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16

Meggendorfer-Blätter, München

Nr. 1283

Adams Droschkenfahrt

mit Gesprächen, und schließlich, als es so etwa halb sieben
ist, wandeln sie mit mir aus dem Äofgarten nach der Galerie
straße hinaus. Da kommt aus dem englischen Garten eine
Drosthke daher, auf die ich nur insofern achte, als ich den
dicken Barduhn als ihren Insassen erkenne. Er winkt mir
hefiig. „Ich habe etwas Famoses für Sie," schreit er,
„kommen Sie mit!"

Wenn jemand etwas für mich hat, was nicht gerade
eine Nechnung oder etwas Aehnliches ist, bin ich immer
zu halun. Ich steige ein, und Barduhn zeigt mir eine Zei-
tung, in der ein Schmähartikel steht. Für Schmähartikel
habe ich eine Passion. Ich lese also, und die Außenwelt
versinkt um mich: ich achte gar nicht auf die Droschke, noch
auf ihren Lenker noch auf den Fahrpreisanzeiger. Bald
darauf hält der Wagen. Ich höre, wie Barduhn etwas
von „schnell mal Zigarren kaufen" äußert, was mir ange-
nehm ist, da ich Appetit habe, zu rauchen, aber ich blicke
gar nicht auf, sondern lese den mich wirklich erfrischenden
Artikel weiter. Endlich bin ich damit fertig. Ich erhebe
meine Augen, — Limmel, was sehen sie? Am Wittels-
bacher Platz bin ich, gerade vor der Wittelsbacher Paffage.
!lnd der Kutscher — mein Kutscher vom Vormittag, dreht
sich um und sagt: „Ra, da hätten wir's wohl geschafft!"
And der Fahrpreis machte fünfzehn Mark achtzig. — Mein
ganzes Geld ging daraus, denn dreißig Pfennige Trinkgeld
war doch das mindeste, was ich dem Mann geben mußte.
Ich glaube, der Trottel war der Meinung, mich den ganzen
Tag gefahren zu haben. Ia, und nun stehe ich wieder vor
dem Nichts, und noch einmal muß ich Sie dringend ersuchen,
mir zu helfen." —

Ich habe Adam fünf Mark gegeben, aber erst, nachdem
er lange geklagt, gestöhnt und gejammert und schließlich.
halb besinnungslos, in großartiger Selbsttäuschung versichert
hatte: er wäre ja ein ganz sicherer Schuldner, sein sämt-
liches Geld stecke nur gegenwärtig in einer Maschine.

Gloffe

Wenn wer auf dem letzten Loche Pfeist,

Ist's gleich, zu was für Mitteln er greift:

Ob dUkolai, ob Nikolaus,

Mit eurer Strategie ist's aus.

. C. A. Lg.

Der schadenfrohe Onkel

— „Aus wclchem Erunde hat der Onkel dir den Groschen
geschenkt, Franzl?"

— „Weil ich zuerst die Nachricht gebracht hab', daß 's
Bier um zwei Pfennige teuerer geworden ist!"

— „Wie darüber freute er sich?"

— „Natürlich, er darf ja keins trinken!"

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ö Mit dieser Nunnner beginnt das IV. Quartal 1915 der »

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Z. F. Schreiber, München, Perusastratze 5.

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