56 Meggendorfer-Blätter, München
Mte Ll'iete
ve!>g!>b!L Llsüei' mit vei'blsklen letnIiLN,
llie elnms! lleben u/si'en, 6Iut unct I_>eden,
Und nun cten Kneuren fi'emclLi' Zti'sben gleiccden,
Um ctie sind fni'ne, ctunkls 5sgnn u/eben.
vecctuci'te lüsi'tnn! — Zudi'Lil' iccd dui'nd ciis k'fui'Ie,
Im 5ulisl!un clus vei'gsngenun ?u i'ssten,
3u kinct iud U/ui'Ie, niudls u/in ieu?u U/unIe,
tln ctnnen fi>sgencl ctie lüeäsnkun tuslun.
Uncl cluud — u/enn icd nsud müclem 5nilunu/unclun
llei' LIZIIni' kiüke! u/i!I im f'uuni' enclun,
Um niudl medn dlniuden 3udemun nsud^uti'sun^n,
llsnn dsnni miud ein gsi' seltssm link lli'scdsuni'ni
wie u/unn im ^u/ielickit Lliüei' küi'uliungünge
lud sinnuncl sieü' uui' ruit/nimsglLN llücgen,
llie in clui' giuiuden sbgemessnen llnge
llen lulnn llluud uncl idi'L Ii'üumu dsi'gun.
Oeoi-A OörKe
Das Wetterhäusl
Dem Klimmscheitelwirt is sei Wetterhäusl nunterge-
sallen, grad als er hat schauen wollen, wie's Wetter werd,
unv leicht, daß ers hat a weng korrigieren wollen und hats
net mit dem nötigen zarten Gefühl getan. Llnd jetzt liegt's
drunten als ein völliger Trümmerhaufen.
Saxendi, dös is amal fad!
Grad so a Wetterhäusl is net zum entbehren, jetzt,
wo die vielen Fremden im Laus sind. Denn das erscht,
wanns aus den Federn ste gen, is a Blick aufs Läusl:
werd s schön oder werd's schlecht?
Also so ein G'Iump muß wieder her! Oder vielleicht kann
mans alte wieder richten? A Leim wär ja im Laus, also
desz'weg'n wärs net, und schließlich, so a paar Scherm wieder
zammenpavpen, is aa net aus der Welt. Voriges Zahr
hat der Klimmscheitelwirt sogar a neuche Lundshütten zim-
mert. wenn s' aa schier fünfecket wor'n is. Schön schaut f'
do her und halten tut s' aa.
Gut is also und b'schloffen is. Der Leim werd aufkocht,
und die einzelnen Teil' von dem Wetterhäusl wer'n wieder
zammeng'fetzt. Oben 's Dach usw. Immer hübsch der Reih'
nach. Kein Mensch kennts, daß das Ding jemals brochen
war, und oft is 's neu aa net viel windschiefer und manches
Mal no viel verschmierter.
Der Klimmscheitelwirt laßt 's gut trocknen, und dann
hängt ers wieder auf.
Am andern Tag regnet's, was 's kann. Und gleich rennt
der Wirt zu sei'm Wetterhäusl und fchaut, ob 's stimmt.
Nichtig, es stimmt!
Lalt na — ja sapprament, was is denn dös? Es
stimmt do net. Grad konträr is 's! Denn statt daß das
Manndl heraus is, wie sichs für fo a g'lumpets Wetter gehört,
stehts Weiberl heraus, dw wo das schöne Wetter anzeigt.
Kruzifix. Kruzifix, jetzt hat er die Figuren falsch nauf-
g'leimt! So a Pech, so a verzwickt's!
Der Klimmscheitelwirt kratzt sich hinter die Ohren.
Wieder runter reißen? Nal Das wäre Frivolität. Noch
nie net haben seine Lände an was gerührt, was ganz war,
um es kaput zu machen. And am End' gehen die Köpf
bloß alleinig mit.
Aber da kommt dem betrübten Klimmscheitelwirt ein
guter Gedanke. Das Weiberl ist ziemlich 'undlich und hat
an saubern, weißen Schurz um. Da könnt man schließlich
ganz gut was naufmalen.
And er holt Tinten und Feder und schreibt fein säuber-
lich auf die fchöne weiße Fläche:
„Ich bin das fchlechte Wedder!" C. A. Lennig
— „Ah, dieser erfrischende Regen nach der
großen Litze. Das ist einmal eine Wohltat!"
Zweierlei
— „Diese bodenioie Anverschämtheit! Da überi
meine Mauer zu spritzen; den klag' ich sofort ein!"
