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54 Meggendorfer-Blätter, München

— „Ietzt fahre ich euch direkt zu einem Menschenfreffer und verkaufe euch."

— „O jegerl, Großvater, so viel Fleischmarken hat der ja gar nicht."

Llnverfroren

Fremder: „Wie kommt es, daß bei
Ihnen das Essen so schlecht ist? Jn
meinem Reisehandbuch wird doch Ihre
Küche so sehr gelobt!"

Wirt: „Na, der das geschrieben hat, der
wird halt nichts Befferes gewöhnt sein!"

Betrachtung

— „Auf dem Lande zu wohnen, ist zwar
sehr schön, aber es hat auch seine Schat-
tenseiten. Neulich ließ ich mir aus der
Stadt ein Speisegeschirr schicken, das
nach Angabe der Firma aus 34 Teilen
bestand. Als es aber ankam, hatte es
deren rund hundert."

Freundin: „Einen noblen Bräutigam
habe ich jetzt, sage ich dir. Gcstern abend,
als wir zusammen im Wirtshaus waren,
hat er die ganze Zeche bezahlt. And
was für eine! Papa und Mama waren
vollständig betrunken, ich konnte kaum
noch gehen, weil ich soviel gegessen, und
meine kleinen Geschwister waren derart
mit Schokolade vollgepfropft, daß sie
sich die ganze Nacht übergeben haben!"

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I'tiusneläa. ^Vol^-Lettner

Entgegenkommend

— „Guten Tag, Äerr Müller."

— „Entschuldigen Sie, ich heiße nicht
Müller, aber ich weiß schon, wen Sie
meinen."

Llngeeignete Lektüre

Dienstmädchen <in dor LeihbMiochey:
„Geben Sie doch sür das gnädige Fräu-
lein keine Rvmane mehr, in denen sie
sich zum Schluß kriegen. Da reißt sie
nämlich in ihrer Wut immer das letzte
Blatt heraus, und ich muß es nachher
wieder einkleben!"

81 8!

Klein Lieschen beobachtet vom Zimmer-
fenster aus schon längere Zeit den in
der Nähe rangierenden Zug.

Als die Lokomotive wieder einen
Teil der Wagen abgestoßen hatte, kam
Lieschen ganz bestürzt zur Mama ge-
laufen mit den Worten: „Mama, nun
ist der Zug kaput gegangen."

81 81

Dienstmädchen: „Da ist der Bote mit
dem bestellten Konversationslexikon und
der quittierten Nechnung!"

Lerr: „Lm, ich bin aber augenblicklich
nicht bei Kasse! Sagen Sie ihm, er
soll nach dem ,Erstew wiederkommen
... ich hätte diesen Monat keine rechte
Zeit zum Lesen."

Copyrtght 1916 by I. F. Schreibcr
 
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