Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
82

Kriegschrouik der Meggendorfer-Blätter, Müuche»

— „Der Feind ist zu nahe, weiter zuriick mit den Kanonen!"

Mehrere Duma-Abgeordnete haben die russische Regierung
ersucht, sie möchte die gcwaltigen Mengen von Spiritus,
die sich im Besitz des Staates bcfinden, sosort vernichten;
bei einem möglichen Aufstande wäre zu befürchten, daß der
Spiritus den Volksmassen in die Lände falle.

Staatsrat Alkoholoff erhielt die Angelegenheit zur Er-
ledigung überwiesen. Er enkschied: „Der Spiritus wird
nicht vernichtet. Die Kerle sind wohl verrückt, — wir
werden uns doch nicht des besten Mittels berauben, das
Volk im Notfall zu besänftigen."

Aus dem Gerichtssaal

— „Was wollen Sie denn für mildernde Amstände zuge-
billigt haben, daß Ihr Lund den Kläger ins Bein ge-
bissen hat?"

— „O mei, das arme Viecherl, es is doch an einem ,sleisch-
losew Tage gewesen!"

Bei der Musterung

— „Sie sind arbeitsverwendungsfähig!"

— „Aber, Lerr Stabsarzt, ich bin ja seit zehn Iahren
Rentner!"

— „Am so besser — da können Sie jetzt nachholen, was
Sie in den zehn Iahren an Arbeit versäumt haben!"

Hsbegt LM'pUL!

(Der obsrgtv ev^lisebs Osriebtsbok kat äio üabeL»
oorxus ^Lte guspeQäisrt, äas ^unäLMsnt äer snAlisobeL

VerkL88iuiA.)

csrpus — ciss wsr ciem Irllen
IZipfel engiiscsiei' ssrLsiieilLslilell.
lleill ist cieill Köi'pLi' — ciss Itsstes siisnci
U/i>ci nicsil eln kieckt cisi'suf ruerksnnl,
llsi'f llicjil nüIii'Lll sn ciicii, niciit ciiccfi fssssn,
kii' nicfit cisi' siiicfitei' es rugclsssen.

fisbuss cui'pus — vui'fici ist ciss!

ffuutu tiuikt us niutil: fisbuss,
üulrt ssgt msn fisbust viulmufii':
flictit: ciu tisdcst cicn tiüi'pci' — ncici ec,
siiümiicti rici' 5tsut. Issit sitcn Ecscl^cn
fiummt msn nictil wcitci', ^cci'cidt sic in
ssctrcn.

„ffsdcss cucpus" ist nun bcgi'sficll.
flci' mik cicm fiöi'pcl'! llci' 2!sst will ifin
tisöcll.

fici' clsmit! Im 2wsngssufgctiut
ficicgt itin cicc 5tsst unö ciscin cici' luö.

kiro

Ein Akas des Zaren hat bestimmt, daß di«
russischen Banknoten künftig nicht mehr fort-
laufend numeriert werden sollen. Böswillige
glauben hieraus folgern zu können, daß damit
eine Lber die Kräfte Rußlands weit h.inaus-
gehende Ausgabe von Noten verschleiert wer-
den soll.

Das ist Ansinn. Rußland nimmt die
Notenpresse noch nicht so stark in Anspruch;
seine Finanzen sind in der schönsten Ordnung,
sein Kredit ist nicht im geringsten erschüttert.
Wenn auch die Banknoten nicht mehr numeriert
werden, so will man damit doch nichts verbergen. Der
Grund dazu ist vielmehr ganz harmlos: man läßt die
Ziffernreihen fort, weil man voraussieht, daß sie nächstens
nicht mehr genug Platz auf den Noten haben werden. -on.

Ä SI

Als der König der „Schwarzen Berge" in Lyon anlangte,
wurde ihm mitgeteilt, daß am Abend großer Empfang
stattfinden werde.

„Das ist recht," gab er schmunzelnd zur Antwort, „wie-
viel werde ich denn kriegen?"

8! 8!

Nikita hat sich natürlich auch mit Poincars in Verbin-
dung gesetzt, um einige Löflichkeiten mit dem Oberhaupte
der gastlichen Republik auszutauschen.

„Sie können so lange bei uns bleiben," replizierte
Poincars, „bis zu dem Augenblick, da der Sieg der Alli-
ierten die ihnen verbündeten Völker befreien wird."

„Laut schon," soll König Nikita daraufhin geäußert
haben, „dann sind wir auf lange Zeit hinaus geborgen
und ich muß mir nur noch ein Lemd nachschicken laffen."
Bildbeschreibung
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen