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Meggendorfer-Blätter, Mllnchen

Nr. 1293

Adams Droschkenfahrt

Die Vorgänge dieser Zwischenzeit kenne ich natürlich
nicht aus eigener Anschauung, aber sie haben mir alles er-
zählt, mit grausigem Äohnlachen, diese Gauner. Das war
nämlich so.

Looge ist ein Dichter, aber so naiv ist er doch nicht,
daß er angenommen hätte, mir wäre ein Anfall zugestoßen,

— als ich nämlich nicht zu dem harrenden Gefährt zurück-
kehrte. Er behauptet sogar, daß ihm bereits bei meinem
eiligen Davonstürzen jäh die Erkenntnis meiner Flucht ge-
kommen ist. Schön. Er schaut in den Durchgang hinein:
nichts ist von meiner Person zu sehn, die ihm ein sehr an-
genehmer Anblick gewesen wäre. Er wendet seinen Blick
auf den Fahrpreisanzeiger, der ihm einen sehr unangenehmen
Anblick bietel: Zwei Mark zwanzig! Nein, jetzt sind es auf
einmal sogar zwei Mark dreißig, denn das Werk geht weiter,
Warten kostet auch Geld.

Der Dichter — ich habe ihn ja nie für mutig gehalten

— erblaßt. Zwei Mark dreißig koftet die Droschke, — oder
vielmehr die Fahrt, denn die Droschke selbst wird ja wohl
eine Kleinigkeit teurer sein. Looge aber, der Esel, hat nur eine
einzige Mark bei sich. Die stellte überhaupt sein ganzes
Vermögen dar, und darum wollte er auch schnell ein paar
Witze machen. Ietzt aber ist ihm gar nicht nach Witzemachen
zu Mute. Kann er einfach die Droschke verlaffen und ge-
mütlich davon gehn. Das wird der Kutscher nicht zulaffen.
O nein, der wird sich an ihn halten wollen. Was tun?
Was beginnen?

Looge scheint wenig eigene Gedanken zu haben. Denn
was hat er gemacht? Einfach kopiert hat er mich. „Fahren
wir noch ein wenig spazieren, — egal wohin!" sagt er zu
dem Kutscher, und der läßt stumpfsinnig seinen Gaul von

dannen trotten. Looge hockt ängstllch da und schaut nach
rechts und links um Lilfe aus. Aber unter der gefühllosen
Menge auf den Straßen und Plätzen will sich kein ver-
trautes Gesicht zeigen. Die Zeit verstreicht, der Wagen
fährt, und der Taxameter zeigt an. Als es sünf Mark
sechzig sind, ist Äooge einem Verzweiflungsschritt nahe und
will zu einer Redaktion fahren, um Vorschuß auf Witze zu
erflehen. Da, — wer kommt daher? Alfred Sterly, der
reiche Mann unseres kaffeehäuslichen Kreises, denn er be-
kommt monatlich zweihundert Mark von Lause geschickt.
Llnd heute ist erst der dritte! Leil, da ist die Äilfe! Looge
winkt, wie ich es mit ihm getan hatte, den Alfred Sterly
heran, und kurz und gut — der steigt ein, und sie fahren
zusammen weiter. Äooge hat erst den Gedanken gehabt,
meinem Beispiel zu folgen und durch irgend einen Durch-
gang zu entwischen. Aber nein, — er hat nicht so viel Mut
wie ich. Er beichtet und häust dabei Schmähungen auf
mein Äaupt. Sterly schlägt ein brüllendes Gelächter auf.
Ia, Geld hat er, aber die Droschke bezahlen, — nein, das
muß der tun, der sie zuerst genommen hat. Ein teuflischer
Plan wird entworfen.

Die beiden fahren zu dem dicken Barduhn, der so viel
schläft und immer zu Lause ist. Richtig: man trifft ihn,
und jetzt wird er in die Droschke gesetzt. Ein bestimmter
Kreisweg wird ihm vorgeschrieben, mit genauer Angabe
der Zeiten und der Punkte, an denen er weitere Vorschristen
telephonisch erhalten soll. Aber fahren soll er und immer
fahren und den Fahrpreis zu schwindelnder L>öhe steigen
laffen. Sterly und Looge eilen nun in's Kaffeehaus, treffen
den Zeichner Eggers und den langen Gatermann, und die
Verschwörung beginnt zu arbeiten. Es wird telephoniert.
Man läßt, wie es bekanntlich heißt, den Draht nach allen

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