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Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
j<ä67O?/
Der Dürre
— „So, hier ist der Bezugsschcin. Auf andere als Stiefel
mit Lolzsohlen habe ich ihn nicht .ausstellen können."
— „Nein, danke, dann klappre ich ja noch mehr."
Stimmung und Entlastung
Die französische Presse gibt zu, daß die Stimmung
im Lande sehr der Besserung bedarf, wenn Frankreich bis
zu einem siegreichen Frieden durchhalten soll. Sie weiß
aber auch das Mittel dazu. „Evenement" schreibt, es müßten
möglichst viele Soldaten entlassen werden, und „Victoire"
verlangt, die Engländer, die Amerikaner und die andern
Bundesgenossen sollten weit größere Strecken der franzö-
sischen Front übernehmen.
Gewiß, wenn das richtig durchgeführt wird- muß sich
die Stimmung in Frankreich nach und nach wieder heben.
Es muß etwa so gemacht werden:
Von der ganzen Front im Westen übernehmen die
Engländer genau die Äälfte. Das kann wohl von ihnen
verlangt werden.
Von der übrigen halben Front übernehmen die Ame-
rikaner die Lälfte, nämlich ein Viertel. Dazu werden
sie bei dem ungeheuren Eifer ihrer Nüstungen doch wohl
bald im Stande sein.
Von dem übrigen Viertel übernehmen die Äälfte, also
ein Achtel, die Italiener. Sie werden ganz froh sein, einmal
anderwärts Lorbeeren pflücken zu können, da sie an der
Tiroler- und der Isonzofront doch keine mehr finden.
Bleibt noch ein Achtel Front. Liervon bekommen die
Lälfte, also ein Sechzehntel, die Portugiesen. Das wird
ihnen gewiß nicht zuviel sein; nötigenfalls können sie durch
die noch vorhandenen belgischen Truppen verstärkt werden.
Ietzt haben die Franzosen noch ein Sechzehntel Front.
Dies wird auch halbiert. und die Lälfte, also ein Zwei-
unddreißigstel, wird mit Chinesen besetzt. Soviel Chinesen
werden sich leicht herbeischaffen lassen.
Nun hat Frankreich nur noch ein Zweiunddreißigstel
Front zu halten. Die Lälfte davon, also ein Vierundsech-
zigstel, kriegen die Brasilianer, damit sie zum Schluß doch
auch etwas anderes getan haben, als nur Schiffe zu beschlag-
nahmen.
Die Lälfte von ein Zweiunddreißigstel Front ist ein
Vierundsechzigstel. Dies zu übernehmen, können sich die
Kubaner unmöglich weigern, besonders, wenn ihnen Wilson
die Notwendigkeit mit einigem Nachdruck ktar macht.
Dann hätten die Franzosen noch ein Vierundsechzigstel
Front, so etwa in der Nähe der Schweiz. Wird auch dies
Stückchen noch halbiert, so gibt das zwei Einhundertacht-
undzwanzigstel; das eine bekommt die Nepublik Panama,
das andere die Nepublik Liberia.
Wenn dies Programm durchgeführt ist, wird sich die
Stimmung in Frankreich ganz gewaltig gehoben haben.
Alle Llnzufriedenheit wird gewissermaßen in die Brüche
gegangen sein, und die französischen Soldaten werden mit
einer weiteren Fortsetzung des Krieges durchaus einver-
standen sein. Piro
: 2. ^uli 1917.
Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
j<ä67O?/
Der Dürre
— „So, hier ist der Bezugsschcin. Auf andere als Stiefel
mit Lolzsohlen habe ich ihn nicht .ausstellen können."
— „Nein, danke, dann klappre ich ja noch mehr."
Stimmung und Entlastung
Die französische Presse gibt zu, daß die Stimmung
im Lande sehr der Besserung bedarf, wenn Frankreich bis
zu einem siegreichen Frieden durchhalten soll. Sie weiß
aber auch das Mittel dazu. „Evenement" schreibt, es müßten
möglichst viele Soldaten entlassen werden, und „Victoire"
verlangt, die Engländer, die Amerikaner und die andern
Bundesgenossen sollten weit größere Strecken der franzö-
sischen Front übernehmen.
Gewiß, wenn das richtig durchgeführt wird- muß sich
die Stimmung in Frankreich nach und nach wieder heben.
Es muß etwa so gemacht werden:
Von der ganzen Front im Westen übernehmen die
Engländer genau die Äälfte. Das kann wohl von ihnen
verlangt werden.
Von der übrigen halben Front übernehmen die Ame-
rikaner die Lälfte, nämlich ein Viertel. Dazu werden
sie bei dem ungeheuren Eifer ihrer Nüstungen doch wohl
bald im Stande sein.
Von dem übrigen Viertel übernehmen die Äälfte, also
ein Achtel, die Italiener. Sie werden ganz froh sein, einmal
anderwärts Lorbeeren pflücken zu können, da sie an der
Tiroler- und der Isonzofront doch keine mehr finden.
Bleibt noch ein Achtel Front. Liervon bekommen die
Lälfte, also ein Sechzehntel, die Portugiesen. Das wird
ihnen gewiß nicht zuviel sein; nötigenfalls können sie durch
die noch vorhandenen belgischen Truppen verstärkt werden.
Ietzt haben die Franzosen noch ein Sechzehntel Front.
Dies wird auch halbiert. und die Lälfte, also ein Zwei-
unddreißigstel, wird mit Chinesen besetzt. Soviel Chinesen
werden sich leicht herbeischaffen lassen.
Nun hat Frankreich nur noch ein Zweiunddreißigstel
Front zu halten. Die Lälfte davon, also ein Vierundsech-
zigstel, kriegen die Brasilianer, damit sie zum Schluß doch
auch etwas anderes getan haben, als nur Schiffe zu beschlag-
nahmen.
Die Lälfte von ein Zweiunddreißigstel Front ist ein
Vierundsechzigstel. Dies zu übernehmen, können sich die
Kubaner unmöglich weigern, besonders, wenn ihnen Wilson
die Notwendigkeit mit einigem Nachdruck ktar macht.
Dann hätten die Franzosen noch ein Vierundsechzigstel
Front, so etwa in der Nähe der Schweiz. Wird auch dies
Stückchen noch halbiert, so gibt das zwei Einhundertacht-
undzwanzigstel; das eine bekommt die Nepublik Panama,
das andere die Nepublik Liberia.
Wenn dies Programm durchgeführt ist, wird sich die
Stimmung in Frankreich ganz gewaltig gehoben haben.
Alle Llnzufriedenheit wird gewissermaßen in die Brüche
gegangen sein, und die französischen Soldaten werden mit
einer weiteren Fortsetzung des Krieges durchaus einver-
standen sein. Piro
: 2. ^uli 1917.