Zeitschrift für Humor und Kunst 57
Beim TaroiE - — „Erlauven S.e, das ist doch keine Art mehr, zu kibiyen."
— „Na, das ist aber auch keine Art mehr, zu spielen."
Der berühmte KriegswiH
Gespräch der «üausgesessenen" im Bräustübl zu Prenzling.
Von Schrönghamer-Leimdal
Der Expeditor: „Meine Lerrn, heut'weiß ich einen
Witz, einen ganz ausgezeichneten! Ich sag''s ja, wenn
man einen gescheiten Witz hören will, dann muß man auf
München gehn. Im Mathäserfestsaal, bei der alten Zenzl
am Paffauerstammtisch, da hört man die neuesten und besten
Witz'. Die Zenzl weiß jeden Schlager. Na, so an Mech,
wie die Zenzl ist! Achtzehn Iahr' bedient sie schon am
Passauerstammtisch..."
Der Bäcker: „Na, außa nacha mit dem Witz, da-
mit ma' wieder amal ebb's z'lacha hat in dene traurig'n
Zeiten..."
Der Expeditor: „Damit ich's recht sag', wie's war:
Mein Vetter, der Lerr Bahnverwalter im Tarifamt, Äugo
Graf..."
Der Lederer: „Is dös der Lerr Graf, der wo fert'n
im Forell'nfisch'n da g'wes'n is bei uns?"
DerNagelschmied: „A zünstig's Bröckl, der Lerr
Verwalter..."
Der Lebzelter: „Ia, a Mordsviech is er, der Ver-
walter. And a braver Mo'! Aber jetz' waar i scho' neu-
gieri' auf den Witz!"
Der Expeditor: „Ia, wenn mich die Lerren alleweil
unterbrechen tun ... Also, damit ich's recht sag', mein Lerr
Vetter, der Lerr Bahnverwalter Lugo Graf, derselbige,
der vorig's Iahr im Forell'nfischen da war..."
Der Nagelschmied: „Kimmt er leicht heuer net?"
Der Expeditor: „Ich glaub' kaum, daß er heuer
Arlaub kriegt. Im Tarisamt, wo er die rechte Land ist
gewissermaßen ..."
Der Lederer: „Was is denn dös für a G'spicl, dös
Tarifamt?"
Der Expeditor: „Das ist das Amt, wo die Eisen-
bahnsahrpläne gemacht werden. And da ist mein Vetter, der
Lerr Bahnverwalter, gewissermaßen die rechte Land ..."
Der Lederer: „Aso, da is er? Dös muaß dös recht
G'saggerat scho' sei'. I hab' amal in a so an' Fahrplan
einigffchaugt, mei Lieber, da waar' i dir bald narrisch worn!
Da is er net z'neid'n, dein Vetter..."
Der Lebzelter: „Ia, was is's denn? Wann kimmt
denn jetz' der Witz amal?"
Der Expeditor: „Ia, wenn mich die Lerren alleweil
unterbrcchen tun... Also, damit ich's recht sag', mein Vetter,
der Lerr Bahnverwalter Graf, lad't mich neulich ein, da
sind wir gleich in 'n Mathäser an den Paffauerstammtisch.
Die Zenzl, die wo schon achtzehn Iahr dort bedient, lacht
schon über's ganze G'sicht und sagt: Meine Lerrn, wissen
S' den neuesten Witz schon? Nein, sagt mein Vetter, der
Lerr Bahnverwalter, aber g'wiß ist 's wieder ein recht
saftiger Brocken. Denn wenn man achtzehn Iahr an einem
Tisch verkehrt wie mein Velter, der Lerr Bahnverwalter,
dann kennt man seine Pappenheimer schon und die Witze,
die wo sie reißen. Aber die Zenzl tut gleich ganz beleidigt
und geschnappig: Bitte sehr, das ist ein ganz neuer, feiner
Witz und den dürfen auch Lerren aus der Provinz hören.
Der Lerr aus der Provinz bin nämlich ich ... Also los,
sagt dann mein Vetter, der Lerr Bahnverwalter. Ia,
sagt nachher die Jenzl, da müssen sich die Lerren aber zu-
vor niedersetzen, damit Sie net in'n Rucken fallen, so aus-
gezeichnet gut ist der Witz. And z'erst bring' i an' jed'n
a Maß. Denn so a Witz is a ,Blume' wert..."
Der Nagelschmied: „Da muaß i aa g'schwind aus-
trink'n, damit i aa a,VlumE hab', wenn der Witz kimmt..."
