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Kriegschronik der Meggendorfer
Blätter, Münche»
SslsNlZl'S
worie >n cier Xsmmer
ss^skeci cies Ninislers lllir!
Ollcli 5n!snc!i's, nline ^scncner,
8»ed sn gis» cvie jn ruvnr.
5nl>u/inc»e>'! rielnn »unciec't 5limcnen,
»n cien 6nlgnn mil clnm liuncii
wnr »nrt sn u/s5 nlmn 6rimmen7
Isl Icninn liegung kuncl.
vniksbeii'üger, 5cbu,nineisnl!
Lringt clen Snbuc'ken unr's lünrinbl! —
U/srcl nn rnl n!nbl wie nin 2>egei?
Nnin, nr u/slirtn snin lnnsinlil.
Unn cjer linmmei' sn bnbsnclell
U/in nin ttnulen üdinn lük'nnks,
Ist rum Sbsnliincl er gnu/sncieil
Huliig clsnn ru 5ninnm kinx.
wninde ffsssung, wnlnbn kiubn!
Nud clss ninbl dnu/unclni'! snin?
win in ninnr ^isnntrulie
5ndlnk nr clin Lekübin nin.
Ninbl nus wnrlen, nindl sus Liinken,
fius cien Sesln nindl rlni' Ilsncl
üiek nr clin ^nknnnlnis pliünknn,
win's in sninnm innnrn slsncl, —
U/ie ns ibn im lZruncln krnule,
U/in's idm eignnliink dnbsgl,
llsk en sn clsunn ksm bnule,
flli' ein snbiimmc'ei' Nnngen Isgl.
Länger gehts bald nimmer!
Eine schwierige Sprachübung
Bei den vielen Konferenzen der Entente hat es von
jeher Sprachscbwierigkeiten gegeben. Man weiß ja, daß
zum Beispiel Mister Grey überhaupt nur Englisch versteht,
welche Sprache hinwiederum Monsieur Poincarö ganz und
gar fremd ist.
Die führenden Männer der Entente sind deshalb schon
lange dabei, Sprachübungen zu treiben. Besonders viel
benutzt wird dabei das Verbum „entlasten", mit dem schon
die mannigfachsten Aebungen angestellk worden sind. An-
sangs hat man ganz flott konjugiert: Ich entlaste — du
entlastest — er entlastek — wir entlasten usw. Auch das
Futurum: Ich werde entlasten — du wirst entlasten — er
wird entlasten usw. ist ganz gut gegangen.
Dann ist das Perfektum an die Reihe gekommen, und
damit wurden bereits etwas erweiterke Sätze gebildet, wie
zum Beispiel: Jch habe euch schon wiederholt entlastet —
du hast mich noch nicht genug entlastet — er hat uns bis-
her noch immer nicht entlastet — wir haben nun aber
wahrhaftig schon über unsere Kräfte entlastet — ihr habt
einen Dreck entlastet — sie haben so gut wie gar nicht
entlastet.
Die Frageform ist im Aktivum und Passivum schon
mit recht schweren Sätzen durchgenommen worden: Ent-
lastest du mich nun endlich? — Wann, o große Not, werden
wir endlich von euch entlastet werden? — Warum hat er uns
noch immer nicht entlastet? — Entlastet ihr uns nächste Woche?
Der Imperativ ist sehr oft dagewesen: Entlaste uns,
aber gehörig! — Entlastet mit allen euren Kräfte», o Brü-
derl — Laßt uns die andern ein klein wenig entlasten!
So weit sind die Aebungen bis jetzt gediehen. Bald
aber werden Sätze herankommen, wie etwa: Ia, wenn ich
die andern nicht so viel hätte entlasten müssen! — O, daß
du uns doch entlastet hättest, so lange es noch Zeit war!
Weil wir unzulänglich entlastet worden sind, ist alles ver-
loren. — Wenn ihr Lumpengesindel uns anständig ent-
lastet hättet, wären wir nicht alle miteinander in den Dreck
geraten. — Lätten wir nur ahnen können, daß der nieder-
trächtige Iohn Bull uns überhaupt nicht entlasten wollte,
dann hätten wir niemals angefangen. —o».
S! A
— „Aber Paul! Fast jeden Abend kommst du jetzt
betrunken heim!"
— „Das Bier soll wieder aufschlagen. Last du nicht auch
Zucker gekauft, als es hieß, daß er teurer werden soll'?"
— „Schrecklich: wenn man sich jetzt ein neues Kleid machen
lassen will, muß man erst einen Bezugsschein haben und
nachweisen, daß man wirklich eins braucht."
— „Da können Sie mich als Zeugin nehmen, Frau Sekretär,
ich kann angeben, daß Sie schon lange eins nötig haben."
