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Meggendorfer-Blätter, München
Sk. 134!
ikine Folge des Kno
mich sehr unangenehmen Zufall. Ich bin Beamter — des-
balb habe ich auch so viel freie Zeit für das Kino gehabt,
— ich bin auch verlobt. Ietzt könnte ich schon ans Leiraten
denken, wenn nicht vor drei Monaten mir etwas Schreckliches
pasfiert wäre. Meine Leirat hängt nämlich von einer Ge-
haltsaufbesserung ab, die für mich mit der Versetzung in
einen andern Amtszweig verbunden sein wird. Diese Ver-
setzung hat mein Vorgesetzter zu befürworten. Ich hatte
allen Grund, anzunehmen, daß er sich für mich verwenden
würde. Eines Tages aber wurde mir von ihm eine kleine
Belehrung in einer gleichgültigen Sache zuteil. Ich nahm
sie in gebührender Demut auf, äußerte mich dann aber zu
einem Kollegen in der gewöhnlichen Art darüber, wie das
eben Antergebene tun. Flüsternd tat ich das, trotzdem
zwischen uns und dem Vorgesetzten eine Tür war, die recht
schalldämpfend wirkt. Aber leider hat diese Tür eine Glas-
scheibe. Llnd was geschieht? Nachher sagt jener Vorgesetzte
grinsend zu mir: „Na, mein Lieber, so bald, wie Sie es
wünschen, werde ich doch nicht an den Galgen kommen." —
Was war vorgefallen? Ich hatte zu meinem Kollegen
gesagt, daß ich unsern Vorgesetzten mit größtem Vergnügen
an einen Galgen hängen wllrde. Geflüstert hatte ich das,
aber leider auch pantomimisch dargestellt, und er hatte be-
haglich zugesehn. Mit meiner Versetzung ist es natürlich
vorläufig nichts.
Sobald ich mich von meinem Schrecken erholt hatte,
habe ich nachgedacht und unablässig mich beobachtet. Limmel,
ich begleitete ja alle meine Worte mit Gebärden und Gesten,
ein Grimassenschneider und Lampelmann war ich geworden.
Da habe ich mir diesen Gürtel zurecht gemacht, um mich
durch strenge Selbstzucht von dieser gräßlichen Folgeerschei-
nung des Kino zu befreien. Mein Patentgürtel wird
eine noch viel sicherere Wirkung verbürgen, und wenn der
Staat ein Einsehen hat, führt er seine Benutzung zwangs-
weise ein. Aebrigens: darf ich vielleicht von Ihnen eine
Bestellung aus einen Gürtel vormerken?"
Ich wurde einer Antwort durch einen herankommenden
Zeitungsverkäufer enthoben, der den Mann in der Norfolk-
Iacke ablenkte. Er kaufte sich ein Lokalblatt und schlug
sofort die Llnzeigen auf, als suchte er etwas Bestimmtes.
Auf einmal hob er den Kopf und sah mich mit strahlen-
den Augen an. „Donnerwetter, — hier ist das neue
Programm der Alhambra Lichtspiele: Das Geheimnis
der alten Burgruine, Detektivfilm; Sie will nicht auf
den Ball gehn, reizendes Lustspiel; Ein edles Lerz, er-
greifendes Drama aus dem Leben nach einem Noman. —
Großartig, was? Eigentlich sollte man sich das doch ein-
mal ansehen."
!lnd der Mann in der Norfolk-Iacke zahlte seine Zeche
und machte, daß er davon kam. Er lief links um die Ecke,
— in der Richtung der Alhambra Lichtspiele. (in.)
Olkenbacker
ckcrs
iriilliOrreri-
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dsrvcibnts
LIsseiL ^liereiL Li OsUenleiSen
Feines Schuhzeug
soll mcht mit Wassercreme behandelt werden,
denn sie färbt ab bei nasser Witterung.
Gentner's Oel-Wachs Lederputz
Nigrin
gibt wasserbeständigen, nichtabfärbenden Lochglanz.
Fabrikant: Carl Gentner, chem. Fabrik, Göppingen, Württbg.
üamenbart,
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Was war vorgefallen? Ich hatte zu meinem Kollegen
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