Z Zeitschrift für Hrnnor und Kunst
25
herm Meiers Kriegsgewinn
yerr Meier, alr äer Xrieg begonnen,
I)L1 jeäe üeilung Ireu verviskrt,
weil >icb in äen beclruckien klsttern
ver Leiten Sröhe otkenbsrt.
kr lprsch: 2uni Schlub Isll' ich lie binäen,
5ie geben einen clicken ösncl;
vie miterlebte üleligelchichte
Nebm' einll ich noch sls 8re>s rur Ijsnck
So kst er slles sukgeltspelt,
Mss ikm clie Leiiungrlrsu gebrscht.
ver Krieg deksm ein Isngres Leben,
NIs msn äss snlsngr wokl geäscht,
llnä vc>ss in ksgen, Mochen, Monäen
Lerichtet millels 2eitungsärucks,
vermekrte lick inr llngekeure.
Kerrn Meiers Llstterltspei wuchs.
Muchr in äie I)öke, in äie kreite,
kslt vvie ein Lurmbsu snrulekn.
Lr cvollte, wie äer Lurm von ?ils,
flm knäe nicht mekr grsäe liekn,
llnä einer vsgs, nsch schtrekn Monäen,
lts liel er plöblich leiiwärls um.
Ijerr Mecer sber lsk beäenkkch
Rul äieses Ssmmellurium.
vies slles vvieäer neu ru oränen,
Aie nutzlos lsst lcheint äer verluch!
vs ksut' ich mir äie Kriegsgelchichle
voch lieber gleich in einem Luch.
vs ksb' ich slles lchön beilsmmen
llnä slier, wie es vvickiich vvsr,
venn in äer Leitung, lei'n vvir ekrlich,
lvsr msnchmal msnches nicht gsnr vvskr.
Schnell riek er einen Lumpenlsmmler;
ver vvar begierig nsch pspier,
Aeil äies rur 2eit gevvinnverlprechenä.
kr bot gleich liebrekn Msck äslür,
llnä, vvie um eine lsl> erleichtert,
8sb Meier gern äie ölstter kin
llnä meinte Irok: So ksb' such ich nun
voch einen kleinen Kriegsgevvinn!
Trost
— „Sins freut mich doch an den Löchstpreisen,
jetzt brauch' ich keine Angst zu haben, daß ein
andrer mehr für seine Kartoffeln kriegt wie ich."
Die Walfischjagd
Töns stieß einen leisen Pfiff aus. „Lörst wohl das
Döbbel Iuh?" flüsterte er, „den sollt' man doch-"
Kodderfisch machte eine bedeutungsvolle abwehrende Be°
wegung, nahm den Brösel einen Augenblick aus dem Munde,
schluckte einmal trocken runter, und mit einem Male nahm
sein rotes, bisher so gleichgiltiges Gestcht den Ausdruck
breiten Wohlwollens an.
Töns, der dieses Gesicht kannte, grinste behaglich, wobei
ein Blick, der etwas wie Mitlcid enthielt, den Matrosen
streifte.
Dieser hatte Kords freundliche Miene ebenfalls bemerkt,
kam nun ungeniert auf den Tisch der beiden zu und setzte
sich, ohne zu fragen, lächelnd und nickend auf einen Stuhl.
„Wo kömmft her, Maat?" fragte Kodderfisch in fast
liebevollem Tone.
„Ich sahr von Lelder aus Kopenhagen," antwortete
der andere, „bin seit zwei Tagen in Amsterdam, um mich
zu amüsieren."
„So, so, seit zwei Taqen. Tschä. Sag mal, wie kömmt
das einklich, daß du als Deutscher nich mit in' Krieg bist?"
Der Maat, der seinen Grog nnmer in zwei Abschnitten
erledigte, goß die erste Lälfte einer frvschen Füllung hinunter.
„Lab' mich freiwillig gemeldet, bin abgewiesen wegen
Lerzfehler, bin aber auch holländischer Bürger; mein Vater
ist schon als Iunge hierher gezogen."
Der Segelmacher wackelte bedauernd mit dem Kopse.
„So, so, abgewiesen? Solltst es noch einmal versuchen.
Ich weiß, bei die erste Latrinen-Inspekschon in Kuxhav'n,
da können ste noch so 'ne gebrauchen wie du bist."
