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174

Meggendorfer-Blätter, München

Nr. 1329

Dtr Ltlfe

Die erste ist so dürr ge-
wesen, wie wenn sie jeden
Tag durch eme Klarinette
gezogen worden wäre, da-
mit sie ja auf keinen Fall
Fett anseht, die zweite war
nicht viel fetter und dann
hat sie eine Nase voll
Sommersprossen gehabt,
die ausgeschaut hat wie ein
rostiger Bretterstift. Die
dritke, die hcreingekommen
ist, ist zwar nicht so mager
gewesen. Dafür hat sie
aber dreingeschaut wie eine
Wildkaye, und unter ihrer
Schürze hat sie einen Stek-
ken versteckt gehabt.

Das sinddiedreiVäue-
rinnen vom Buchenwinkel-
gewesen, die Weiber von
den drei eigensinnigen und
raufsüchtigen Baucrn.

Zu ihnen ist nämlich der
Polizeidiener schnell gelau-
sen und hat ihnen erzählt,

daß ihre Männer miteinander raufen täten und daß er sie
anzeigen müßke, wenn sie nicht sofort aufhören wollten, und
daß «s dann ganz unheimliche Gerichts- und Rechtsan-
waltskosten gäbe . ..

!Ind wie die Weiber das Wort „Kosten" gehört haben,
haben fie sich sofort aufs Bitten verlegt.

„Der Lerr Polizeidienec möchte doch nur ein biff'l Ge-
duld haben. Sie kämen sofort felber und brächten ihre
Männer, diese rabiaten Tropfen, schon zur Bernunft!"

Das ist ihnen auch wirklich nicht schwer gewesen. Drei
Dampfspritzen hätten auch nicht anders wirken können wie
sie. Sofort sind die drei Streithansln ruhig und fanft ge-
worden und haben der KeUnerin noch schnell das Geld für
die letzte Maß Bier gegeben und sind dann mit ihren
Weibern hinausgegangen, wie wcnn sie gar nie einen Streit

Kongowacht

gehabt hätten miteinander.
„Wart' nur, dös is dir net
g'schenkt'" hat der eine dem
Polizeidiener noch fchnell
zugerufen, aber fo, daß es
sein Weib nicht gehört hat,
und der zweite hat ganz
ruhig gesagt: „D' Weiber
braucht er, sonst hat er koa
Schneid,derFeigling'" und
der dritte hat ihm hinter
seiner Frau ihrem Nückeii
die Faust gezeigt. — Der
Polizeidiener aber ist jetzt
doch noch zu seiner Nach-
mittagshalben gekommen.

(m.)

Mißbrauch

Lerr Bratlhuber: „Ge-
meinheit! Kommt jetzt da
ein Kalb mit sieben Laxen
auf die Welt und wo tun
sie 's hin? In den zoo-
logischen Garten!"

Feindliche Flieger VonPeterRobinson

Reulich frühstückte ich einmal früh am Vormittag im
Bürgerbräu. Das Lokal war noch ganz leer; nur an einem
Tisch nicht weit vom Fenster saß eine Familie, die sich labte
und dabei mit dem Interesse von Ortsfremden auf die
belebte Straße hinaus schaute: Vater und Muttcr, eine er-
wachsene Tochter nebst einem jungen Mann, der nach den
im bürgerlichen Leben üblichen Kennzeichen ihr Bräutigam
war, und ein Iunge in noch nicht kino- und zigaretten-
fähigem Alter.

Auf einmal sagte die Mutter: „Du, Gustav, was machen
denn die da? Sie zeigte mit ausgestrecktem Arm durch das
Fenster.

Gustav war der Mann, das Oberhaupt der Familie.
„Nanu," fagte er, „da stehn ja Soldaten mit Feldstechern

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