208
Meggendorfer-Blätter, München
Nr. 139g
Adams Krankhnt nnd der große Medizinmann
Als der vr. Korbmann oder Korbmacher oder wie er ähn-
lich heißt, wieder kam, habe ich ihn wie selbstverständlich
gebeten, doch noch eine Kapazität heranzuziehen, einen ganz
großen Medizinmann, einen Obersten, einen General, einen
Generalfeldmarschall aller Medizinmänner. And daraufhin
— Vereh'rtester, staunen Siel — ist hier der Lerr Geheim-
rat Profeffor Emanuel von Meyer erschienen, deffen Name
als der eines der größten Medizinmänner in aller Welt
bekannt ist. Oho, er behandelt nicht jeden! Aber zu mir
ist er gekommen! Er hat nämlich in dieser Pension schon
öfters vornehme und reiche Leute behandelt, zuleht einen
amerikanischen Multimillionär, wie mir die Dame des
Lauses erzählt hat, die nun auf mich wie auf einen Felsen
baut. Aebrigens, Verehrtester, warum soll ich nicht für
die Erhaltung mcines Lebens, dem doch die deutsche Nation
viellcicht cinmal hohe geistige Güter verdanken wird, alles
Mögliche tun? Warum, zum Donnerwetter, soll ich mich nicht
von solch einem gewaltigen Medizinmann behandeln lassen?"
Adam sah mich triumphierend an. Ich erlaubte mir,
Bedenken zu äußern. „Das wird entsetzlich viel Geld kosten,
lieber Adam."
„6urk xostsrloi', Verehrtester! Das wird sich alles finden.
Die Besitzerin dieser Pension wird mir keine Schwierigkeiten
machen, und der große Medizinmann wird seine ebenso
große Rechuung nicht so bald schicken. Doch nun naht die
Stunde, da er erscheinen wird. Ich will Sie nicht als einen
Mithelfer an dem kunstvollen Bau meines gegenwärtigen
Kredits erscheinen lassen, — leben Sie wohl, Verehrter!"
Drei Wochen später tauchte Adam wieder auf. Ueber
seinen Auszug aus der „Pension Imperial" erzählte er nicht
viel; er deutete nur an, daß man dort ganz fcoh gewesen
wäre, ihn scheiden zu sehen, und daß er, wie immer in
solchen Fällen, eine auf Natenzahlungen lautende giitliche
Vereinbarung getroffen habe. Desto mehr sprach er von
dem großen Medizinmann. Von dem besaß er ein Rezept,
das er beständig bei sich trug, und wenn er mit Leuten
zusammen kam, die seine Finanzverhältniffe nicht genau
kannten, brachte er geschickt das Gespräch auf Krankheit
und Aerzte und erwähnte dann: „Ich habe mich neulich
von Geheimrat Proseffor Emanuel von Meyer behandeln
lassen, dem berühmten großen Medizinmann, wiffen Sie.
Ein Besuch von ihm kostet fünfzig Mark. Er hat mir
übrigens ein ausgezeichnetes Fiebermittel verschrieben. Viel-
leicht können Sie es auch einmal gebrauchen, — schreiben
Sie es sich ab." Das machte gewöhnlich großen Eindruck, und
darauf erfolgende Anleiheversuche hatten oft schönen Erfolg.
Lebtes VViläunger 8a!r vxjstiert niekt — IVIan meiäe äie ^aekakmungen
kürslUcke Wiläunser klinkrslquellen, /i.-O., Laä VVilänn^en - Lckriften Kostenkrei
1916 kesucli 10716. 1916 k^ascbenverbraucb 1-892.145.
8aniiäi8!iau8 „llzfgika" 5.
0. m. k. U.. rVjesbAäsn I., ^ostfueli 20.
^itikel 2. XiVnIcenplisxe u. U^Z^ns sio.
^3.276, rriLssi^S ^i-else.
^nkloxon mit Lenennung ä. ^svvünsotttsn
Oexenstänäs ^voräen prompt erleäixt
sofort kerzengrede bei Ge-
brauch von „progrosso"
ges gesch. Das Neueste
inid Bollkomm en ste der
Ietztzeit l Glänzende Dank-
sch' eibcu ! Proipekte aratis.
'6ii8irv"ofiüil!o.,>Vl3gll8dufg
Schönebeckerstr. 99.
Sie sind ein Tölpel L
wird man von Jhnen sagen, wenn Sie es
icht verstehen, uuterhaltend und interessant
gU plauderu. Wie beschämend ist es, wenu
man in eine Gesellschaft eintritt und nicht weiß, wovon man mit der Dame, welcher man
vorgestellt wird, Plandern oderworiiber man mit seinemNachbar sprechen soll. DieDamen
wenden sich von einem solchen Menschen ab, denn sie schwärmen nur für einen flottenGesell-
schaster, der nett und amüsant zu Plaudern versleht. — Viele reicheLeute verdanken ihre Er-
folge nur ihrer Beredsamkeit. br. Lambert hat in seinem Buche: Wie man das ^laudern
und dieKunst der Ztnlerhatlung erternl eiuen gäuzlich ueuartigenKursus ausgearbeitet,
uach dem sich ein jeder zu einem witzigen und geistreichen Plauderer auszubilden vermag. —
Einiges aus dem reichen Jnhalt: Wie man geschickt Gespräche ankuüpst uud sich geblldet
und gewählt ausdrückt. — Wie mau die Schüchteruheit uud Befaugenheit ablegt. — Die
Kuust zu widersprechen, ohneAustost zu erregeu. — Die Kuust, auf feiue ArtSchmeicheleieu
zu sagen. — Wie man durch flotte Uuterhaltung die Gunst der Damen erlangt. — Nie ver-
sageude Gesprächsstoffe bei Besucheu und Vorstellungen, bei Tisch, auf der Straße, bei
Konzerten, nu Theater, auf Büllen usw. — Preis dieses einzlgartigeu Werkes 2.40 M.
portofrei. Bei Voreinsendg d. Betrages 2.20 M. Nachuahm,: ins Feld uicht zugelasseu.
Großer Katalog kostenlos. Buchhdlg. KIt»1itk»8 —L.«»K»L»^ 110. Postschließfach 142.
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verantwortUcher lleäakteur: seräinancl 5drrelder. lllüncllen. --- vruck uncl verlag von I. 7. 5ckreider in Nüncden unä ekUnoen
- --r.m l0ren vomgalle 4. - aile Neckle kür lämtticde
ln Oetterreich-Ungarn kür tteraurgabe unä llcclaklion verantwortticki: llobert Mokr in wrcn i. ^omgauc^ — nile neckrte kür lämttickre ttrtikel ünck
in venerrelm ung ^ ^reigcnteil o^ntworttick in veuttckllanck: IKa» NaincN. lllunckren: m Velkerrcich.Ungarn: x. """ Uluttrattonen vorbekatten.
rnlk lvakle. lckien.
Meggendorfer-Blätter, München
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