Nr. 1342
Zeitschrift für Hurnor und Kunst
173
Eine Folge des Kino
Sie genau! Den schrecklichsten Aerger mit ihrem Dienst-
mädchen hat sie. Ihr Antlitz drückt in diesem Augenblick
Ekel und Abscheu aus, und ihr rechter Zeigefinger fährt
durch die Luft, einen Strich markierend — das Dienstmädchen
hat Milch genascht, und zwar hat es abscheulicherweise
direkt aus dem Milchtopf getrunken; die Milchtropfen haben,
die Außenseite des Topses entlang fließend, eine verräterische
Linie gezogen, und daran hat die dicke Dame es gemerkt.
Ach Gott, und wieviel Geschirr die Person schon zerschlagen
hat! Immerzu liegen die Scherben an der Erde, — da,
die dicke Dame hat mit der flachen Land auf den Boden
gewiesen. Geben Sie acht: jetzt zählt sie an den Fingern
ab, — da, neun Stück hat das Dienstmädchen zerschlagen.
Die dicke Dame verzieht verzweifelt das Gesicht und schaut
mit rollenden Augen empor: sie kann es mit der Person
nicht mehr aushalten. Ietzt antwortet die andere Dame,
die spitznasige. Sehen Sie nur, wie sie gebieterisch den Arm
ausstreckt, — schmeiß doch die Person sofort hinaus! sagt
sie. — Beide Damen sitzen weit entfernt von uns, und
außerdem spielt die Musik, — und doch ist ihre Unterhaltung
uns ganz verständlich.
Weiter: die beiden älteren Lerren dort, der in der
Ecke, der den Lut so zurückgeschoben trägt, und sein Nach-
bar, der ein bißchen verwachsen ist und etwas unangenehm
grinst. Sie neigen sich zueinander, weil ste sich ganz leise
unterhalten, vielleicht flüsternd. Von Geschäften ist die
Nede, von sicher nicht ganz einwandfreien Geschäften. Was
sagt der mit dem zurückgeschobenen Lut? Beobachten Sie
seine etwas bedenkliche Miene, wie er den Kopf wiegt, wie
er die rechte Land hoch hält, leicht schaukelnd, wie ab-
wägend, ein Risiko abwägend. Er sagt: ein bißchen faul
ist das Ding schon; es hat seine bedenklichen Seiten, da
kann man ganz eklig hineinfallen. Nun der andere, der
grinsende. Er lehnt sich behaglich zurück, sein Gesicht wird
ganz breit, er nickt dem andern beruhigend zu, — da, jetzt
klopft er ihm auf die Schulter: Keine Bange! Wir sind
gedeckt; nichts zu wollen, uns kann keiner, dafür verstehe
ich mich auf den Rummel.
Weiter: Das junge Paar unter dem dürftigen Kasta-
nienbaum. Verlobt. Nächstens gibt es Lochzeit, wenn sie
sich nicht vorher noch wegen der Wohnung entzweien, über
die sie gerade beraten. Sie sind sich nicht einig. Da, —
viermal hat die junge Dame entschlossen mit dem Zeige-
finger auf den Tisch geklopft: mindestens vier Zimmer will
sie haben. Er aber reibt Daumen und Zeigefinger: Woh-
nungen sind teuer, liebes Kind; drei Zimmer tun es für
den Anfang auch. Sie entgegnet. Laben Sie wohl beob-
hlr. 1342, 14. 8(sill. ^^,,^onsxobüIiron 4xosxolt. Itovxoroillo-oilo t dlarli. IMolnIge Insoraton-LnnLdm« doi silIlIo!sIVI0886, llllHIIIkeil-ltllillilillll,
Lestellunxen auk äis » oelivnan8x»b6 bei Lllen Lueb- nnä XuvstdanälunLen, ^situnes-Lxpeäilionsn unä kostämtern. tzuartalsprsis (13 i^ummsrn) in vsulseklunci .11k. H. -
t'oslberuL Ak. 3.V5, untsr Xreu^bunä Ak. 3.25. In Oestsrrsiob-IInxurn X 3.6V, bostbsrux L 3.86, untsr Xrsurbunä L 4.—. k'ür äis anäersn b.ünäer äss Wsltpost-
versins unter Xreurbanä Ak. 4.3V --- k'r. 5.5V. — Lv80uäer8 in 8ebutrp»pps rerpseklv ^usxnbv: t'ostbsxue Ivb. 3.55, untsr XrsuLbanä Nk. 4.25; in Oesterrsieb-
On^arn unter Xreurdanä L 4.65. b'ür äis anäern b.änäsr äss ^VsItpostvsrsins untsr Xrsurbanä Slb. 5.3V — 4>8. 6.75. — Linrelnv ^nmnier 3V i'fx. oäer 36 b.