Mte Ll'iete
ve!>g!>b!L Llsüei' mit vei'blsklen letnIiLN,
llie elnms! lleben u/si'en, 6Iut unct I_>eden,
Und nun cten Kneuren fi'emclLi' Zti'sben gleiccden,
Um ctie sind fni'ne, ctunkls 5sgnn u/eben.
vecctuci'te lüsi'tnn! — Zudi'Lil' iccd dui'nd ciis k'fui'Ie,
Im 5ulisl!un clus vei'gsngenun ?u i'ssten,
3u kinct iud U/ui'Ie, niudls u/in ieu?u U/unIe,
tln ctnnen fi>sgencl ctie lüeäsnkun tuslun.
Uncl cluud — u/enn icd nsud müclem 5nilunu/unclun
llei' LIZIIni' kiüke! u/i!I im f'uuni' enclun,
Um niudl medn dlniuden 3udemun nsud^uti'sun^n,
llsnn dsnni miud ein gsi' seltssm link lli'scdsuni'ni
wie u/unn im ^u/ielickit Lliüei' küi'uliungünge
lud sinnuncl sieü' uui' ruit/nimsglLN llücgen,
llie in clui' giuiuden sbgemessnen llnge
llen lulnn llluud uncl idi'L Ii'üumu dsi'gun.
Oeoi-A OörKe
Das Wetterhäusl
Dem Klimmscheitelwirt is sei Wetterhäusl nunterge-
sallen, grad als er hat schauen wollen, wie's Wetter werd,
unv leicht, daß ers hat a weng korrigieren wollen und hats
net mit dem nötigen zarten Gefühl getan. Llnd jetzt liegt's
drunten als ein völliger Trümmerhaufen.
Saxendi, dös is amal fad!
Grad so a Wetterhäusl is net zum entbehren, jetzt,
wo die vielen Fremden im Laus sind. Denn das erscht,
wanns aus den Federn ste gen, is a Blick aufs Läusl:
werd s schön oder werd's schlecht?
Also so ein G'Iump muß wieder her! Oder vielleicht kann
mans alte wieder richten? A Leim wär ja im Laus, also
desz'weg'n wärs net, und schließlich, so a paar Scherm wieder
zammenpavpen, is aa net aus der Welt. Voriges Zahr
hat der Klimmscheitelwirt sogar a neuche Lundshütten zim-
mert. wenn s' aa schier fünfecket wor'n is. Schön schaut f'
do her und halten tut s' aa.
Gut is also und b'schloffen is. Der Leim werd aufkocht,
und die einzelnen Teil' von dem Wetterhäusl wer'n wieder
zammeng'fetzt. Oben 's Dach usw. Immer hübsch der Reih'
nach. Kein Mensch kennts, daß das Ding jemals brochen
war, und oft is 's neu aa net viel windschiefer und manches
Mal no viel verschmierter.
Der Klimmscheitelwirt laßt 's gut trocknen, und dann
hängt ers wieder auf.
Am andern Tag regnet's, was 's kann. Und gleich rennt
der Wirt zu sei'm Wetterhäusl und fchaut, ob 's stimmt.
Nichtig, es stimmt!
Lalt na — ja sapprament, was is denn dös? Es
stimmt do net. Grad konträr is 's! Denn statt daß das
Manndl heraus is, wie sichs für fo a g'lumpets Wetter gehört,
stehts Weiberl heraus, dw wo das schöne Wetter anzeigt.
Kruzifix. Kruzifix, jetzt hat er die Figuren falsch nauf-
g'leimt! So a Pech, so a verzwickt's!
Der Klimmscheitelwirt kratzt sich hinter die Ohren.
Wieder runter reißen? Nal Das wäre Frivolität. Noch
nie net haben seine Lände an was gerührt, was ganz war,
um es kaput zu machen. And am End' gehen die Köpf
bloß alleinig mit.
Aber da kommt dem betrübten Klimmscheitelwirt ein
guter Gedanke. Das Weiberl ist ziemlich 'undlich und hat
an saubern, weißen Schurz um. Da könnt man schließlich
ganz gut was naufmalen.
And er holt Tinten und Feder und schreibt fein säuber-
lich auf die fchöne weiße Fläche:
„Ich bin das fchlechte Wedder!" C. A. Lennig
— „Ah, dieser erfrischende Regen nach der
großen Litze. Das ist einmal eine Wohltat!"
Zweierlei
— „Diese bodenioie Anverschämtheit! Da überi
meine Mauer zu spritzen; den klag' ich sofort ein!"