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Lochner, Johann Hieronymus [Editor]
Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret — 7.1743

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https://doi.org/10.11588/diglit.27809#0186
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,r8 Samlung MerkwütdLger ^eörülen.

rnft; so ergiebt sich das Iahr ihrer tzervortrettung / nemlich 157s. aus dem bißhes
ngen. Dec Namen den man ihr beylegete war das rothe Buch: entwederweil sie,
nach damaliger Gewohnheit, mit vielen rothen Buchstaben und Zeichen ausgezieret,
»der in rothem Band gedunden war. Die darin enthalrene Einrichtung soltealso seyn,
wie sie in der ersten Krrche beschassen gewesen ware. Aus schon gemeldetcr Ursach
gieng sie, zumal bey dem ersten Aufsatz, hanbtsächlrch mitCeremonien, und äuserlich
in dre Augen fallenden Dingen, insonderhcit der Mcsse, um: jedoch blieben anch die
äoZmacL oder Lehrsatze keines Weeges ganz unberühret. Gleich in gedachtem ersten
Aufsatz 1571. obschon das übrige Evangelrsch war, lies l^ericius, unter andern,fol-
gende Dinge einfliesen. Die gutei: Werke müfteu dem Glauden an die Seice
§esetzec, und nebft selbigem, den Zuhörern (verstehet sich dem contexr zu Folge
als etwas verdienstlrches) eingescharfet werden: in der Messe würde das )lns
gederft'en desGpfersLbrilliwiederholetchleGbrenbeicht seve bep zu bel-alten:
dle?ätres warendienlich den rechten senfum derHeil. Schrifc zu erklaren.Ferr
ner, was den Ceremonien naher kommet: bey der Heil. Taufe waren, nebft dem
exorcjsmo, Uttd Zeichen des Lreuzes, auch die -Cichter und weisen Rleider
nöthig: bey dem HeU. Abendrnal könne die clevsrion nicht unterlassen wer^
den: de«t Scerbenden solle >l;an ein brennend Licht in dte Hand geben: und
so weitcr. 6ener3liter aber erklarete er die Lehre welche ^nsZarius ltt Schwes
Der; geprediget, und dw eigentliche Römische war, für die rechte und wahre
Lbrisrliche Lehre.

Bey drr andern völligen Einrichtung der lUeurZis ls7s.gieng man nun ln allem
noch werter, und ward vornemlich die ganze Messe uachihrm Haubtstücken eingefühs
ret, doch gleichwol,den Vorhangnicht gar aufeinmal ab zu nehmen, die viclenCreu-
ze, das Erwahnen des Opfers ohue Blut, nedst der Fürbitte für die Toden , und
Anruffung dertzeiligen, ausgelassen: unerachtet diese Puncten selbstsonsthin und wie^
der nichLundeutllch llatulret wurden: glcichwie auch, nebstmehreru Ceremonieen, bey
denen Sacramenten zumal, und der Pricjterweih, das nothwendige Faften, die
Wledereinführung der ehemaligen Leftrage rc Von den Priestern wurde ausdrück«
lich gesaget, daß ihnen, weil sieimmerzumit heiligen Sachenumgiengen,dec
ledige Scand gezieme. Die lbcolo§ic solte aus denen katribus geholet,das
Lesen der Teutschen Hwoiogorum aber, besonders wieder die5/nergjften, mic
Äehutsamkeitgebrauchetwerden. Undendlich hies esmiteiuemWort: daß die
Augspurgische Lonfesslon einer rekormLtton höchft beltöthigec ware. Solcher
Gestalt gicng solche Kircheuordnung auch diesesmal uuter dem Namen des neuen Erzbi-
schoffes aus, mit dem T'tul: I^iturgia Suecsnae eccletiäe cstllolicae 8c orrlloäoxae
conkormis.

So viel Nachricht musfür dieses mal genug seyn, von derjemgen !.iturAie n)eb
cher aus unserm mechillon gedacht wird: daß sie nemlich, nach demKönig lobannes
sein ganzes Leben durch, jedoch am End nicht mehr mit solchemEiftr, darüber gehalten,
1592. aber gestorben, von dem tzerzog carolo, zn Anfang des fo!genden Iahres,ehe
noch der neue König biZismuncius aus Polen herüber geksmmm , durch eine l/no-
äum zu Upsal abgeschaffet. und das Angedeuken davon hundert Jahre darauf 169;.
den 2s. (oder wre ich sonsi finde 16.) kebr. lk. v. vermög eines solennen Dankfestes,
durch ganz Schweden, begangen worden.

^urores: I^occenii biilkoria Luecsna, Pussendotfs comwmxte EmleitlMg M
Historie, alte Franckfurther Relarionen rc.

Den ri. ^gr. 174z.
 
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