Zeitschrift für Humor und Kuust 167
ver keiter
klokl mölkt' ick öir, äu braver 6sul,
ven vsnk äskür äein Lcblsg reigen,
voör, vrauncr, äu gekörlt nickt mein,
vu bilt äem KsiLer )s ru eigen.
lär bin gsr to cin srmer Keri,
Ksnn äiär uom Ksiler äoär niärt ksuken.
ttcnn wieäer Krieäen wirä, äsnn mutz
kin jeäer leiner bilege lsuken.
läeih 6otl, iär wünlärc wokl. äer Krieg
Möckt's noär ein liköner büeilären trciben,
ltul ästz wir beiäe, äu unä iär,
kecklt lsnge noär beilsmmen bleiben.
Fehlt sich nichts
Die KUchen-Ürdonnanz
die sie zwischen den Knieen hielt, und
die Köchin vrustete beinahe in die Suppe.
Der Brünhilde entsank die Waffe; sie
drehte sich hastig um und schnitt wieder
Fleisch sür die Verwundeten; die Schei-
ben fielen jedoch etwas dicker aus als
vorher ... Freue bich, verkaterte Ordon-
nanz; der Sturm flaut abl
Etliche Landgranaten bekam er aber
noch an den schmerzenden Schädel.
„Warum kommen Sie denn gar so
spät?"
„Ich habemein Rad irgendwo stehen
lassen."
Das interessierte sie alle.
„Wo?" fragte die schmalhüftige Assi-
stentin.
„Ia, wenn i wüßt —"
„Diese Nacht?" examinierte die
Köchin.
Diestermann protestierte lebhaft
und schielte immer wieder besorgt zu
Fräulein Reusser hinüber; er vermißte
das Rad bereits einen ganzen Tag.
„Lassen Sie den Suff!" warnte sie energisch, „sonst
muß ich Sie oben melden. Vorige Woche sind Sie mit
dem Ochsenmaulsalat vom Rad gesegelt, so daß wir die
ganze Bescheerung haben waschen müssen."
„And ein ander Mal" schaltete die rehfüßige Assistentin
vergnügt ein, „hat er mit dem Eierkorb umgeschmissen."
Diestermann kam es vor, als habe er in ein Wespen-
nest getreten; er konnte nicht mehr ruhig stehen bleiben.
Wenn die Brünhilde ihn „oben" meldete, dann war's um
seine schöne „Kriegsarbeit" geschehen. „Oben" walteten
nämlich die „Dokters". And mit den „Dokters" noch eine
Anzahl Damen, deren „Genauigkeit" ihm über Alles pein-
lich war ...
Die Köchin entriß ihm den Korb mit den Einkäufen,
die er gemacht, und Fräulein Neusser studierte den Auf-
tragzettel, den sie ihm gegeben. Paß auf, Ordonnanz!
„Ietzt han i der Loich vergesse —" rief er zerknirscht.
Die Köchin konstatierte grimmig den gleichen Defekt.
Diestermann griff nach dem Korb; er wollte gleich
wieder fort, alles wieder gut machen. Nur nicht die gute
Stelle verlieren; denn die Lazarettküche war unbestreitbar
der schönste Ort auf dem ganzen Schlachtfelde des Krieges.
Man verdiente zwar nichts, das ging halt nicht an. Die
Anwalt: „Rach Sachlage können Sie
den Prozeß unmöglich gewinnen."
„O mei', Lerr Doktor, Sie glauben
gar net, was i für Zeugen hab'!"
Fräuleins, die von morgens bis abends in der Küche schafften,
taten's auch ohne Entgelt, das nannten sie Palriotismus-
Also: er wollte rennen, um den vergessenen Lauch zu
holen .. . Lätte er nur sein Rad wieder!
„Brueche mr noch ebbs frr hittenich owes?" „Ia"
sprach die Vorsteherin. „Sie haben noch vieles zu besorgen...
Da steht's — auf dem Zettel hier_"
Er nahm den Zettel und studierte ihn.
„Also: hittenich owes gibt's Kas. Do mün mr doch
löige, as mr's billiger krege... And Eier! Die dicke Madame,
wo als uff dr Märkt kommt, hat göite Eier ..."
„Also marsch!" befahl die Vorsteherin. „And sehen
Sie zu, daß Sie Ihr Nad wieder bekommen."
Gewiß — er wollte lugen; vielleicht hatte er's in der
Milchhalle stehen laffen_Aber auch ohne Rad wollte er
rennen. Nur nichts „oben" melden! Das war seine sorgliche
Bitte. And wenn die „Damen" fragen sollten — er studierte
nochmals den Zettel — meinte er treuherzig:
„No sagt' 'r, daß i viel z' renna hab'; z'erscht dr Salat
für die Dokters bi'm Löisl, hernach bi'm Kreg, dann bi'm
Laugler, un z'letscht d' Knöche bi'm Läfele."