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orteils
gvoke
durch Selbstansertlgmig der Garderobe und WWe
M undZhreKinderund burch erprMeKochrezepte,
wenn Sie die „Moden-Zeitimg fürs Dentsche Hans" bestellen.
ift eine^ ^ranen- und ^andarbeits-^eitung.
Sie dringt ausier Modcn-, Wasche- nnd Handnrbeitsniodellen auch
gediegene Noinane und die illustriertc Gratis-Beilage:
^ —-
ausgezcichnct
auf der Weltausstelluiig
in Leipzig 1914.
Preis 4kl Pfg.
wöchentlich frei ins Haus
oder Mk. 1,80 vierteljährlich
»ebst 1g Pfg. Bestellgebiihr
frei ins Haus.
WWW
nehmen alleBuchhandlnngen am Orteentgege». Wo JhnenkeineBuchhandlung
bekannt ist, bestellen Sie nn, Schalter des iiiichstc» Postanites. Bei der Be-
stellung bitte stets de» vollen Tilel anzugeben: „Modcn-Zeitung fiirs Deutsche
Haus", Verlag von VV. Vvbaeli L Oo., beiprig. Preis 15 Pfg. wöchentlich
oder Mk. 1.80 vierteljährüch und 15 Pfg. Bestellgebühr frei ins Hans.
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HloiniAS lnseratonaiuiabms: kullolt blüSSS, ^umonoon-llLxsckition.
Zeitschrift für Hurnor und Kunst
173
Eine Folge des Kino
Sie genau! Den schrecklichsten Aerger mit ihrem Dienst-
mädchen hat sie. Ihr Antlitz drückt in diesem Augenblick
Ekel und Abscheu aus, und ihr rechter Zeigefinger fährt
durch die Luft, einen Strich markierend — das Dienstmädchen
hat Milch genascht, und zwar hat es abscheulicherweise
direkt aus dem Milchtopf getrunken; die Milchtropfen haben,
die Außenseite des Topses entlang fließend, eine verräterische
Linie gezogen, und daran hat die dicke Dame es gemerkt.
Ach Gott, und wieviel Geschirr die Person schon zerschlagen
hat! Immerzu liegen die Scherben an der Erde, — da,
die dicke Dame hat mit der flachen Land auf den Boden
gewiesen. Geben Sie acht: jetzt zählt sie an den Fingern
ab, — da, neun Stück hat das Dienstmädchen zerschlagen.
Die dicke Dame verzieht verzweifelt das Gesicht und schaut
mit rollenden Augen empor: sie kann es mit der Person
nicht mehr aushalten. Ietzt antwortet die andere Dame,
die spitznasige. Sehen Sie nur, wie sie gebieterisch den Arm
ausstreckt, — schmeiß doch die Person sofort hinaus! sagt
sie. — Beide Damen sitzen weit entfernt von uns, und
außerdem spielt die Musik, — und doch ist ihre Unterhaltung
uns ganz verständlich.
Weiter: die beiden älteren Lerren dort, der in der
Ecke, der den Lut so zurückgeschoben trägt, und sein Nach-
bar, der ein bißchen verwachsen ist und etwas unangenehm
grinst. Sie neigen sich zueinander, weil ste sich ganz leise
unterhalten, vielleicht flüsternd. Von Geschäften ist die
Nede, von sicher nicht ganz einwandfreien Geschäften. Was
sagt der mit dem zurückgeschobenen Lut? Beobachten Sie
seine etwas bedenkliche Miene, wie er den Kopf wiegt, wie
er die rechte Land hoch hält, leicht schaukelnd, wie ab-
wägend, ein Risiko abwägend. Er sagt: ein bißchen faul
ist das Ding schon; es hat seine bedenklichen Seiten, da
kann man ganz eklig hineinfallen. Nun der andere, der
grinsende. Er lehnt sich behaglich zurück, sein Gesicht wird
ganz breit, er nickt dem andern beruhigend zu, — da, jetzt
klopft er ihm auf die Schulter: Keine Bange! Wir sind
gedeckt; nichts zu wollen, uns kann keiner, dafür verstehe
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versins unter Xreurbanä Ak. 4.3V --- k'r. 5.5V. — Lv80uäer8 in 8ebutrp»pps rerpseklv ^usxnbv: t'ostbsxue Ivb. 3.55, untsr XrsuLbanä Nk. 4.25; in Oesterrsieb-
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