Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lochner, Johann Hieronymus [Editor]
Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret — 7.1743

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.27809#0398
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Z40 Gamlung rNerkwükdrZer k^eüZisten.

ivichtigsten Geschäflen, insonderheLt ansehnlichen Gesandschasten, gebrau-
chen lies, und dabey vortrefflich liANLlilirte. Wodurch er denn mek-ici.
rete, daß ihm der Lcmliäerabie Posten eines Viee Oom der Bamber-
gischen Lande in Karnthen aufgetragen wurde, und zwar,smtemalcr sel-
bigen 9. Jahre, biß -65 r. verwalter, 1642. Wahrender welcher üä-
milMrÄricm er, wegen der unter seinem Vorfahr berührten, auch unten
noch vorkommenden Strittigkeiten, mit dem Haus Oesireich über diese
Lande, in beständiger oLcupLüoo leben, auch stch mehrma! persönlichan
den Kaiserlichen Hof begeben muste: da er, denn die Kunft besas,uner-
achtet ftlne Sache nicht angenehm war, gleichwol die Guade des aller-
höchsten Oberhaubtes, Kaisers k'el-äinLnäi m. und die Gewogenheit der
vornemsten ^ioilkres und Ososi-Lk, zu e''werben. Er stund auch sol-
cher kunökion sonst zu gröstem Vergnügen desHochstiftes , aufdas rühm-
lichste vor, und mit solcher Liebe der Unterthanen , daß Lhn selbige end-
lich nicht anders als mit den beweglichsten Threnen von stch liesen: wel-
ches, wie erwähnet, i6s l. geschehen muste: da er nemlich zum Dom
Probst zu Bamberg erwählet wurde.

Er war in der That ein Herr von vielen, und den vortrefflichsten, Ei-
genschaften. Jnsonderheit besas er einen durchdringenden Verstand, und
eine nicht mindere Liebe , und genaue Beobachtung , der Gerechtigkeit.
Gegen das Stifterwies er, alsLsoonieu8, DomProbstf undendlich
Bischoff, die höchste, recht väterlrche, Treue. Er war beständig occu-
piret, und erwies in allen Stücken eine unermüdete Sorgfalt. Dkr
Gparsamkeit beflies er sich auf eine ausnehmende Art: jedoch nur in löb-
lichen Dingen , den Pracht und Uberfluß cch zu schneiden: denn sonst
bezeigete er sich gegen die Armen eben so freygebig, und theilete die häu-
figsten und reichesten Almosen aus: wie er denn jedcrzeit besonders weich
und mitleidend gefunden ward : jo daß lhm oftmal bey den Threnen
der Unterthanen die eigenen aus den Augen drangen: daher er ftch auch
bey sernen Unttrthanen in eine durchgchende Liebe setzett: wie solches mcht
nur durch die ihm zum Ruhm gehaltene Leichpredigt, sondern auch aüe
andere Nachrichten einmüchig, dezeiget wird.

Solche herrliche Tugendenund auäiicZLkenbahnetenihmden Meeg,
daß, als sein ^ncecessor, der oberwähnteBischoff Occo^eIMor,dem
er auch zuvor (wiewol nicht unmittelbar) in der Dom Probstey tuccL-
äiret war, den 4. iSs.z. Todes verfahren, er nach einigen Wochen,
den lr. bebr. mit einhelligen tuiU-LAiiz, an deffen Stelle zum Blschoff
yon Bamberg erwählet worden.

Unttr den merkwürdLgen Vorfattenheittn währender seiner Regie-
- rung
 
Annotationen