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1ZZ5

Zeitschrift für Humor und Kunst

63

Lleber den Berg

Mister Penwick ist mein Nachbar. Er ist ein anständiger
Amerikaner, lebt seit fünf Iahren in Deutschland von seinen
Nenten und hat auch beschlossen, für immer bei uns zu bleiben.
Melleicht wird er dann allmählich etwas besser Deutsch
sprechen lernen, was ihm bisher immer noch recht schwer
gefallen ist. In letzter Zeit hat er sich auch rechte Mühe
gegeben, — etwas gezwungen freilich, da er mit seiner
Muttersprache, dem Englischen, öfters unliebsames Auf-
sehen erregt, ja einmal deshalb sogar aus einer Wirtschaft
hinausgeworfen worden ist.

Man hat Mister Penwick großes Unrecht damit getan.
Er ist ein Neutraler, wie man stch ihn nur wünschen kann,
nämlich mit seinem Lerzen ganz auf unserer Seite und
vollkommen überzeugt, daß die Entente bald kläglich die
Vergeblichkeit ihrer Anstrengungen wird einsehen müssen.

Neulich unterhielt er sich mit mir über den Krieg und
meinte, ein gutes Weilchen könnte es ja noch dauern, aber
die Äauptsache hätten die Verbündeten nun doch schon ge-
schafft. „Da haben Sie wohl recht, Mister Penwick,"
sagte ich, „wir sind schon über den Berg."

„Ueber den Berg?" wiederholte Mister Penwick und
dachte einen Augenblick nach, denn im Englischen gibt es
eine ähnliche Redensart nicht. Dann nickte er wohlgefällig,
wiederholte ein halbes Dutzend Male: „steber den Berg
sein!" und erklärte, das wäre ein ganz vortreffliches Bild,
und er würde sich diese deutsche Nedensart, die so schön
die Ueberwindung großer Schwierigkeiten und die dann
folgende glattere Arbeit veranschaulicht, genau merken; da
hätte er wieder einen netten Fortschrttt im Deutschen gemacht.

Mister Penwick hat Fäuste und Negenschirmkrücken
zu spüren bekommen und muß, bittere Schmerzen leidend.

das Bett hüten. Man denke nur, was ihm widerfahren
ist! Im Lofbräu hat er sich mit wildfremdcn Menschen
in ein Eespräch über den Krieg eingelassen, und als er seiner
Sympathie für Deutschland und seinen wohlwollenden Loff-
nungen Ausdruck zu geben wünschte, hat er dabei geschickt
anbringen wollen, was er kurz vorher von mir gelernt
hatte, — nämlich das „über den Verg sein." Was aber
hat der unglückliche Mensch gesagt? „Na, jetzt gehts rasch
bergab!" hat Mister Penwick gesagt. (m.) —«».

Hindernis

— „Dein jetziger Verehrer ist beim Theater? Warum
gehst du denn dann nicht öfters hinein, um ihn zu sehen."

— „Er ist ja Souffleur!"

Der Aeberfall

klp. 1335. 27. illll 1916. wsortionsgobübrsn 4gespolt. ttonparoillsreilo I blorlc. Allsknlgo Insoraton-^nnobmo boi llullllls IVI0886, üklllllllLekl llpökiilikm.

Lelliii, Lieslriu, Obeninil^, Oresüen, LUsselrinl'f, jsi'rankkurt, Hamburßi, Lvln, Leipxix, AlaZäeburZ, Alsnnbeim, LlUncben, Ltrassbur^ i. 8-, Stuttssa, t, Ludajiest. L»a-k, ^ien, Lasei, Attricb.

LssteHunZen ans clie ^Voekvnausxade bei aüen Lueb- unä Kunstbansilunxen, Teitunxs-ttxpeclitionen unc! t^ostämtern. tzuartalspreis (13 Numrnern- m Oeutseblanci .VIK. 3.—,
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Un^arn unter Kreurlbanä X 4.65. I?ür ciis anüern b-änüer äes ^VsItpostvereins untsr jireuribanli Alk. 5.30 — k'rs. 6.75. — Llu/elne Xnmnier 30 l'fps. o<!er 36 k.

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