Der Maat ging auf diese Aeußerung nicht ein. „Ia,
ich war sehr traurig, ich hätte zu gern in der deutschen
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herm Meiers Kriegsgewinn
yerr Meier, alr äer Xrieg begonnen,
I)L1 jeäe üeilung Ireu verviskrt,
weil >icb in äen beclruckien klsttern
ver Leiten Sröhe otkenbsrt.
kr lprsch: 2uni Schlub Isll' ich lie binäen,
5ie geben einen clicken ösncl;
vie miterlebte üleligelchichte
Nebm' einll ich noch sls 8re>s rur Ijsnck
So kst er slles sukgeltspelt,
Mss ikm clie Leiiungrlrsu gebrscht.
ver Krieg deksm ein Isngres Leben,
NIs msn äss snlsngr wokl geäscht,
llnä vc>ss in ksgen, Mochen, Monäen
Lerichtet millels 2eitungsärucks,
vermekrte lick inr llngekeure.
Kerrn Meiers Llstterltspei wuchs.
Muchr in äie I)öke, in äie kreite,
kslt vvie ein Lurmbsu snrulekn.
Lr cvollte, wie äer Lurm von ?ils,
flm knäe nicht mekr grsäe liekn,
llnä einer vsgs, nsch schtrekn Monäen,
lts liel er plöblich leiiwärls um.
Ijerr Mecer sber lsk beäenkkch
Rul äieses Ssmmellurium.
vies slles vvieäer neu ru oränen,
Aie nutzlos lsst lcheint äer verluch!
vs ksut' ich mir äie Kriegsgelchichle
voch lieber gleich in einem Luch.
vs ksb' ich slles lchön beilsmmen
llnä slier, wie es vvickiich vvsr,
venn in äer Leitung, lei'n vvir ekrlich,
lvsr msnchmal msnches nicht gsnr vvskr.
Schnell riek er einen Lumpenlsmmler;
ver vvar begierig nsch pspier,
Aeil äies rur 2eit gevvinnverlprechenä.
kr bot gleich liebrekn Msck äslür,
llnä, vvie um eine lsl> erleichtert,
8sb Meier gern äie ölstter kin
llnä meinte Irok: So ksb' such ich nun
voch einen kleinen Kriegsgevvinn!
Trost
— „Sins freut mich doch an den Löchstpreisen,
jetzt brauch' ich keine Angst zu haben, daß ein
andrer mehr für seine Kartoffeln kriegt wie ich."
Die Walfischjagd
Töns stieß einen leisen Pfiff aus. „Lörst wohl das
Döbbel Iuh?" flüsterte er, „den sollt' man doch-"
Kodderfisch machte eine bedeutungsvolle abwehrende Be°
wegung, nahm den Brösel einen Augenblick aus dem Munde,
schluckte einmal trocken runter, und mit einem Male nahm
sein rotes, bisher so gleichgiltiges Gestcht den Ausdruck
breiten Wohlwollens an.
Töns, der dieses Gesicht kannte, grinste behaglich, wobei
ein Blick, der etwas wie Mitlcid enthielt, den Matrosen
streifte.
Dieser hatte Kords freundliche Miene ebenfalls bemerkt,
kam nun ungeniert auf den Tisch der beiden zu und setzte
sich, ohne zu fragen, lächelnd und nickend auf einen Stuhl.
„Wo kömmft her, Maat?" fragte Kodderfisch in fast
liebevollem Tone.
„Ich sahr von Lelder aus Kopenhagen," antwortete
der andere, „bin seit zwei Tagen in Amsterdam, um mich
zu amüsieren."
„So, so, seit zwei Taqen. Tschä. Sag mal, wie kömmt
das einklich, daß du als Deutscher nich mit in' Krieg bist?"
Der Maat, der seinen Grog nnmer in zwei Abschnitten
erledigte, goß die erste Lälfte einer frvschen Füllung hinunter.
„Lab' mich freiwillig gemeldet, bin abgewiesen wegen
Lerzfehler, bin aber auch holländischer Bürger; mein Vater
ist schon als Iunge hierher gezogen."
Der Segelmacher wackelte bedauernd mit dem Kopse.
„So, so, abgewiesen? Solltst es noch einmal versuchen.
Ich weiß, bei die erste Latrinen-Inspekschon in Kuxhav'n,
da können ste noch so 'ne gebrauchen wie du bist."
Der Maat ging auf diese Aeußerung nicht ein. „Ia,
ich war sehr traurig, ich hätte zu gern in der deutschen