Kriegschronik der Meggendorfer
Blätter, Münche»
SslsNlZl'S
worie >n cier Xsmmer
ss^skeci cies Ninislers lllir!
Ollcli 5n!snc!i's, nline ^scncner,
8»ed sn gis» cvie jn ruvnr.
5nl>u/inc»e>'! rielnn »unciec't 5limcnen,
»n cien 6nlgnn mil clnm liuncii
wnr »nrt sn u/s5 nlmn 6rimmen7
Isl Icninn liegung kuncl.
vniksbeii'üger, 5cbu,nineisnl!
Lringt clen Snbuc'ken unr's lünrinbl! —
U/srcl nn rnl n!nbl wie nin 2>egei?
Nnin, nr u/slirtn snin lnnsinlil.
Unn cjer linmmei' sn bnbsnclell
U/in nin ttnulen üdinn lük'nnks,
Ist rum Sbsnliincl er gnu/sncieil
Huliig clsnn ru 5ninnm kinx.
wninde ffsssung, wnlnbn kiubn!
Nud clss ninbl dnu/unclni'! snin?
win in ninnr ^isnntrulie
5ndlnk nr clin Lekübin nin.
Ninbl nus wnrlen, nindl sus Liinken,
fius cien Sesln nindl rlni' Ilsncl
üiek nr clin ^nknnnlnis pliünknn,
win's in sninnm innnrn slsncl, —
U/ie ns ibn im lZruncln krnule,
U/in's idm eignnliink dnbsgl,
llsk en sn clsunn ksm bnule,
flli' ein snbiimmc'ei' Nnngen Isgl.
Länger gehts bald nimmer!
Eine schwierige Sprachübung
Bei den vielen Konferenzen der Entente hat es von
jeher Sprachscbwierigkeiten gegeben. Man weiß ja, daß
zum Beispiel Mister Grey überhaupt nur Englisch versteht,
welche Sprache hinwiederum Monsieur Poincarö ganz und
gar fremd ist.
Die führenden Männer der Entente sind deshalb schon
lange dabei, Sprachübungen zu treiben. Besonders viel
benutzt wird dabei das Verbum „entlasten", mit dem schon
die mannigfachsten Aebungen angestellk worden sind. An-
sangs hat man ganz flott konjugiert: Ich entlaste — du
entlastest — er entlastek — wir entlasten usw. Auch das
Futurum: Ich werde entlasten — du wirst entlasten — er
wird entlasten usw. ist ganz gut gegangen.
Dann ist das Perfektum an die Reihe gekommen, und
damit wurden bereits etwas erweiterke Sätze gebildet, wie
zum Beispiel: Jch habe euch schon wiederholt entlastet —
du hast mich noch nicht genug entlastet — er hat uns bis-
her noch immer nicht entlastet — wir haben nun aber
wahrhaftig schon über unsere Kräfte entlastet — ihr habt
einen Dreck entlastet — sie haben so gut wie gar nicht
entlastet.
Die Frageform ist im Aktivum und Passivum schon
mit recht schweren Sätzen durchgenommen worden: Ent-
lastest du mich nun endlich? — Wann, o große Not, werden
wir endlich von euch entlastet werden? — Warum hat er uns
noch immer nicht entlastet? — Entlastet ihr uns nächste Woche?
Der Imperativ ist sehr oft dagewesen: Entlaste uns,
aber gehörig! — Entlastet mit allen euren Kräfte», o Brü-
derl — Laßt uns die andern ein klein wenig entlasten!
So weit sind die Aebungen bis jetzt gediehen. Bald
aber werden Sätze herankommen, wie etwa: Ia, wenn ich
die andern nicht so viel hätte entlasten müssen! — O, daß
du uns doch entlastet hättest, so lange es noch Zeit war!
Weil wir unzulänglich entlastet worden sind, ist alles ver-
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lastet hättet, wären wir nicht alle miteinander in den Dreck
geraten. — Lätten wir nur ahnen können, daß der nieder-
trächtige Iohn Bull uns überhaupt nicht entlasten wollte,
dann hätten wir niemals angefangen. —o».
S! A
— „Aber Paul! Fast jeden Abend kommst du jetzt
betrunken heim!"
— „Das Bier soll wieder aufschlagen. Last du nicht auch
Zucker gekauft, als es hieß, daß er teurer werden soll'?"
— „Schrecklich: wenn man sich jetzt ein neues Kleid machen
lassen will, muß man erst einen Bezugsschein haben und
nachweisen, daß man wirklich eins braucht."
— „Da können Sie mich als Zeugin nehmen, Frau Sekretär,
ich kann angeben, daß Sie schon lange eins nötig haben."