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Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
räte werden für den Sommer zwei kleiderlose Tage in der Woche eingesührt.
Ein Bekannter besucht am Diens-
tag eine Familie und trifft sie ge-
rade beim Effen. „Ia, was sehe
ich," ruft er erstaunt aus, „ihr
eßt ja wirklich fieischlos!"
Llemenceaus ^nkiage
(Ltemcncesu kst getärrieben: Srianä vcrgitzt
üder feine geUcbten ?igsretten äcn wskren
Lrntt üer lsge.)
Im Eifer
Kontrolleur (gelegentlich eines Konzerts): „Kaben Sie
schon ein Billett?"
— „Iawohl. Aebrigens heißt es jetzt Fahrkarte."
Hindernis
— „Das hübsche Fräulein Nest eignet sich nicht recht
als Straßenbahnschaffnerin; alle mitfahrenden Lerren
bieten ihr ihre Plätze an."
Immer rsnchi er,
Immer lchmäucht er
vie gelieblen Lgsreiten,
Ssltigt ;ich mil vllrstin,
Sislt äs; vslerlsnä ru retlen.
llsuch ltetr lchluckt er,
viemsls guckt ei,
Aie cs lteht mit unlerm llolke,
llnä äer krnlt entgekt ihm gsnr
yinter leiner csbskswolke.
Zreunälich gleihenä.
6Iück verheihenä
Mslt ei uns äes Schicklsls Sunlt vor.
llnä wsrum? ven gsnren csg
Mscht ei leldlt sich blsuen vunlt vor.
vonnerwctter!
csbskdlsltei
Soll er nichl lo viel verbrsuchen!
In äem vienste Irsnkreichs l«II
Ihm äer Schsäel lieber rsuchen!
Zchmsch unä Schsnäe:
llnlerm Lsnäe
vient sls äer llegierungskutlchei
Solch ein Msnn, äei eikrig ist
vur sls csbskwürste-cutlcher!
llnlern Ilsrien,
llns ru nsiien,
Üsht er gehn in lsnstem Lummel.
Ilsu; mit ihm unä lchmeistt ihn lort
lvie ei lelber leine Stummel!
?iro
— „Schippen muß ich, seit ich im Felv bin und da-
bei hab' ich der Redaktion vom Tagblatt versprochen,
ein frisches Reiterlied von der Front zu schicken."
Motiviert
— „Wie können Sie mir denn
auf solch einem Fetzen Papier
schreiben; haben Sie denn keinen
Respekt?"
— „Schon, aber kein Papier!"
Der Patriot
Kellner: „Vorsicht — Saucs!"
G ast: „Nee, ich mach' nur Platz
wenn Sie ,Tunke' rufen!"
Am Wege
Es gleißt auf §elb unö Wegen
Der Schnee in weichem Segen.
Die Sonne ärüber loht.
So still ist's, wie ;um Beten.
Doch Lroben in den Drähten,
Da pfeift's von Ärieg und Tod.
8!
Fräulein Lydia hat fürs Rote
Kreuz ein paar Wollsocken ge-
strickt und im rechten Strumpf
ihre Adreffe verewigt — prompt
melvet stch nach Weihnachten von
der russischen Front der dankbare
Empfänger, und es entspinnt sich
zwischen beiden ein reger Brief-
wechsel.
„Er schaut süß aus!" schwärmt
Lydia ihrer Freundin vor.
„Du kennst ihn?" staunt die
neidisch.
„Er hat mir sein Bild ge-
schickt!" sagt errötend die Glück-
liche, „schau her!"
„Das . . das soll . . er sein?"
,.Er!" lispelt Lydia beseeligt
„süß — gell? in der Gasmaske!"
L. E.
Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
räte werden für den Sommer zwei kleiderlose Tage in der Woche eingesührt.
Ein Bekannter besucht am Diens-
tag eine Familie und trifft sie ge-
rade beim Effen. „Ia, was sehe
ich," ruft er erstaunt aus, „ihr
eßt ja wirklich fieischlos!"
Llemenceaus ^nkiage
(Ltemcncesu kst getärrieben: Srianä vcrgitzt
üder feine geUcbten ?igsretten äcn wskren
Lrntt üer lsge.)
Im Eifer
Kontrolleur (gelegentlich eines Konzerts): „Kaben Sie
schon ein Billett?"
— „Iawohl. Aebrigens heißt es jetzt Fahrkarte."
Hindernis
— „Das hübsche Fräulein Nest eignet sich nicht recht
als Straßenbahnschaffnerin; alle mitfahrenden Lerren
bieten ihr ihre Plätze an."
Immer rsnchi er,
Immer lchmäucht er
vie gelieblen Lgsreiten,
Ssltigt ;ich mil vllrstin,
Sislt äs; vslerlsnä ru retlen.
llsuch ltetr lchluckt er,
viemsls guckt ei,
Aie cs lteht mit unlerm llolke,
llnä äer krnlt entgekt ihm gsnr
yinter leiner csbskswolke.
Zreunälich gleihenä.
6Iück verheihenä
Mslt ei uns äes Schicklsls Sunlt vor.
llnä wsrum? ven gsnren csg
Mscht ei leldlt sich blsuen vunlt vor.
vonnerwctter!
csbskdlsltei
Soll er nichl lo viel verbrsuchen!
In äem vienste Irsnkreichs l«II
Ihm äer Schsäel lieber rsuchen!
Zchmsch unä Schsnäe:
llnlerm Lsnäe
vient sls äer llegierungskutlchei
Solch ein Msnn, äei eikrig ist
vur sls csbskwürste-cutlcher!
llnlern Ilsrien,
llns ru nsiien,
Üsht er gehn in lsnstem Lummel.
Ilsu; mit ihm unä lchmeistt ihn lort
lvie ei lelber leine Stummel!
?iro
— „Schippen muß ich, seit ich im Felv bin und da-
bei hab' ich der Redaktion vom Tagblatt versprochen,
ein frisches Reiterlied von der Front zu schicken."
Motiviert
— „Wie können Sie mir denn
auf solch einem Fetzen Papier
schreiben; haben Sie denn keinen
Respekt?"
— „Schon, aber kein Papier!"
Der Patriot
Kellner: „Vorsicht — Saucs!"
G ast: „Nee, ich mach' nur Platz
wenn Sie ,Tunke' rufen!"
Am Wege
Es gleißt auf §elb unö Wegen
Der Schnee in weichem Segen.
Die Sonne ärüber loht.
So still ist's, wie ;um Beten.
Doch Lroben in den Drähten,
Da pfeift's von Ärieg und Tod.
8!
Fräulein Lydia hat fürs Rote
Kreuz ein paar Wollsocken ge-
strickt und im rechten Strumpf
ihre Adreffe verewigt — prompt
melvet stch nach Weihnachten von
der russischen Front der dankbare
Empfänger, und es entspinnt sich
zwischen beiden ein reger Brief-
wechsel.
„Er schaut süß aus!" schwärmt
Lydia ihrer Freundin vor.
„Du kennst ihn?" staunt die
neidisch.
„Er hat mir sein Bild ge-
schickt!" sagt errötend die Glück-
liche, „schau her!"
„Das . . das soll . . er sein?"
,.Er!" lispelt Lydia beseeligt
„süß — gell? in der Gasmaske!"
L. E.