Beim TaroiE - — „Erlauven S.e, das ist doch keine Art mehr, zu kibiyen."
— „Na, das ist aber auch keine Art mehr, zu spielen."
Der berühmte KriegswiH
Gespräch der «üausgesessenen" im Bräustübl zu Prenzling.
Von Schrönghamer-Leimdal
Der Expeditor: „Meine Lerrn, heut'weiß ich einen
Witz, einen ganz ausgezeichneten! Ich sag''s ja, wenn
man einen gescheiten Witz hören will, dann muß man auf
München gehn. Im Mathäserfestsaal, bei der alten Zenzl
am Paffauerstammtisch, da hört man die neuesten und besten
Witz'. Die Zenzl weiß jeden Schlager. Na, so an Mech,
wie die Zenzl ist! Achtzehn Iahr' bedient sie schon am
Passauerstammtisch..."
Der Bäcker: „Na, außa nacha mit dem Witz, da-
mit ma' wieder amal ebb's z'lacha hat in dene traurig'n
Zeiten..."
Der Expeditor: „Damit ich's recht sag', wie's war:
Mein Vetter, der Lerr Bahnverwalter im Tarifamt, Äugo
Graf..."
Der Lederer: „Is dös der Lerr Graf, der wo fert'n
im Forell'nfisch'n da g'wes'n is bei uns?"
DerNagelschmied: „A zünstig's Bröckl, der Lerr
Verwalter..."
Der Lebzelter: „Ia, a Mordsviech is er, der Ver-
walter. And a braver Mo'! Aber jetz' waar i scho' neu-
gieri' auf den Witz!"
Der Expeditor: „Ia, wenn mich die Lerren alleweil
unterbrechen tun ... Also, damit ich's recht sag', mein Lerr
Vetter, der Lerr Bahnverwalter Lugo Graf, derselbige,
der vorig's Iahr im Forell'nfischen da war..."
Der Nagelschmied: „Kimmt er leicht heuer net?"
Der Expeditor: „Ich glaub' kaum, daß er heuer
Arlaub kriegt. Im Tarisamt, wo er die rechte Land ist
gewissermaßen ..."
Der Lederer: „Was is denn dös für a G'spicl, dös
Tarifamt?"
Der Expeditor: „Das ist das Amt, wo die Eisen-
bahnsahrpläne gemacht werden. And da ist mein Vetter, der
Lerr Bahnverwalter, gewissermaßen die rechte Land ..."
Der Lederer: „Aso, da is er? Dös muaß dös recht
G'saggerat scho' sei'. I hab' amal in a so an' Fahrplan
einigffchaugt, mei Lieber, da waar' i dir bald narrisch worn!
Da is er net z'neid'n, dein Vetter..."
Der Lebzelter: „Ia, was is's denn? Wann kimmt
denn jetz' der Witz amal?"
Der Expeditor: „Ia, wenn mich die Lerren alleweil
unterbrcchen tun... Also, damit ich's recht sag', mein Vetter,
der Lerr Bahnverwalter Graf, lad't mich neulich ein, da
sind wir gleich in 'n Mathäser an den Paffauerstammtisch.
Die Zenzl, die wo schon achtzehn Iahr dort bedient, lacht
schon über's ganze G'sicht und sagt: Meine Lerrn, wissen
S' den neuesten Witz schon? Nein, sagt mein Vetter, der
Lerr Bahnverwalter, aber g'wiß ist 's wieder ein recht
saftiger Brocken. Denn wenn man achtzehn Iahr an einem
Tisch verkehrt wie mein Velter, der Lerr Bahnverwalter,
dann kennt man seine Pappenheimer schon und die Witze,
die wo sie reißen. Aber die Zenzl tut gleich ganz beleidigt
und geschnappig: Bitte sehr, das ist ein ganz neuer, feiner
Witz und den dürfen auch Lerren aus der Provinz hören.
Der Lerr aus der Provinz bin nämlich ich ... Also los,
sagt dann mein Vetter, der Lerr Bahnverwalter. Ia,
sagt nachher die Jenzl, da müssen sich die Lerren aber zu-
vor niedersetzen, damit Sie net in'n Rucken fallen, so aus-
gezeichnet gut ist der Witz. And z'erst bring' i an' jed'n
a Maß. Denn so a Witz is a ,Blume' wert..."
Der Nagelschmied: „Da muaß i aa g'schwind aus-
trink'n, damit i aa a,VlumE hab', wenn der Witz kimmt..."