128
Meggendorfer-Blätter, München
Nr. 1339
Der neue Anzug
„And was für eine Gewähr habe ich dafür?"
„Ich gebe dir mein Ehrenwort."
„Wetten wir lieber." sagte ich.
„Mein Ehrenwort, Lund!" And schlug mir die
Tür über die Fußspiyen.
Ich ging ins Kolleg, noch immer zweifelnd.
Als ich aber nach Tisch ins Cafe kam, bat ich
den guten Nischi im stillen um Verzeihung wegen
meines Argwohns. Denn er erschien wieder, mit
düsterer Miene und schwarzem Mantel bekleidek. !1nd
wieder staken seine Gebeine in den hohen Stiefeln,
wie sie die Landarbeiter tragen und die rassischen
Dichter.
Lurra, mein Anzug liegt jetzt schon daheim. Ich
werde ihn desinfizieren laffen und dann . . .
Dann ging ich heim und wartete auf meine Ge-
wandung.
Ich mußte lange warten. Die Mutter kam über-
i achend am gleichen Abend, und ich kam nicht mehr
ins Caf«. Wir suhren andern Tags nach Tarasp,
und ich erzählte, mein neuer Anzug sei beim Reinigen
und wllrde nachgesandt werden.
Er wurde nicht nachgesandt. Ich habe nie mehr
etwas von ihm gehört. . .
... bis heute. Bis ich heute morgen den Brief er-
hiclt aus O., dem Lager der russischen Zivilgefangenen.
Ein Zettel lag in dem Briefe, ein Zettel vom
Versatzamte.
„Ein hellbrauner Anzug" stand darauf, und:
„Verfällt am 30. Dezember 1910." (m.)
Gelungene Täuschung Major: „Zum Donnerwetter,
der vorderste Graben sollte doch schon heute morgen geräumt
wcrden, weil die Besetzung zu schwach ist, und nun ist es bereits
Mittag?"
Lauptmann: „Der Graben steht schon 8 Stunde» leer."
— „Nanu, man hört doch noch immer das Grammophon spielen?"
— „Ia, da haben wir eine Eichhörnchentrommel an die Aufzugs-
kurbel angebracht, die dadurch von dem lebhaften Tier immer
von frischem aufgezogen wird, so daß die Feinde glauben, wo es so
lustig zugeht, ist Verstärkung schon da."
OLkendsckei-
ckcrs
iniUioiTrerr-
tcrcb»
dervölrrts
klKsiLMlStLSinu«
VIsseiL Meren LL üsUeiUeiaen
Kfie§8-6riesmar!cen
Llt. Molllen. 3.-,Zg«;8t.tVLr8ed.1.50
M30 vorsek.Iiirk. 1.20 25 verged.kers. 1.25
' lOVO verllek »llr ll.->2000ver8ed.inir40.-
_ Ur»x ttvrd8t, !Ua!kvukLll3,klalliburg7.
Ok.KllldL
Vokimbin
Igbletten
' L 20
50 ^MIsd^
4 - 9 - 16 -
Hsrvorra^snä. Lrätti^im^smLbbel
4)eL I^6cv6nse!ivrä.e!i6.
^ünoken: ^okütrien-, Lorllien- u. 8t.L.nna
?Xpol.t,ek6. kiürnderg: KIokren-H.potkek6;
ösrlin: LsIIsvus-tVpotkelce, ?oisäamer-
platr u. Viotoria (Vpotd., k'risüriedstr 19;
3srn: iVpotk. Or. Hallsr: Lresisu: Xasek
'narkt.-^potk.. Lssssl: lk.0vvsn-A.potk:
Löln: ^potd. ^um xolcl tiopf- unü ILirsok-
..Vpotk.. llresöen-A.: L.öw6n-^potksk6;
llüssetäorf:kjjrsok-/Vpolk:ssranttfurta.k1.:
i>03sn u. l^nxsl-^potk.: ULktS: l.öwen-
Apotk : klamburg: Internalionals Apotk.
ttannover: Ilirsek/Vpotkeke; Karlsruds:
ltok ^potkslce: Kisi: 8ekvvaQ-A.potksk6;
Königsderg i. ?r.: Xant-Apotd., t.6lprig:
d.nxel-^potli.: Magüedurg. Viotoria-Xptk.;
IVIsinr: l^öwen-^potdeks: ^annksim:
/Vpotkske;2üriod:VjcttoriL-^potk.,Orania-
^potkske: Lucjspsst VI: lurul-^potkeks,
SronctvDlöL: ?rag: Xäam's/Vpotk.: VfisntX:
^potkeke rur ^ustria, VVäkringerstr. 18.
vr. kr!t2 Kock, Afunckeu XIX/197.
