Antwort — „Das Futtermachen ist doch recht mübsam. Da könnten Sie doch einfach die
Kiihe aus dem Stall herausführen, daß sie ihr Futter gleich heraußen fressen?"
— „Za freilich. So eine Kuh macht stch aber keine Gedanken, woher das Futter für den Winter kommen soll."
>L) Meggendorfer-Blätter, München
Die kleine Frau Ida hat ihren Mann arg lieb, und es war
ein rührender Abschicd, als der Lerr Max ins Feld zog.
Aber weil die kleine Frau Ida nicht nur verliebt sondern
auch eine poetisch angelegte Natur ist, hatte sie beim Ab-
schied mit ihrem Mann eine Vereinbarung getroffen, die
unberührt von den Tücken und Zufälligkeiten der Feldpost
eine stere seelische Verbindung zwischen den Ehegatten her-
zustellen geeignet schien.
Es war also ausgemacht worden — wenn der Mond
am Limmel sichtbar ist, dann solle Frau Ida abends zwiichen
neun und zehn Uhr recht andächrig zum Mond emporblicken
und dabei an ibren Gatten denken. And der Lerr Max halte
eine gleiche Tätigkeit versprochen, so daß anzunehmen war,
das Ehepaar werde sich durch Vermittelung des guten Mon-
des allabendlich mit Blicken und Gedanken treffen können.
Pünttlich um neun betrat Frau Ida den Küchen-
balkon und oblag ihrer lieben Pflicht. Nun geschah es aber,
daß Jensi, die hübsche Köchin — sei es auf Grund einer
ähnlichen Verabredung oder aus Anhänglichkeit an die
verehrte Lerrin — plötzlich neben Frau Ida stand und
ebenfaüs andächtig zum Mons emporstarrke. Eine Jeit-
lang empfand Frau Ida dieses Tun lediglich peinlich —
endlich aber konnte sie nicht mehr an sich halten und fuhr
die sehr erschrockene Zensi barsch an:
„Zensi, das ist eine Frechheit von Ihnen, und ich bin
nur neugierig, wie lange Sie es noch wagen, vor mir mit
meinem Manne zu kokettieren!" F. K.
Glücklicher Llmstand
Freund: „Kvmmst du denn mit deiner mangelhasten
Stenographie auf dem Kontor zurecht?"
— „Vorzüglich sogar, mein Chef stotlert!"
Naheliegend
Lerr: „Lat Ihr Lerr Gemahl nicht zusammen mit dem
Dichter Wimmerl mal ein Theaterstück geschrieben?"
— „Gewiß! Warum denn nicht, die beiden spielen ja auch
immer Skat zusarnmen!"
Ein weiches Gemüt
Richter: „Erst haben Sie den Kläger blutig geschlagen,
dann ließen Sie ihn hilflos liegen!"
Angeklagter: „Ia, wiffen S', Lerr Richter — i kann
halt kei' Blut sehn!"
Copyrighl 19!6 by I. F. Schreiber
Kiihe aus dem Stall herausführen, daß sie ihr Futter gleich heraußen fressen?"
— „Za freilich. So eine Kuh macht stch aber keine Gedanken, woher das Futter für den Winter kommen soll."
>L) Meggendorfer-Blätter, München
Die kleine Frau Ida hat ihren Mann arg lieb, und es war
ein rührender Abschicd, als der Lerr Max ins Feld zog.
Aber weil die kleine Frau Ida nicht nur verliebt sondern
auch eine poetisch angelegte Natur ist, hatte sie beim Ab-
schied mit ihrem Mann eine Vereinbarung getroffen, die
unberührt von den Tücken und Zufälligkeiten der Feldpost
eine stere seelische Verbindung zwischen den Ehegatten her-
zustellen geeignet schien.
Es war also ausgemacht worden — wenn der Mond
am Limmel sichtbar ist, dann solle Frau Ida abends zwiichen
neun und zehn Uhr recht andächrig zum Mond emporblicken
und dabei an ibren Gatten denken. And der Lerr Max halte
eine gleiche Tätigkeit versprochen, so daß anzunehmen war,
das Ehepaar werde sich durch Vermittelung des guten Mon-
des allabendlich mit Blicken und Gedanken treffen können.
Pünttlich um neun betrat Frau Ida den Küchen-
balkon und oblag ihrer lieben Pflicht. Nun geschah es aber,
daß Jensi, die hübsche Köchin — sei es auf Grund einer
ähnlichen Verabredung oder aus Anhänglichkeit an die
verehrte Lerrin — plötzlich neben Frau Ida stand und
ebenfaüs andächtig zum Mons emporstarrke. Eine Jeit-
lang empfand Frau Ida dieses Tun lediglich peinlich —
endlich aber konnte sie nicht mehr an sich halten und fuhr
die sehr erschrockene Zensi barsch an:
„Zensi, das ist eine Frechheit von Ihnen, und ich bin
nur neugierig, wie lange Sie es noch wagen, vor mir mit
meinem Manne zu kokettieren!" F. K.
Glücklicher Llmstand
Freund: „Kvmmst du denn mit deiner mangelhasten
Stenographie auf dem Kontor zurecht?"
— „Vorzüglich sogar, mein Chef stotlert!"
Naheliegend
Lerr: „Lat Ihr Lerr Gemahl nicht zusammen mit dem
Dichter Wimmerl mal ein Theaterstück geschrieben?"
— „Gewiß! Warum denn nicht, die beiden spielen ja auch
immer Skat zusarnmen!"
Ein weiches Gemüt
Richter: „Erst haben Sie den Kläger blutig geschlagen,
dann ließen Sie ihn hilflos liegen!"
Angeklagter: „Ia, wiffen S', Lerr Richter — i kann
halt kei' Blut sehn!"
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