168 Meggendorfer-Blätter, München
Lanöfturm
„Morgen, äritle kompsgnie!"
wie belellen jeäer lchrie:
„Morisupl*)!" — Im 7Iuge tnill
Mullemä lie lein ölick wie 8i!t.
„iMrt euch!" rult äer Mte barlch.
„Leute, heut' gidl's lteilemarlch.
vak; mir keiner okne Not
Nurtritt! 5chock unck Schrverenot!
?iinkig Wometer macht
kine henne noch unä lacht!
vonneckeil, was !ä»t euch ein?
örult beraur unck ösuch binein!
val> cker Schub mir keinen ckrückt,
kb' u>ir ins guartier gerückt!
Xerls, ikr kennt cken Ijerrn Major:
Zchlappe öurlchen tängt er vor!
— „Wenn der Kino-Operateur kommt, drängen Sie sich nicht immer so vor mich, siopi boch, Sie, im ^weiien Llieck!
Lerr Knippke, — glauben Sie, daß die alten Ritter so ungalant gewesen sind?" M. naiürlich peter Lchmick?"
„2u öeiebl!" — „vuartierarrelt!
Die Antauglichen Ltekt cker Menlch im Llieck unck cköst!"
Pjoter Lukitsch, Iwan Poschlepin, Stepan Rastakowski und noch ein ganzes
Dutzend Iiinglinge — Fedor Schpekin ist der sünfzehnte — in Wischnij Wolotschok
sind bereits vor einem Iahre gemustert worden, ob sie Lücken in des Zaren Leer
ausfüllen könnten. Sie wurden tauglich befunden. Aber man hat ste nicht einberusen,
bis auf den heutigen Tag nicht. Natürlich Bestechung, werdet ihr sagen; man weiß
ja, wie das in Rußland zugeht. — Aber ihr irrt euch. Es ist nur ein kleines Versehen
vorgefallen. Das ging nämlich bei der Musterung folgendermaßen zu.
„Ammos Korobkin" rief der Schriftführer der Ersatzkommisston den Namen auf,
der oben auf der ersten Seite seiner Liste stand. Das Rufen machte dem Schriftführer
Kopfweh; er hatte am Abend vorher beträchtlich getrunken.
Der Stabsarzt freute sich über Ammos Korobkin. „Lerrliche Knochen hast du,
mein Sohn. O, und einen Brustkasten! Kriegstauglich."
Der Schriftführer setzte neben den Namen Ammos
Korobkin das den Interessen des Staates entgegen-
kommende Wörtchen „kriegstauglich". Dann rief er
weiter: „Nikifor Pugowitzin. — Na, wo steckst du?
Nikifor Pugowitzin, — her mit dem Schweinhund!"
Aber der SchweinHund kam nicht. Der Schrift-
führer mußte zu Nummer drei seiner Liste übergehn:
Pjoter Lukitsch.
„Ein Bärenkerl" sagt der Stabsarzt. „Kriegs-
tauglich." Der Schriftführer, der inzwischen seinen
schmerzenden Schädel gehalten hat, trägt das ein.
Er macht einfach ein paar Strichelchen unter das
Wort „kriegstauglich" das er vorhin neben Ammos
Korobkin geschrieben hat. Seine Liste sieht also jetzt
so aus:
Ammos Korobkin kriegstauglich
Nikifor Pugowitzin
Pjoter Lukitsch „
Die Musterung geht weiter. Die nächsten, die
herankommen, Iwan Poschlepin, Stepan Rastakowski
und so weiter sind alle kriegstauglich. Das sreuk den
Schriftführer; da hat er jedesmal nur die Strichelchen
neben den Namen zu setzen. Der letzte auf der ersten
Seite der Liste ist Fedor Schpekin.
Endlich ist man mit der Musterung fertig. Aber
da ist ja noch ein Mann übrig. Seht an, da ist ja
Nikifor Pugowitzin. Warum hat der Kerl sich vor-
„vss Sewebr — wcr rllbr! cka noch? —
lleber! lver will beut ins loch?"
siunüeri siäncke ilicgen hsrjch
Lin; /wei ckrei, —„Mieilung marsch!"
„ilichiung Sirasie! Ilechisgelchweniii!
Lingen! sieui'wirck nichis gejchenki!"—
linä jie jingen irei unck irok,
venn cker vlie — rneini's nichi jo.
Sckrängksmcr'tteimäLl
*1 öuten iNorgen, Nerr Nsuptmsnn?
— „Gnädigste sind mir hoffentlich nicht böse, daß ich Sie durch
meine Anterhaltung in der Lektüre gestört habe."
— „Zm Gegenteil, - es war mir eine Erholung, das Buch aus der
Land zu legen. Wissen Sie, es ist so schwer und gedankenreich."
