34
Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
. Iess Maria, jeyc hab' ich meine Fleischkarte verloren!"
Leigelegiep 51reit
Usie Lgri'Ssng es verisngi,
3lmi sciinn ciie Unionsnicigien
U/eiier rünku/sc'iL sngelsngi,
Unci es knm /u keinen Isien.
ülnci Lsci'slics seinesieils
fsnci sinii gnüciig nun bewugen,
Zgi'gnii ein ssnkies U/nrl cies iiLils,
Unci cile U/uIken sinci vei'klugen.
lü, u/ie iui es gsr su gui,
Unci u/ie isi es iiuuii cu suiiüiiun,
U/unn siciii lu/eie, sisit in U/ut,
k"5ieciliuii suseinnnciersetren!
U/ilsun nun, ciei' ssrssicieni,
i'i'eui siuii ciiesei' suiiünen ll/enciung.
iii'ieg isi niciit sein ^lcmcnt,
lluciii ciei' ffrmcien seine Zeniiung.
ksimcn su leiuii! niuiii eiu/ns krumm,
lüenk! nr, Luuiie ^u vergeiien!
Keinei' iii'ing cien snciei'n um,
iieilig isi ciss Nensuiienleiinn I
Iliuiiis iiuki er su unvei'u/sncit
U/ie ciss suiilimme Llutvei'gieken.
lülüukliuii isi er, ciunn sein I_>unci
Li'suuiit nun ciuuii niciii lus cu sciiicken.
iiukci'licm isi u/uii! ciui'in
llicsci' vui'Icil cu cciillckcn:
ssiui'liu/ci'kccugc: u/clici'iiin
iisnn msn nucii ssucupu sciilckcn.
r>ii-o
Zum Kleider-Bezugsschein
1.
Jetzt bekommen wir also die Kleiderkarte oder vielmehr,
da es sich nicht um eine allgemeine Verteilung handelt, den
Kleider-Bezugsschein, der jedermann, der das Bedürfnis
dazu nachweisen kann, von der Behörde seines Wohnorts
auszustellen ist. Welche Beamte sich damit zu befassen
haben, ist noch nicht angegeben worden. Wir wollen aber
hoffen, daß es, im Gegensatz zu manchen Beamten, recht
freundliche Leute sein werden; es müssen Leute von an-
ziehendem Wesen sein.
Wer zur Erlangung eines Bezugsscheines eine Eingabe
macht, enthalte sich dabei aller überflüssigen Schreiberei:
Er führe nur die nackten Tatsachen an.
2.
Einige Fragen:
Dars ein Nachtwächter sich einen Schlafrock kaufen?
Wird einem Lüttenbesitzer der Kauf eines Äausanzugs
erlaubt werden?
Ein Frack ist ein Kleidungsstück, das im allgemeinen
nicht dringend gebraucht wird. Bekommt man einen zu-
gebilligt, wenn man nachweist, daß man sich verheiraten
will? Oder liegt das B6>ürfnis erst vor, wenn man eine
Audienz bei einem Minister hat? Oder muß man Kellner
sein, um überhaupt einen Frack zu kriegen?
Darf ein Laufbursche für seine Konfirmation einen
Gehrock beanspruchen?
Erhält ein Obersekretär einen Bezugsschein für Llnter-
hosen und ein Llntersekretär einen solchen für Oberhemden?
Ein Förster hat natürlich ein Anrecht auf Zägerhemden?
Wie aber steht es mit einem Kammerjäger?
3.
Nach Ahland (Beträchtliche Vartation»
!lnd kriegst du den Bezugsschein nicht,
So ziehe darum kein mürrisch Gesicht.
Ietzt darf man nicht verschwenden.
!lnd hat dein Nock auch manchen Fleck,
!lnd glänzt die Lose auch wie Speck,
Man kann ja alles, alles wenden.
Du hast wohl manchen Anzug noch,
!lnd hat er grade nicht ein Loch,
So ist er zu verwenden.
So manches birgt wohl noch dein Schrank,
Das abgeschabt und etwas blank, —
Ietzt läßt man alles, alles wenden.
Ich bediene in einem Etappenort des Ostens den Fern-
sprecher.
Es ist ein Gespräch von außerhalb angemeldet, aber
infolge eines Gewitters ist die Verständigung sehr schlecht.
Ich melde mich schon seit zwanzig Minuten unter Auf-
bietung sämtlicher Lungenkraft. Schließlich ruse ich noch-
mal ganz langsam, laut und vernehmlich: „Lier ist Bi —
a —la!" Darauf leise aber waschecht vom andern Ende
des Drahtes: „Ach wat, hier is det Bier schon lange alle!"
Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
. Iess Maria, jeyc hab' ich meine Fleischkarte verloren!"
Leigelegiep 51reit
Usie Lgri'Ssng es verisngi,
3lmi sciinn ciie Unionsnicigien
U/eiier rünku/sc'iL sngelsngi,
Unci es knm /u keinen Isien.
ülnci Lsci'slics seinesieils
fsnci sinii gnüciig nun bewugen,
Zgi'gnii ein ssnkies U/nrl cies iiLils,
Unci cile U/uIken sinci vei'klugen.
lü, u/ie iui es gsr su gui,
Unci u/ie isi es iiuuii cu suiiüiiun,
U/unn siciii lu/eie, sisit in U/ut,
k"5ieciliuii suseinnnciersetren!
U/ilsun nun, ciei' ssrssicieni,
i'i'eui siuii ciiesei' suiiünen ll/enciung.
iii'ieg isi niciit sein ^lcmcnt,
lluciii ciei' ffrmcien seine Zeniiung.
ksimcn su leiuii! niuiii eiu/ns krumm,
lüenk! nr, Luuiie ^u vergeiien!
Keinei' iii'ing cien snciei'n um,
iieilig isi ciss Nensuiienleiinn I
Iliuiiis iiuki er su unvei'u/sncit
U/ie ciss suiilimme Llutvei'gieken.
lülüukliuii isi er, ciunn sein I_>unci
Li'suuiit nun ciuuii niciii lus cu sciiicken.
iiukci'licm isi u/uii! ciui'in
llicsci' vui'Icil cu cciillckcn:
ssiui'liu/ci'kccugc: u/clici'iiin
iisnn msn nucii ssucupu sciilckcn.
r>ii-o
Zum Kleider-Bezugsschein
1.
Jetzt bekommen wir also die Kleiderkarte oder vielmehr,
da es sich nicht um eine allgemeine Verteilung handelt, den
Kleider-Bezugsschein, der jedermann, der das Bedürfnis
dazu nachweisen kann, von der Behörde seines Wohnorts
auszustellen ist. Welche Beamte sich damit zu befassen
haben, ist noch nicht angegeben worden. Wir wollen aber
hoffen, daß es, im Gegensatz zu manchen Beamten, recht
freundliche Leute sein werden; es müssen Leute von an-
ziehendem Wesen sein.
Wer zur Erlangung eines Bezugsscheines eine Eingabe
macht, enthalte sich dabei aller überflüssigen Schreiberei:
Er führe nur die nackten Tatsachen an.
2.
Einige Fragen:
Dars ein Nachtwächter sich einen Schlafrock kaufen?
Wird einem Lüttenbesitzer der Kauf eines Äausanzugs
erlaubt werden?
Ein Frack ist ein Kleidungsstück, das im allgemeinen
nicht dringend gebraucht wird. Bekommt man einen zu-
gebilligt, wenn man nachweist, daß man sich verheiraten
will? Oder liegt das B6>ürfnis erst vor, wenn man eine
Audienz bei einem Minister hat? Oder muß man Kellner
sein, um überhaupt einen Frack zu kriegen?
Darf ein Laufbursche für seine Konfirmation einen
Gehrock beanspruchen?
Erhält ein Obersekretär einen Bezugsschein für Llnter-
hosen und ein Llntersekretär einen solchen für Oberhemden?
Ein Förster hat natürlich ein Anrecht auf Zägerhemden?
Wie aber steht es mit einem Kammerjäger?
3.
Nach Ahland (Beträchtliche Vartation»
!lnd kriegst du den Bezugsschein nicht,
So ziehe darum kein mürrisch Gesicht.
Ietzt darf man nicht verschwenden.
!lnd hat dein Nock auch manchen Fleck,
!lnd glänzt die Lose auch wie Speck,
Man kann ja alles, alles wenden.
Du hast wohl manchen Anzug noch,
!lnd hat er grade nicht ein Loch,
So ist er zu verwenden.
So manches birgt wohl noch dein Schrank,
Das abgeschabt und etwas blank, —
Ietzt läßt man alles, alles wenden.
Ich bediene in einem Etappenort des Ostens den Fern-
sprecher.
Es ist ein Gespräch von außerhalb angemeldet, aber
infolge eines Gewitters ist die Verständigung sehr schlecht.
Ich melde mich schon seit zwanzig Minuten unter Auf-
bietung sämtlicher Lungenkraft. Schließlich ruse ich noch-
mal ganz langsam, laut und vernehmlich: „Lier ist Bi —
a —la!" Darauf leise aber waschecht vom andern Ende
des Drahtes: „Ach wat, hier is det Bier schon lange alle!"