! kiedmsn 8ie nur Nsrks „llr. Kocd." t
W-WUM,.-
Otj.VeräauunAsstörxn. l)a3.,Oräo8-Dia8snbaä"kats.ä.8Iut-
rellen e. rusammsnried. Wirkung, woäurek ä.LIutanäranx
einxeLekr. vvirä, ä. I^assnröts also vsrsekvvinä. (^.ds. un-
2udekörös.3.-u. IV!.5.- v.Qräos Lomp Lsrlin W. 57, kbt. A 8.
Ojbliotlislc ^in nsuer IVIsnscli im
vsnksn, ^ülilsn, l-ianclsln:
krosgelits xratis. riclcers VerlsZ, Neip^i'Z 40. Lrosxeüts xrg.tis.
Rasch sicher und dauernd wirkend bei:
Oickt Hexensclluk
kdeuma dlerven- nnä
Iscklss Kopkscdmerren
Aerztl. glänzend begntachtet. — Hunderte von
Anerrennungen. Ein Versuch nberzeugt. Hilft
selbst in Fällen, in denen andere Mittel v-rsagen. Togal-Tabletten sind in allen
Apotheken erhältlich. Preis Mk. 1.40 und Mk. 3.50.
8«I»äIlL«»L
^LssnäigunxäerKurxsiet
siek äie llaut iu blenäenäsr 8eliöukv!t,
plLenätrisek unä rein, wie äis eines
Kinäes. /Vusfukrung bequem ?:u llause
unä unmerkliek tur Ikre Omgsdung.
k'rsis IVlk. 12.— (k'orto 50 k'fennix).
8eI»rü«Lvr-8<;I»«iZIiS,
kSrißiL 22, k'otsäamer Sti asse VV. 26 d.
!n Oesterreiek: Wien, XVoIlreile VV. 15.
MM //F//L» ///FS/s
VL>k,/L5/^^,S. ^
f-8s//,-7-/A^/7LSL 5.
A»»slL»»»»tts
über Heirats-, Familien- u. Verm'ögens-
v erhältnisse. Ermittelungen. Streng diskret.
A uskuriftsi llsulsodlankt, Frankfürt a. M. 2.
Die L5 Jabre lang treuen Kiinden nnd
lansende Anerkennungeu köchiler Zu«
'riedentieil nnd das beste Zeugnis tür
meine garantieri unschädliche
Alcolor-Haarfar-e
echc und natnrlich tärbend. Jn allen
Farblönen erkältlich. Flasche M. 3,—.
Otto Reichel. Berlin SO 38, Eiseubahnstr. 4.
VcrantwortUlkcr lleclskteur: kobert 5ckreider, khlingen s. N. —- vruck unä vertsg von 7. ?. 5«kreider in Müncken unä etzli^ngen.
ln llellerreilk'llngsrn für ttersuLgsde unä tteäsktion vcrsntworttiik: kodert Mokr in Uienl., vomgssse 4.tttte Neckte für fämttiike Nrtikel ünä ittultrstionev vorbedslten.
kür äen ttnreiacnteil versntworttick in Veuttcklsnä: Illsrttsinä! !llünlken:in oetterreilk-Ungsrn: krnlt Usdle. Uien.
Meggendorfer-Blätter, München
Nr. 1339
Der neue Anzug
„And was für eine Gewähr habe ich dafür?"
„Ich gebe dir mein Ehrenwort."
„Wetten wir lieber." sagte ich.
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Tür über die Fußspiyen.
Ich ging ins Kolleg, noch immer zweifelnd.
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düsterer Miene und schwarzem Mantel bekleidek. !1nd
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Lurra, mein Anzug liegt jetzt schon daheim. Ich
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„Ein hellbrauner Anzug" stand darauf, und:
„Verfällt am 30. Dezember 1910." (m.)
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der vorderste Graben sollte doch schon heute morgen geräumt
wcrden, weil die Besetzung zu schwach ist, und nun ist es bereits
Mittag?"
Lauptmann: „Der Graben steht schon 8 Stunde» leer."
— „Nanu, man hört doch noch immer das Grammophon spielen?"
— „Ia, da haben wir eine Eichhörnchentrommel an die Aufzugs-
kurbel angebracht, die dadurch von dem lebhaften Tier immer
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Hsrvorra^snä. Lrätti^im^smLbbel
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Alcolor-Haarfar-e
echc und natnrlich tärbend. Jn allen
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Otto Reichel. Berlin SO 38, Eiseubahnstr. 4.
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