Zeitschrift für Humor und Kunst 137
Das Prachtwerk
Die Setfe
Mark für ein Krümchen Seife! Zweimal waschen is hin!
Zst das nicht unverschämt! Gemein!"
Ich mußte ihm beipflichten, jeder mußte ihm beipflichten.
And da erzählte er die Geschichte des Seifenkaufes, der
keiner war. „Ich gehe in das Geschäft — ich werde es
dir dann zeigen, wir kommen gleich vorüber. Ich verlange
die Seife. Zuerst sagt mir ein Mann, der hinter dem
Ladentische stand, es sei keine da. Ich meine darauf, daß
sie doch Seife haben werden. Da erklärt eine Frau, die
zu dem Geschäft zu gehören scheint, und die mir sehr un-
sympathisch war, so recht gehässig, wenigstens mir ist es
so vorgekommen, daß sie nur Seife für feine Leute haben.
Du kannst dir denken, daß in mir die Galle aufzusteigen
begann. Ich wollte schon was sagen, da vernehme ich
hinter mir eine Stimme: ,Aber wir können doch dem Äerrn
auch die feine Seife verkaufen, das ist doch egal/ Ich
drehe mich um. Die Stimme gehört einem Mädel, weißt
du, es ist ein ganz fescher Kerl. Sie hat mir sehr gefallen.
Ich werfe ihr einen dankbaren, besänftigten Blick zu.
Sie lächelt. Der Mann greift in einen Kasten, bringt ein
Stück Seife hervor, bricht davon ein Stückchen ab — so
Das Prachtwerk
Die Setfe
Mark für ein Krümchen Seife! Zweimal waschen is hin!
Zst das nicht unverschämt! Gemein!"
Ich mußte ihm beipflichten, jeder mußte ihm beipflichten.
And da erzählte er die Geschichte des Seifenkaufes, der
keiner war. „Ich gehe in das Geschäft — ich werde es
dir dann zeigen, wir kommen gleich vorüber. Ich verlange
die Seife. Zuerst sagt mir ein Mann, der hinter dem
Ladentische stand, es sei keine da. Ich meine darauf, daß
sie doch Seife haben werden. Da erklärt eine Frau, die
zu dem Geschäft zu gehören scheint, und die mir sehr un-
sympathisch war, so recht gehässig, wenigstens mir ist es
so vorgekommen, daß sie nur Seife für feine Leute haben.
Du kannst dir denken, daß in mir die Galle aufzusteigen
begann. Ich wollte schon was sagen, da vernehme ich
hinter mir eine Stimme: ,Aber wir können doch dem Äerrn
auch die feine Seife verkaufen, das ist doch egal/ Ich
drehe mich um. Die Stimme gehört einem Mädel, weißt
du, es ist ein ganz fescher Kerl. Sie hat mir sehr gefallen.
Ich werfe ihr einen dankbaren, besänftigten Blick zu.
Sie lächelt. Der Mann greift in einen Kasten, bringt ein
Stück Seife hervor, bricht davon ein Stückchen ab — so