Brünhilde versprach, nochmal ein Auge zudrücken zu
wollen, und Diestermann eilte leichteren Gemütes davon.
ver keiter
klokl mölkt' ick öir, äu braver 6sul,
ven vsnk äskür äein Lcblsg reigen,
voör, vrauncr, äu gekörlt nickt mein,
vu bilt äem KsiLer )s ru eigen.
lär bin gsr to cin srmer Keri,
Ksnn äiär uom Ksiler äoär niärt ksuken.
ttcnn wieäer Krieäen wirä, äsnn mutz
kin jeäer leiner bilege lsuken.
läeih 6otl, iär wünlärc wokl. äer Krieg
Möckt's noär ein liköner büeilären trciben,
ltul ästz wir beiäe, äu unä iär,
kecklt lsnge noär beilsmmen bleiben.
Fehlt sich nichts
Die KUchen-Ürdonnanz
die sie zwischen den Knieen hielt, und
die Köchin vrustete beinahe in die Suppe.
Der Brünhilde entsank die Waffe; sie
drehte sich hastig um und schnitt wieder
Fleisch sür die Verwundeten; die Schei-
ben fielen jedoch etwas dicker aus als
vorher ... Freue bich, verkaterte Ordon-
nanz; der Sturm flaut abl
Etliche Landgranaten bekam er aber
noch an den schmerzenden Schädel.
„Warum kommen Sie denn gar so
spät?"
„Ich habemein Rad irgendwo stehen
lassen."
Das interessierte sie alle.
„Wo?" fragte die schmalhüftige Assi-
stentin.
„Ia, wenn i wüßt —"
„Diese Nacht?" examinierte die
Köchin.
Diestermann protestierte lebhaft
und schielte immer wieder besorgt zu
Fräulein Reusser hinüber; er vermißte
das Rad bereits einen ganzen Tag.
„Lassen Sie den Suff!" warnte sie energisch, „sonst
muß ich Sie oben melden. Vorige Woche sind Sie mit
dem Ochsenmaulsalat vom Rad gesegelt, so daß wir die
ganze Bescheerung haben waschen müssen."
„And ein ander Mal" schaltete die rehfüßige Assistentin
vergnügt ein, „hat er mit dem Eierkorb umgeschmissen."
Diestermann kam es vor, als habe er in ein Wespen-
nest getreten; er konnte nicht mehr ruhig stehen bleiben.
Wenn die Brünhilde ihn „oben" meldete, dann war's um
seine schöne „Kriegsarbeit" geschehen. „Oben" walteten
nämlich die „Dokters". And mit den „Dokters" noch eine
Anzahl Damen, deren „Genauigkeit" ihm über Alles pein-
lich war ...
Die Köchin entriß ihm den Korb mit den Einkäufen,
die er gemacht, und Fräulein Neusser studierte den Auf-
tragzettel, den sie ihm gegeben. Paß auf, Ordonnanz!
„Ietzt han i der Loich vergesse —" rief er zerknirscht.
Die Köchin konstatierte grimmig den gleichen Defekt.
Diestermann griff nach dem Korb; er wollte gleich
wieder fort, alles wieder gut machen. Nur nicht die gute
Stelle verlieren; denn die Lazarettküche war unbestreitbar
der schönste Ort auf dem ganzen Schlachtfelde des Krieges.
Man verdiente zwar nichts, das ging halt nicht an. Die
Anwalt: „Rach Sachlage können Sie
den Prozeß unmöglich gewinnen."
„O mei', Lerr Doktor, Sie glauben
gar net, was i für Zeugen hab'!"
Fräuleins, die von morgens bis abends in der Küche schafften,
taten's auch ohne Entgelt, das nannten sie Palriotismus-
Also: er wollte rennen, um den vergessenen Lauch zu
holen .. . Lätte er nur sein Rad wieder!
„Brueche mr noch ebbs frr hittenich owes?" „Ia"
sprach die Vorsteherin. „Sie haben noch vieles zu besorgen...
Da steht's — auf dem Zettel hier_"
Er nahm den Zettel und studierte ihn.
„Also: hittenich owes gibt's Kas. Do mün mr doch
löige, as mr's billiger krege... And Eier! Die dicke Madame,
wo als uff dr Märkt kommt, hat göite Eier ..."
„Also marsch!" befahl die Vorsteherin. „And sehen
Sie zu, daß Sie Ihr Nad wieder bekommen."
Gewiß — er wollte lugen; vielleicht hatte er's in der
Milchhalle stehen laffen_Aber auch ohne Rad wollte er
rennen. Nur nichts „oben" melden! Das war seine sorgliche
Bitte. And wenn die „Damen" fragen sollten — er studierte
nochmals den Zettel — meinte er treuherzig:
„No sagt' 'r, daß i viel z' renna hab'; z'erscht dr Salat
für die Dokters bi'm Löisl, hernach bi'm Kreg, dann bi'm
Laugler, un z'letscht d' Knöche bi'm Läfele."
Brünhilde versprach, nochmal ein Auge zudrücken zu
wollen, und Diestermann eilte leichteren Gemütes davon.