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Meggendorfer-Blätter, München
>
Nr. 132-
Signor Tenente
kommt ein." „Du könntest das ganze Laus voll haben,"
versicherte Polidoro. „Die Stadt ist voll Militär gestopft;
sowie das Wort Tenente am Lause steht, kommen die
Offiziere zu uns. Gehn wir zum Notar."
„Aiso gut, gehen wir!" sagte Signora Scappini er-
geben. Aber erst wollte sie ein feierliches Gewand anlegen.
Auch etwas Schmuck wollte sie umtun. ?er nmor cii vio!
Ihre Schmucksachen waren fort, — spurlos aus der Lade
ihres Toilettentisches verschwunden. Bei ihrem ersten Auf-
kreischen war Polidoro auch schon im Schlafzimmer, — nur
Nuhe, keinen Skandal, nicht nach der Polizei rufen! Sig-
nor Tenente mußte die Wahrheit sagen: Nun ja, zum
Teufel noch mal, er hatte die Schmucksachen versetzt. Aber
war das seine Schuld? Warum ließ ihn seine liebe Gattin
mit so wenig Geld herumlaufen? Er hatte eben einmal
etwas mehr gebraucht. Das kann im Kriege vorkommen.
Er hatte stngliick bei einigen Wetten gehabt, — mit Sig-
nor Brooks, wegen Triest.
Beinahe hätte Maddalena Scappini ihren Gatten ge-
ohrseigt. Sie hielt sich zurück, aber die so gesparte Kraft
setzte sich in ihre alte Entschlossenheit um. Da hätte sie
ja fast eine schöne Dummheit gemacht! Welch Glück, daß
sie gerade noch zur Zeit hinter diese sauberen Geschichten
gekommen war. Em ungeheurer Esel wäre ihr lieber Gatte
und Mister Brooks ein Gauner, der im kleinen gezeigt
hätte, wie sein Vaterland im großen mit Italien verfahre.
Italien siegte nicht, und Mister Brooks machte doch ein
Geschäft daraus. Sofort müßte er die Pension verlassen!
Der Lerr Gemahl aber würde in Zukunft keinen Centestmo
aus ihrer Tasche erhalten, den er nicht sauer verdient hätte.
O, jetzt würde gespart werden. Der Lausknecht könnte
gleich gehen; seine Arbeit würde Polidoro besorgen, dazu
paßte der Signor Tenente.
Mister Brooks hatte keine Lust, auszuziehen. Aber
Siqnora Scappini drohte, in alle Oeffentlichkeit hinaus-
zuschreien, daß er auf ausbleibende italienische Siege ge-
wettet hatte. Da fürchtete er den Skandal und packte ein.
Seine Stiefel mußten noch geputzt werden. Peppino, der
Lausknecht, war bereits davon, — also mußte Signor
Tenente die Arbeit tun. Was sollte er auch anders machen?
Den Dienstmädchen hatte Signora bei Strafe sofortiger
Entlassung verboten, sür Mister Brooks irgendwie die
Lände zu rühren. Ein Engländer aber konnte doch nicht
mit ungeputzten Stiefeln das Laus verlassen.
Signor Tenente puhte die Stiefel und fluchte. Zum
Teufel, warum mußte auch alles schief gehen! Warum
hatten diese Trottel da oben am Isonzo nicht im Sommer
glorreich geflegt! Dann wäre er jeht Lerr im Lause.
(m.)
sichersten durch meine seit 25 Jahren be-
währten Spezialmittel beseiligt. 2.75
Otto Reichel, Berlin38, Eisenbahnstr. 4.
strankenlabrzMIe
fiirZimmeru Siraßc Zewsttstzrer,
ltiilieriSme, Llorel-
rtüdle, rereürcde,
verriellb. «eilliirren
Lssto uullbiUiLSteLe-
LUASCirolis iar goiiäs
kbotvßr. ^xpLiLte!i>
oiukucbsr d!s teiustsi
Lustübr uo§ u. sLiuti. LeäarksLitiitei.
^ilustr. Lrsisilsto Ri. 8 iivsteiii.
lHrobiorVor-sni! usob sllsuVIsIUollsn
lteicbsbuälwocke vom 28. sslui
bis Z. 7um 1316.
2eäe Suckkanälung nimmt
cefestoff rur Ideiterdeföi-äe-
rung ins 7elä sn oäer ver-
kauft geeignete Lüärer in
allen preislagen.
„kin eäles Luck: — cin
leil äer Kraft, äie LN äes
lleickes Zeele sckaffN"
Bei Nerven- und Nopsschmerzen!
wirken Togal-Tabletien rasch und sicher, selbst
wenn andere Mittel versagen. Aerztlich gllin-
zsnd begutachtet. Jn allen Apotheken zu ^
M. 1.40 n. M. 3.50.
MMMcHk«.'kMelHeiille!
2ustsv Iseriicke'L siuükorsett
Ksinv Lrmllllung
ssüLs mski-r
bilj! sicsier dei 3enkjuh. Lchüh! vor iirmücjung cler füße. verLchssjt leich-
ten. LchmerrlvLen unc! grariöLen Qsng. vequeme/isncllisbung L
Keine -^encllenung cler Zckrull^enk;! ^ F
^ kei^öeLlellung iLt nur clie 3panmveÜe 6eL fuhe; snrugebem
rüc unsero Ikrieger sls c.iebesgsdo geeignet!
bLÜIVlXM, öLKI-Ikl V 35. li/lLgüklnii'gkr 8irgs§k 2S 8.
Libliotbsk: ^in nsusr K/Isnscb im
Osnksn, k^üblsn, Klsncisln:
vrospolrts xratis. ficlcers VerlsZ, veipri» 40. Lrosxslrtö gratis.
Or. Lrnst LLnciOvv's
Kroiii8s!r'7z!ilkttkll
(statt brans. Lroniss.lL)
für25ssrink§lä8er. pre>880pk§.
WeNdkk'üjimtsi'
8glt«iil!li8sösllölös?
kiur eine krlrLrtLrlietzllrililät!
prsisli.k'rLpAk-Ltes^,
8ei kielitvrfolg 6elä ruriiek
Vsrsanö „8I8IU8"
6li6Mkiit2 i 8a. 95V.
i>H2ei alle» Bestelluttge» wolle man
^ sich auf diese Zeitschrift beziehen.
Snießmsnlcsn
30 000 verschiedene seltene gar.echt,auch Post-
karten verseude auf Verlaugen zur Auswahl
ohneKaufzw. m.40—60"/o unt. all. Katalogpr.
?rol. K»x Ilsuser, lVieu !I, Odero llüllruistr. 45
Voisuxs-I'roislist!
3soks giiskmsrdsn-äouroal
IiIiI»iMülii!>»i,i»i>-»n,!-i> >
7stck-i
i->i«.Qb(t2>b'
Oedr-ilcier' 8enf in Osip2>8.
verLncwortlichcr KeüLkteur: kcrctinLna Lchreidcr, lilünchen. Vruch uncl verisg von I. k. Lchreiber in München unä ktzlingcn.
ln oellerreich-llngLrn kür llersusgLbe unä NcctLdNon versntworMck: kodcrt Modr in Uien i., Vomgssse 4.NUe kechtc kür lLMttiche klrttkel unä IlluttrLttoncc! vorbekLltcv
kür äen llnreigenteil versntwortlich in veutschlsnä: Nsr ttsinäl, Münchcn; in 0ellerreich'Ung3rn: krnst I03kle. lüicn.
Meggendorfer-Blätter, München
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Nr. 132-
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