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Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München

l___—----—-——

Die neue ??egierung in Nußland Was hilfr denn der neue

Kutscher, wenn die Pferde
am Niederbrechen sind?

Die russischen Kurgäste

(Die „Nowoje wremja" hat das Geheimnis der
deutschen Grfolge entdeckt.)

Die öeutschen Heere weröen nicht schwächer.

Was aber ist wohl öer Grunö?

Die öeutschen Aerzte machen öie meisten
Derletzten so schnelt gesunö.

Es ist ein unbestreitbares Zaktum,
Dem jeöer sich beugen muß:

Lin öeutscher Arzt kann besser kurieren
Als ein russischer Meöicus.

Wie aber kommt Deutschlanö zu solchen
Aerzten?

Lin jeöer verstänöige Nann
Muß jetzt mit tiefem Beöauern erkennen:
Wir Aussen sinö schulö öaran!

Es gingen zu viele kranke Aussm
Nach Deutschlanö alljährlich zur Kur,
Woöurch allmählich öie öortig? Heilkunst
Die größte Entwick'lunz erfuhr.

^

2Vie seltsam sinö öie Zusammenhänge!
Das hätte man nie geöacht,

Hätt's nicht öieZeitung öie Nowoje Wremja,
Mit Scharssinn herausgebracht.

Dafür, öaß öie Deutschen nicht unter-
zukriegen,

Gebührt öen Aussen öer Dank.

Das muß öie Aussen öoch mächtig erbosen,
Der Aerger macht sie noch krank.

So geben sie wieöer neue Gbjekte,

An öenen öer Deutsche stuöiert, —
Unö lange wirö es wohl nicht mehr öauern,
Dann ist ganz Außlanö kuriert.

Gedanensis

Zeitgemäß umschrieben

— „Warum ist denn deine Verlobung mit
der Witwe Müller zurückgegangen?"

— „Drahthindernis."

Dasselbe in Feldgrau

— „Ietzt können wir den ElLern leider
nichL mehr damiL drohen, daß wir eines
Tages nach England durchbrennen und
uns Lrauen lassen."

— „Melde dich als Kriegsfreiwilliger,
dann haben wir die NoLLrauung."

Macht der Gewohnheit

Ein paar österreichische Kriegsge-
fangene werden durch eine iLalienische
SLadL LransportierL. Eine große Volks-
menge stürzt sich wild gestikulierend und
schreiend auf die wehrlosen Gefangenen,
die glauben, ihr letztes SLündlein sei
gekommen. Die Besorgnis erwies sich
als unbegründet; die ILaliener wollten
die Fremden nur anbeLLeln.

LuNei'ULcl

LuüLl" sciLl ZcikieiÜLU tu! u/^ü!

^eiuliciü u/il'Ll f'uüLs'uut,

blsb^u u/ik' k^iu kulter'bl'ut —

k^uttLk' 3L>L! SciÜLlLleu tut u/eü!
Hlliül glüu^Lt fiugL55älLk

kuttel' uuf liLM f^uu^Lu^tücik —
8utt?r üemiue!

8utte7 uü^! ZnÜLlÜLu tut u/LÜ!
flllK, U/UÜM 3IUllI M ÜLl' Küuüu

lluu üiu 5ÜKUN U/uÜIger'ÜLÜU? —
Luttul' uüu! fillu^ u/ll'Ll xük'!

^uttul' uüu! 2uüuiüuu tut u/uü!
Kl3t üu jet^t uuuü üiuk UUlll futt,
U/l7Lt Inulü nlüuuu u/iu uiu ^l'Utt.
^uttul' uüu! küuuiüuiu vul'guü!

Angewandte Kunst

— „Ihr habL also eure MeLallgegen-
stände nichL abzuliefern brauchen?"

— „Nein; meine TochLer haL überall
eLwas draufgemalL und nun haben sie
KunstwerL."

Spekulativ

— „Sie haben ja jetzL Ihr Cafe ,Zum
gemüLlichen Türken" genannL; wohl un-
serem Bundesgenossen zu Ehren?"

— „Neim sondern weil die Türken den
Kaffee steLs fchwarz Lrinken."

Kindermund

Die kleine zwölfjährige GerLrud
liest aufmerksam den InseraLenLeil der
ZeiLung und stoßL auf folgendes In-
seraL: „Ingenieur, 32 Iahr, rekläNüerL,
wünschL BekannLschasL mit Dame zwecks
LeiraL," worauf Klein-GerLrud die
MuLLer fragL: „Mama, die Neklamier-
ten, an wen glauben denn die?"
 
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