Lanöfturm
„Morgen, äritle kompsgnie!"
wie belellen jeäer lchrie:
„Morisupl*)!" — Im 7Iuge tnill
Mullemä lie lein ölick wie 8i!t.
„iMrt euch!" rult äer Mte barlch.
„Leute, heut' gidl's lteilemarlch.
vak; mir keiner okne Not
Nurtritt! 5chock unck Schrverenot!
?iinkig Wometer macht
kine henne noch unä lacht!
vonneckeil, was !ä»t euch ein?
örult beraur unck ösuch binein!
val> cker Schub mir keinen ckrückt,
kb' u>ir ins guartier gerückt!
Xerls, ikr kennt cken Ijerrn Major:
Zchlappe öurlchen tängt er vor!
— „Wenn der Kino-Operateur kommt, drängen Sie sich nicht immer so vor mich, siopi boch, Sie, im ^weiien Llieck!
Lerr Knippke, — glauben Sie, daß die alten Ritter so ungalant gewesen sind?" M. naiürlich peter Lchmick?"
„2u öeiebl!" — „vuartierarrelt!
Die Antauglichen Ltekt cker Menlch im Llieck unck cköst!"
Pjoter Lukitsch, Iwan Poschlepin, Stepan Rastakowski und noch ein ganzes
Dutzend Iiinglinge — Fedor Schpekin ist der sünfzehnte — in Wischnij Wolotschok
sind bereits vor einem Iahre gemustert worden, ob sie Lücken in des Zaren Leer
ausfüllen könnten. Sie wurden tauglich befunden. Aber man hat ste nicht einberusen,
bis auf den heutigen Tag nicht. Natürlich Bestechung, werdet ihr sagen; man weiß
ja, wie das in Rußland zugeht. — Aber ihr irrt euch. Es ist nur ein kleines Versehen
vorgefallen. Das ging nämlich bei der Musterung folgendermaßen zu.
„Ammos Korobkin" rief der Schriftführer der Ersatzkommisston den Namen auf,
der oben auf der ersten Seite seiner Liste stand. Das Rufen machte dem Schriftführer
Kopfweh; er hatte am Abend vorher beträchtlich getrunken.
Der Stabsarzt freute sich über Ammos Korobkin. „Lerrliche Knochen hast du,
mein Sohn. O, und einen Brustkasten! Kriegstauglich."
Der Schriftführer setzte neben den Namen Ammos
Korobkin das den Interessen des Staates entgegen-
kommende Wörtchen „kriegstauglich". Dann rief er
weiter: „Nikifor Pugowitzin. — Na, wo steckst du?
Nikifor Pugowitzin, — her mit dem Schweinhund!"
Aber der SchweinHund kam nicht. Der Schrift-
führer mußte zu Nummer drei seiner Liste übergehn:
Pjoter Lukitsch.
„Ein Bärenkerl" sagt der Stabsarzt. „Kriegs-
tauglich." Der Schriftführer, der inzwischen seinen
schmerzenden Schädel gehalten hat, trägt das ein.
Er macht einfach ein paar Strichelchen unter das
Wort „kriegstauglich" das er vorhin neben Ammos
Korobkin geschrieben hat. Seine Liste sieht also jetzt
so aus:
Ammos Korobkin kriegstauglich
Nikifor Pugowitzin
Pjoter Lukitsch „
Die Musterung geht weiter. Die nächsten, die
herankommen, Iwan Poschlepin, Stepan Rastakowski
und so weiter sind alle kriegstauglich. Das sreuk den
Schriftführer; da hat er jedesmal nur die Strichelchen
neben den Namen zu setzen. Der letzte auf der ersten
Seite der Liste ist Fedor Schpekin.
Endlich ist man mit der Musterung fertig. Aber
da ist ja noch ein Mann übrig. Seht an, da ist ja
Nikifor Pugowitzin. Warum hat der Kerl sich vor-
„vss Sewebr — wcr rllbr! cka noch? —
lleber! lver will beut ins loch?"
siunüeri siäncke ilicgen hsrjch
Lin; /wei ckrei, —„Mieilung marsch!"
„ilichiung Sirasie! Ilechisgelchweniii!
Lingen! sieui'wirck nichis gejchenki!"—
linä jie jingen irei unck irok,
venn cker vlie — rneini's nichi jo.
Sckrängksmcr'tteimäLl
*1 öuten iNorgen, Nerr Nsuptmsnn?
— „Gnädigste sind mir hoffentlich nicht böse, daß ich Sie durch
meine Anterhaltung in der Lektüre gestört habe."
— „Zm Gegenteil, - es war mir eine Erholung, das Buch aus der
Land zu legen. Wissen Sie, es ist so schwer und gedankenreich."