1Z4 Meggendorfer-Blätler, München
Praltisch Alte Dame: „O Gott, o Gott, sechs Personen . . . da-
für ist aber doch nicht Platz genug."
Vater: „Beruhigen Sie sich, nur die fünf Kinder sollen
einsteigen! Sind S' so guk und geben S' a' bissel acht auf
die Nangen . . . ich geh' dann in ein anderes Kupee."
6efgl!en
U/erin liLr tibencl kcimmt,
Usirsi ciu Zrklslen getm.
llsircl nin 5lernlein kell
tiurli sm tlimmel Ltelin.
Uncl clicli grüden.
Ulenn üer tibencl knmcnl,
^ U/Irst clu srlilsfen gnlin.
UIIi'sI im Irsumn clnnn
lleinnn Iiiebslnn snlin.
Uncl ilin küssnn.
UInnn ciin plnrlil nnlflielit
Unr clnm Nnrgnnrnl,
Knmmi nin Lriekinin sn,
Isl cinin Iiindslni' Inl.
üükt ciinli grüknn.
Mißverständnis
Bäuerin <die bet Erkrankung
ihreS Mannes den Arzt rufcn ließl:
„Was sagen S' dazu, Lerr
Doktor?"
— „Es ist alles umsonft."
— „Na. dann dank i halt recht
schön, Äerr Doktor."
Das Fleckenkind
Klein Elschen aus Mus-
dorf wird von ihren Kusinen
aus der Stadt mit „Dorfkind"
geneckt.
Darauf Elschen höchst em-
pört und mit dcn Füßen auf-
stampfend: „Nein, nein, nein,
ich bin kein Dorfkind, Mus-
dorf ist ein Marktflecken, ich
bin ein Fleckenkind!"
F. L.
Der Traum
Eines Morgens, kurz vor dem Erwachen, hatte ich auf
einmal einen recht unangenehmen Traum. Mir träumte,
gegenüber, wo sonst die schöne, grüne Wiese war, sei eine
Leimfabrik errichtet worden und sende mir durch das Fenster
einen lieblichen Morgengruß. Doch nein, in dem gewohn-
ten raschen Wechsel der Traumbilder war es plötzlich eine
Gerberei und wieder kurz drauf verbrannte jemand alte
Wolldecken und Kuhhaare.
Ietzt wurde aber der Widerstand meiner gesunden Sinne
zu mächtig, die Traumerscheinungen verflogen und ich er-
wachte. Mein erster Gang war ans Fenster, es war
natürlich keine Spur von all dem Ansinn zu sehen, der
mich geneckt hatte. Aber doch — der fatale Geruch: Er war
da! Es war keine Täuschung; meine Nase stellte mir ein
vollgiltiges Zeugnis dafür aus. And jetzt merkte ich auch, daß
der seltsame Duft gar nicht zum Fenster hereinkam, sondern
durch die Türe. Er konnte nur aus der Küche auffteigen.
Rasch kleidete ich mich an und stürzte die Verbindungs-
treppe hinunter. Nichtig, der Geruch wurde immer inten-
siver, je näher ich der Küche kam.
„Was ist denn hier los?" rief ich und riß die Küchen-
tür auf. „Es stinkt ja ganz abscheulich."
„Jch wüßte nicht, daß etwas passisrt wäre," erwiderte
meine Frau. „Ich habe gerade nur den neuen Kriegskaffee
aufgebrüht, den du selber mit aus der Stadt gebracht hast."
E. A. Kg.
Zn der Buchhandlung
— „Führen Sie auch Landbücher des guten Tones?"
— „Natürlich, bei uns verkehrt ja das feinste Publikum!"
Sicher ist ficher
— „Wie lange soll denn Ihr Leiratsgesuch in unserer Zei-
tung erscheinen, mein Fräulein? . . . Bis zur Verlobung?"
— „Nein, bis zur Verheiratung!"
