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Der Fall Berlett

Berlett sagte, die Ehre gehe in die hohle Land,
aber er schrieb ihm dennoch einen Scheck, und der
Athlet ging und vergaß vor Freude, den schweren
Schrank zurückzutragen. In der letzten Tür wandte
er sich noch einmal um und sah den Ohm gedanken-
voll auf den Fußboden starren; nun bewegte er
sich und eilte ihm nach, und als Wilkens die Tür
geschlofsen hatte, hörte er, wie Berlett zweimab
den Schlüssel umdrehte, und er hörte auch vier
Worte, die Berlett vor sich hinsprach: „Das wird
ein Glanz-

Von jener Stunde an sah kein Mensch mehr
was von Bob Berlett; seit achtundvierzig Stunden
war sein Platz im Amte leer und ein an seine Frau
— FLora Berlett - gerichtetes Telegramm zeitigte nur
die einfache Antwort: „Lier ist er nicht. Sucht
weiter."

Kurz darauf erzählte ein Knabe, er habe Schreie
gehört, unweit Lerrn Berletts Wohnung — und
vielleicht seien sie von dort gekommen, fügte er hinzu.

Man bezeichnete ihn als einen vorwitzigen Knaben,
der seinen Mulwillen spielen ließ, und bedeutete
ihm, damit hätte er kein Glück; da könnte bald ein
Knabe kommen.

Einige Tagesväter begab sich jemand in das Laus,
wo Lerr Berlett wohnte, und fragte jeden, den er
traf, um alles, was er von Lerrn Berlett wissen mochte.
„Berlett ist Montag vor acht Tagen die Stiegen
hinaufgegangen, hat die Tür zugssperrt, und seither
hat man nichts mehr von ihm gehört."

„Und in der Land trug er zwei Dinge, 'n Ding
wie 'ne Stange, und 'n Ding, wie 'nen Topf," fügte
Miß Prang, die Tochter des Schneiders ober dem
Keller hinzu.

„Ie nun" — sagte ein Kutscher, der noch nicht
lang im Laus war, „zwei Tage auf den Montag
drauf hab ich ihn singen gehört, meiner Treu."

Die Anterredung endigte damit, daß beide
Parteien der Ansicht wurden, es kümmere sie 'nen
Pfifferling, was Lerr Berlett in semer Wohnung
triebe. Er habe bisher niemanden gestört, was auch
schwer möglich wäre, weil die Wohnung unter der
seinen leer stünde; er habe es sür gut befunden,
unbeobachtet zu bleiben — und jeder freie Bürger
habe dieses Recht.

And dem Kutscher sagten sie am Ende auf den
Kopf zu, er trinke gern und viel; und wenn auch Lerr
Berlett gesungen habe, so sei dies seine Sache — und
nicht die des Kutschers; er habe nichts zu tun, als
zu kutschieren.

Ein zweites Telegramm, das beruhigend und
aufklärend gedacht war, meldete Frau Berlett, ihr
Gatte befinde sich vermutlich in seiner Wohnung.
Sie erwiderte auf einer Postkarte, darin sei nichts
besonderes zu finden.

Der Lochsommer verging in beiderseitigem Schwei-
gen, bis ein alter Lerr ins Amt kam und dort meldete,
um die Fenster des Lerrn Berlett schwärmten zahl-
lose Fliegen; er wohne gegenüber, ein Stockwerk tieser.

Ob ihn die Füegen belästigen?

Keineswegs — aber er hätte gedacht.

Er solle mehr für sich bleiben, gefälligst. Wenn
Lerr Berlett Gefallen an Fliegen fände, so sei das
sein Recht eines freien Bürgers, und das ginge nur

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