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18 Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München

Die Eroberung

Ein Adjutant kam zum Zaren gestürzt, eine Depesche
schwingend. „Majestät, eine herrliche Kunde, — Euer
Majestät gehört jetzt Franz Ioseph Land!"

Aber der Zar machte ein wütendes Gesicht, und bei-
nahe hätten seine Augen Blitze geschossen, wenn ihm das
Schießen nicht unsympathisch wäre. „Was soll der Blöd-
sinn?" sagte er. „Glaubt ihr, ich lasse mir alles vorschwin-
deln. Dem Franz Ioseph sein Land, — und dabei hat sich
Nikolai Nikolajewitsch aus Galizien hinausschmeißen lassen!"

„Verzeihung, Majestät, — es handelt sich um Franz
Ioseph Land im Nördlichen Eismeer, nördlich von Nowaja
Semlja. Eine russische Expedition hat dort unsere Flagge
gehißt, also ist dieses Gebiet jetzt Euer Majestät glorreichem
Szepter untertan."

Der Zar war besänftigt. „So, das ist ja ganz schön,"
sagte er. „Das läßt sich eher hören. Der Mann, der die
Flagge gehißt hat,sollden Wladimir-Orden bekommen. Wird
mir aber auch niemand diese Eroberung streitig machen?"

„Ausgeschlossen, Majestät."

„Kann der Äindenburg dort nicht hinkommen?"

„Ganz und gar unmöglich, Majestät."

Der Zar dachte nach. Oder wenigstens sah er so aus,
als ob er das täte. Dann erkundigte er sich: „Was ist
das eigentlich sür ein Land, dies Franz Ioseph Land, das
natürlich von jeht ab Nikolaus Land heißen wird?"

Der Adjutant hatte sich als gewiegter Äofmann bereits
unterrichtet. „Eine Inselgruppe jenseits des achtzigsten
nördlichen Breitengrades, Majestät. Die mittlere Iahres-
temperatur beträgt minus 18 Grad; die Vegetation ist
ärmlicher als die von Nowoja Semlja, größtenteils nur
auf Flechten beschränkt, an den Küsten-"

„§>alt!" sagte der Zar, „ich will keinen Vortrag von
Jhnen, mit Vorträgen stören mich schon meine Minister
genug. Was für Leute wohnen da, will ich wissen."

Der Adjutant zögerte etwas mit der Antwort; er
fürchtete, der Zar möchte wieder ärgerlich werden. Dann
faßte er aber, dafür war er ja schließlich Soldat, wieder
Mut und erklärte: „Eigentlich wohnt dort niemand, -
außer Eisbären und Zugvögeln gibt es dort überhaupt
keine Lebewesen."

Aber der Zar wurde nicht ärgerlich. Im Gegenteil,
er hätte den Adjutanten beinahe geküßt. „Das ist ja ein
herrliches Gebiet," rief er, „das wird die Perle meines
Neiches werden. Gleich soll man dort ein Schloß für mich
bauen." Piro

Die Pnstemännchen

öräkte

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l/uu u/^üem i^! Ü38 ^u buquem ^u ZuNuueu,
ssluu 3ieg! 5U luiuN! im fusüluü üulluu 5uul!

^l' ZuNu/Llgs. kssuu 15! empül't! ^ull ÜUl'lUÜtLU,
U/3L lüu um u/llÜL3teu er'Zuüüttel'! üut,

I_luü u/eifz Ll' UlUÜt^, 5U 5U>I Ul' U/38 Ul'üiuüteu,

Issuu füÜLl'! lüu üuuü uiuü! VLl'geÜLUZ ^uü!

lluZ fllül! Ul' euüüuN. Uuü Mlt I^l5em Xiüer'u

^r^üült L5 üuu ^uttüu^uütuu ^/uu üum lug,
llu uutLl' feuLl'ZgLieuüuu Leu/ittLl'u
llei' l_»eu^ 3U3 blutgetl'üuktLl' 2uNuüe ülmuü!

^eriier ^Lnseii

Gloffe

In Amerika beginnen die Farben auszugehen. Man
kann keine Kleiderstoffe mehr färben und die nächste Folge
wird sein, daß die Amerikaner in weißen Anzügen herum-
lausen müssen. Das ist indessen kein Anglück. Weiß ist
ja die Farbe der Anschuld und das paßt derzeit sehr gut
für Amerika.

Ein paar bunte Flicken aber, um dem Nationalhans-
wursten Roosevelt ein Ehren Narrenkleid daraus zu machen.
werden sicher noch aufzutreiben sein.
 
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