Copyrighk Iblil by I. F. Lchreiber
Praltisch Alte Dame: „O Gott, o Gott, sechs Personen . . . da-
für ist aber doch nicht Platz genug."
Vater: „Beruhigen Sie sich, nur die fünf Kinder sollen
einsteigen! Sind S' so guk und geben S' a' bissel acht auf
die Nangen . . . ich geh' dann in ein anderes Kupee."
6efgl!en
U/erin liLr tibencl kcimmt,
Usirsi ciu Zrklslen getm.
llsircl nin 5lernlein kell
tiurli sm tlimmel Ltelin.
Uncl clicli grüden.
Ulenn üer tibencl knmcnl,
^ U/Irst clu srlilsfen gnlin.
UIIi'sI im Irsumn clnnn
lleinnn Iiiebslnn snlin.
Uncl ilin küssnn.
UInnn ciin plnrlil nnlflielit
Unr clnm Nnrgnnrnl,
Knmmi nin Lriekinin sn,
Isl cinin Iiindslni' Inl.
üükt ciinli grüknn.
Mißverständnis
Bäuerin <die bet Erkrankung
ihreS Mannes den Arzt rufcn ließl:
„Was sagen S' dazu, Lerr
Doktor?"
— „Es ist alles umsonft."
— „Na. dann dank i halt recht
schön, Äerr Doktor."
Das Fleckenkind
Klein Elschen aus Mus-
dorf wird von ihren Kusinen
aus der Stadt mit „Dorfkind"
geneckt.
Darauf Elschen höchst em-
pört und mit dcn Füßen auf-
stampfend: „Nein, nein, nein,
ich bin kein Dorfkind, Mus-
dorf ist ein Marktflecken, ich
bin ein Fleckenkind!"
F. L.
Der Traum
Eines Morgens, kurz vor dem Erwachen, hatte ich auf
einmal einen recht unangenehmen Traum. Mir träumte,
gegenüber, wo sonst die schöne, grüne Wiese war, sei eine
Leimfabrik errichtet worden und sende mir durch das Fenster
einen lieblichen Morgengruß. Doch nein, in dem gewohn-
ten raschen Wechsel der Traumbilder war es plötzlich eine
Gerberei und wieder kurz drauf verbrannte jemand alte
Wolldecken und Kuhhaare.
Ietzt wurde aber der Widerstand meiner gesunden Sinne
zu mächtig, die Traumerscheinungen verflogen und ich er-
wachte. Mein erster Gang war ans Fenster, es war
natürlich keine Spur von all dem Ansinn zu sehen, der
mich geneckt hatte. Aber doch — der fatale Geruch: Er war
da! Es war keine Täuschung; meine Nase stellte mir ein
vollgiltiges Zeugnis dafür aus. And jetzt merkte ich auch, daß
der seltsame Duft gar nicht zum Fenster hereinkam, sondern
durch die Türe. Er konnte nur aus der Küche auffteigen.
Rasch kleidete ich mich an und stürzte die Verbindungs-
treppe hinunter. Nichtig, der Geruch wurde immer inten-
siver, je näher ich der Küche kam.
„Was ist denn hier los?" rief ich und riß die Küchen-
tür auf. „Es stinkt ja ganz abscheulich."
„Jch wüßte nicht, daß etwas passisrt wäre," erwiderte
meine Frau. „Ich habe gerade nur den neuen Kriegskaffee
aufgebrüht, den du selber mit aus der Stadt gebracht hast."
E. A. Kg.
Zn der Buchhandlung
— „Führen Sie auch Landbücher des guten Tones?"
— „Natürlich, bei uns verkehrt ja das feinste Publikum!"
Sicher ist ficher
— „Wie lange soll denn Ihr Leiratsgesuch in unserer Zei-
tung erscheinen, mein Fräulein? . . . Bis zur Verlobung?"
— „Nein, bis zur Verheiratung!"
Copyrighk Iblil by I. F. Lchreiber