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Meggendorfer-Blätter, München


llei' weg äll'

wie enälcis Isng ciis Isge sinä —
vnn ^innm wieöei'LsIin ^um sncisi'n!

?1i> isi, sls mükt' inii u/ellenu/eii
llu^cli kinssmkeii uncl llleml u/snäei'n.

Icli snlisu' ^urüllk unci seli' üunli nun
Ifieill lülüuk im Nubulgi'su uei-sinkun,
3u u/ill ülli' Heimsl Ännun kni'n
U/eümüIig üem vei'Iisnntlln u/inknn.

Unü ullp mii> gelil üuimli üunklll Hsnlil
U/ng ?u ungllu/issen llennen.

Icili fk'sge jllüllii I^leiillnslllin
Hsiili üeinlln glllünen llugenslni'nen.

llllc U/llg ru üi5 isl viel ru u/eil!
llnllli lülltilllnci slerlilln sllll Klugun,
U/llnn llnülillli sm llllselinllln Äel

llllllf Slllig Illll'^ SM Ijlll'^llll LlllllggllN.

11iu8Q6läg. V^vlü'-Lettner

Ergänzung

Kunde cwährend dcs Rafierens): „Keute habe
ich wirklich meinen Anglückstag! Bin schon
die Treppe hinuntergesallen, auf der SLraße
beinahe überfahren worden."

Barbier: „Donnerwetter, und jetzt schneid'
ich Ihne' auch noch!"

Versuchen

Leutnant/

manchmal so vorkommt. Oskar warf die Tür
mit einem Krach ins Schloß. Onkel Krause
störte das nicht; er schlies ruhig weiter.

Oskar nahm einen Stuhl und setzte fich. Am
aber gleich zu zeigen, daß er nichtmitsichspassen
ließe, stieß er vorher kräftig den Stuhl auf
den Boden. Onkel Krause schlief ruhig weiter

„Mach' nicht solchen Lärm; der Onkel wacht auf,"
sagte Klara. Nicht etwa leise, sondern sehr laut, denn
es wäre ihr sehr recht gewesen, wenn der Onkel ausgewacht
wäre und seinen Anmut darob an Oskar ausgelassen hätte.
Sie schrie beinahe. Onkel Krause aber schlief ruhig weiter.

„Ach was!" sagte Oskar und fing an, von Klaras
Brief zu reden. Er redete fich in Wut und schrie schließlich
ganz richtig. Onkel Krause schlief ruhig weiter.

Klara antwortete, in schrillen Tönen. Onkel Krause
schlief ruhig weiter.

„Diese verdammten Weiberlaunen!" brüllte Oskar und
stieß wieder mit dem Stuhl auf, daß die Fensterscheiben
zitterten. Onkel Krause schlief ruhig weiter.

Darauf begann Klara nu weinen. Es war schon mehr
ein von Tränen begleitetes Leulen, die Leute auf der Straße
mußten es hören können. Onkel Krause aber schlief ruhig
weiter.

Die Tränenflut versiegte, aber sie hatte Oskars Zorn
fortgeschwemmt. Er war geschlagen. Aengstlich saß er da.
Dann sagte er ganz leise, ganz zaghaft: „Sei gut, Klara!
Wir wollen Frieden schließen." Es war nur ein Flüstern.

Da brach Onkel Krause mitten in einer Schnarchton-
leiter jäh ab. Er reckte sich im Lehnstuhl empor. „Friedcn
schließen? Richt eher, als bis wir dem räuberischen Albion
den Fuß auf den Nacken gesetzt haben!" -on.

— „Sie müssen nicht so grob mit unserem Quartierwirt sein.
Sie 's doch mal mit Löflichkeit."

— „Dazu muß man aber viel mehr Wörter wissen, Lerr

Der Weckruf

Onkel Krause hatte die Zeitung gelesen und war da-
nach in seinem Lehnstuhl eingeschlafen. Am zwei Ahr nach-
mittags schlief er immer in seinem Lehnstuhl ein, — die
Zeitung war nicht schuld daran. O nein, — heute hatte
Onkel Krause sogar fünf MinuLen über die gewohnte Zeit
hinaus die Augen offen gehalten, — vor Empörung. Die
Freude, die in der Zeitung für ihn steckte, nämlich einen
angenehmen Bericht der Leeresleitung, hatte er schon mor-
gens beim Frühstück genossen. Ietzt war der weniger schnell
zu bewältigende Teil des Lesestoffs herangekommen, und
da hatte er einen Artikel gelesen: Englands Seeräuber-
politik in den letzten hundert Jahren. Freilich, Onkel Krause
hatte es schon immer gesagt: Räuber waren die Kerle,
nichts wie Räuber! Aber nun er es noch einmal schwarz
auf weiß gesehen, was die Kerle alles eingesackt hatten,
da hatte er sich doch geärgert.

Ietzt schlief er also in seiner Ecke. Sechs Schritte von
ihm saß seine Nichte Klara mit dem Strickstrumpf. Da
ging die Tür auf, und Oskar, Klaras Bräutigam, trat ins
Zimmer. Das heißt: er wußte nicht recht, ob er fich noch
als Bräutigam zu betrachten hätte. Klara hatte ihm einen
bösen Brief geschrieben. Es hatte irgend eine Meinungs-
verschiedenheit gegeben, nun, wie das unter jungen Leuten

(5opyright 1916 bp I. Schreiber
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