab, benehmen: welche, und
derselben BeanLwortung , der Pabstliche Gesande bey ihm, ^ncouiu-z
koüevmus, unter seinem Namen , und dem Titul: Pesponliones Lä
dsOdilillimi Viri lcpcemrionLlis irwerroALcioneg, gui 6e sLlucis secer-
QLS compZrLQäse racione eupiebLtililiicui, zuJngolstadt drucken lasten.

Eine Haubtursache so ihn zu dieser Aenderung bewogen war seiner
Gemahlin LscbZrmäs, einer Polnischen PrinzeGn, unabläffrtzes Zure-
den: wie denn einige wollen, er hatte schon bey deren Vermahlung Lh-
rem Bruder, dem König in Polen LiZrsmurMo ^uZulko , das Wort
gegeben, die Catholische Religion, zumal wenn er König in Schweden
werden solre, anzunehmen und einzuführen : das denn mik ben ob ange-
führten Worten, welche §r nachgehends erst, bey der Befreyung aus sei-
ner Gefangenschaft, gesprochen haben soü, schlecht äberemstimmet. Ge-
nug daß seine Aufführung dem Versprechen m Polen, eö seye nun solches
in der That geschehen oder nicht, gleich kommst : entweder aus würkli-
cher Neigung, oder anfangs, nebst dem Verlangen semer Gemahlin lk-
cisksKion zu leisten , wo nichr sich , doch seinem Prinzen biZismunäo,
den Weeg zur Polnischen Crone zu bahnen: denn diesen lies er völligzu
der Catholischen reliZio^ erziehen : und ob ihm schon manchmal,
auf Anhalten der Stände, ein Evangelischer lusormLcor zu gegeben wer-
den muste; so ward er doch einsmal auf einen derselbigen, der ihm zuviel
von der Evangelischen Religion beybringen wolte, unwillig , und fuhr m
die Worte heraus : Volo cs ttlium msum iu spem urriuLHue reZni
eäucLrs» Ich will daß du meinen Sohn also erziehest, damic er
zu beeden KömIreichen, nemlich auch dem Catholischen Polen, Hof-
nung habe. Den Jesuiken erwies er vornemlich eine besondere Nei-
gung: und die Emführung der Catholischen Religion in dem Königreich
zf: erleichtern fieng er auch schon 157!. zumal mit der ersten Kirchenord-
nung, davon unten folgen wird, an. ^ Ob nun schon dieses alles wieder
den ausdrücklichm Buchstaben dcs väterlichenTestameutes war; so trieb

Q 2 ^ er
 
Annotationen