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Meder, Joseph
Die Handzeichnung: ihre Technik und Entwicklung — Wien, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.9755#0182

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Graphitstifte.

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Zum Schlüsse sei noch der um dieselbe Zeit in Frankreich vorübergehend
in Mode gekommenen Maniere ä Vestompe, auch faire de la sausse genannt,
gedacht, die im Gegensatz zu der scharf linearen Behandlung auf rein tonigs
malerische Effekte losging, indem sie kaum einen Kontur betonte, sondern
alles mit in Graphitpulver getauchtem Wischer trocken ausarbeitete. Dore hat
hier wohl das Beste geleistet1.

Noch weiter ging die «G r a p h it t M a h 1 e r e i» oder Neue Art, dasReißs
blei zum Zeichnen zu benützen, wie sie C. Galpin einführte2. Man pul*
verisierte Graphit, legte ihn in ein Musselinläppchen und rieb davon auf ein
dickes Kartenpapier, das als Palette dienen mußte. Mit nassem Pinsel verarbeitete
man das Pulver zu verschiedenen Tönen und trug dieselben nach Bedarf auf
den Zeichenblock auf. Die Pinsel sollten 1/s~ 1 Zoll rm Durchmesser haben;
um starke Schatten hervorzubringen, nahm man zugespitzte Holundermarks
stängel (von erfrorenen Ästen). Auf diese Weise habe Galpin Lufttöne, zu
• welchen er vorher 6—8 Stunden brauchte, in ebensovielen Minuten erzielt.

Maniere
ä l'estompe.

Galpins
Verfahren.

1 D'Argenville, Abrege I, XXXV. — Encyclopedie methodique, BeauxsArts II, 553.

2 Transactions of the Society for the Encouragement of Arts etc. in Gills Technical
Repository XLIV, Nr. 62, p. 113. Im Auszuge mitgeteilt in Dinglers Polytechnischem
Journal 1827, S. 232. Auf diese Stelle verwies mich freundlichst Herr Ingenieur F. M.
Feldhaus in BerlhvFriedenau.

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