Zeitschrift für Humor und Kunst 7
/^osgenz
vek- /^oi-gen ^cdaut cjur-cti's 6en8terlein.
>Vo M3g nu5 jet^t mein I_ieb8tei' sein?
k_iegt ei- iu kaltem un6 Zctuiee,
0n6 ruft nact, mi^ iu ztillem VVeli?
Iritt ei- vvotll jeiit rum ätunms an —
Oncl tiaut 5ictl ciui-cti — ^tann gegen /^3nn?
Ick, ^veid e8 nictit, cjer klimmel 8ek>v6igt.
^u 6em mem deike8 6eten 8teigt.
Oocti 8eti3ut cie8 died^ten 6116 micb an,
618 ob ibm uietit8 ge^ebetien kann.
Üa.n8 HsiäZieelr
Ern Unglück kommt sekten allein Dec Favnkant
Pinner erhält die Nachricht daß sein auswärüger Vertreter mit fünf-
zigtausend Mark das Weite gesucht hat. Vor Schreck läßt er die
Taffe Kakao fallen, die er gerade zum Mund sühren wollce. Da sagt
seine Gattin verzweifelt: „So, jetzt ist die helle Äose auch noch hin'"
Profeffor Spiribingel
Eine Spuckgeschichte von Fritz Müller
Professor Spiribingel ging an dem Neu-
bau vorüber, als der Erdarbeiter Schwing-
hammer einen Pfahl einrammen wollte. Zu
diesem Zwecke spuckte der in seine Lände.
Professor Spiribingel blieb stehen. Gründlich,
wie er war, bedachte er: a.) warum spuckt der
Mann überhaupt, d) warum in seine Äände?
Aber er brachte es nicht heraus. Darum fragte
er den Polier: „Sie gestatten —"
„Alles besetzt, können keine Leut' mehr
brauchen!"
„Guter Mamr, mein Name ist Professor —"
„Professor können wir schon gar keinen
brauchen, es g'langt uns schon der Architekt."
„Aber bester Mann, ich habe doch nur
wissen wollen, warum der Mann da drüben
in seine Äände spuckt —"
„Wahrscheinlich, weil er außer den leinigen
keine andern da hat, in die er 'neinspucken
könnt'."
Profeffor Spiribingel, gründlich, wie er
war, bedachte: a) spricht der Mann im Ernst,
oder d) macht er einen Spaß, b I.) wenn letzteres der
Fall, gab ich ihm dazu Anlaß, b I. ulxba) mit oder ohne
objektiven Grund?
Als er sich darüber klar war, rammte der Erdarbeiter
Schwinghammer den zweiten Pfahl ein und spuckte wieder
in die Lände.
Gründlich wie Profeffor Spiribingel war, wandte er
sich diesmal an den Pfahlarbeiter selber: „Gestatten Sie—"
„Zo."
, — mein Name ist —"
„Io."
Professor Spiribingel."
^Io."
„Wie ich auf Grund subjektiven Augenscheins beobachtet
zu haben glaube, scheint zwischen der Tatsache des Pfahl-
einrammens und Jhrem In°die-Lände°spucken a) ein Zu-
sammenhang zu exiftieren?"
„Io."
,.d) wenn schon, d I.) welcher Art?"
„Io."
„Lieber Mann, Sie scheinen nicht recht zu —"
„Io, zahl'n S' a Maß?"
„Äem, eine Maß gehört zwar nicht zur Sache, indeffen
wäre ich nicht abgeneigt —"
Der Pfahlmann machte eine einkassierende Gebärde:
„Also, einreib'n bittschön."
„Erst müssen Sie mir sagen, warum Sie spuckten?"
„Weil der Stempen g'spuckt beffer 'neingeht."
„Stempen? g'spuckt? besser 'neingeht? Sie spuckten
gar nicht auf den Stempen, sondern in di'e Lände, Bester!
Warum also —"
„Weil ma' g'spuckt beffer zuhau'n kann."
„Andenkbar, lieber Mann, angespuckte Lände scheinen
mir die kalorische Arbeitseffizienz durchaus nicht zu erhöhen.
Warum also —"
„Weil's mi' freut."
„Läßt sich schon eher hören. Bliebe zu erklären, ob
das Spucken aus die Lände a) nur physisches Behagen
auslöst, oder d) —"
„Feierabend!" ries der Polier, „um eine Mark und
zwanzig bitte ich für auSgefallene Arbeit, Lerr Profeffor!"
„And ich für meine Maß um sechsunddreißig Pfennig,
Lerr Professor!" rief der Erdarbeiter.
„Macht eine Mark und sechsundfünfzig," rechnete Pro-
fessor Spiribingel, zahlte und schrieb in sein Notizbuch:
„Aufhellungskosten für ursächliche Zusammenhänge beim Jn-
die-Lände-spucken a) Vorarbeiten Mark 1.56, d) es bestebt
die dringende Vermutung, daß das Spucken in die Lände
/^osgenz
vek- /^oi-gen ^cdaut cjur-cti's 6en8terlein.
>Vo M3g nu5 jet^t mein I_ieb8tei' sein?
k_iegt ei- iu kaltem un6 Zctuiee,
0n6 ruft nact, mi^ iu ztillem VVeli?
Iritt ei- vvotll jeiit rum ätunms an —
Oncl tiaut 5ictl ciui-cti — ^tann gegen /^3nn?
Ick, ^veid e8 nictit, cjer klimmel 8ek>v6igt.
^u 6em mem deike8 6eten 8teigt.
Oocti 8eti3ut cie8 died^ten 6116 micb an,
618 ob ibm uietit8 ge^ebetien kann.
Üa.n8 HsiäZieelr
Ern Unglück kommt sekten allein Dec Favnkant
Pinner erhält die Nachricht daß sein auswärüger Vertreter mit fünf-
zigtausend Mark das Weite gesucht hat. Vor Schreck läßt er die
Taffe Kakao fallen, die er gerade zum Mund sühren wollce. Da sagt
seine Gattin verzweifelt: „So, jetzt ist die helle Äose auch noch hin'"
Profeffor Spiribingel
Eine Spuckgeschichte von Fritz Müller
Professor Spiribingel ging an dem Neu-
bau vorüber, als der Erdarbeiter Schwing-
hammer einen Pfahl einrammen wollte. Zu
diesem Zwecke spuckte der in seine Lände.
Professor Spiribingel blieb stehen. Gründlich,
wie er war, bedachte er: a.) warum spuckt der
Mann überhaupt, d) warum in seine Äände?
Aber er brachte es nicht heraus. Darum fragte
er den Polier: „Sie gestatten —"
„Alles besetzt, können keine Leut' mehr
brauchen!"
„Guter Mamr, mein Name ist Professor —"
„Professor können wir schon gar keinen
brauchen, es g'langt uns schon der Architekt."
„Aber bester Mann, ich habe doch nur
wissen wollen, warum der Mann da drüben
in seine Äände spuckt —"
„Wahrscheinlich, weil er außer den leinigen
keine andern da hat, in die er 'neinspucken
könnt'."
Profeffor Spiribingel, gründlich, wie er
war, bedachte: a) spricht der Mann im Ernst,
oder d) macht er einen Spaß, b I.) wenn letzteres der
Fall, gab ich ihm dazu Anlaß, b I. ulxba) mit oder ohne
objektiven Grund?
Als er sich darüber klar war, rammte der Erdarbeiter
Schwinghammer den zweiten Pfahl ein und spuckte wieder
in die Lände.
Gründlich wie Profeffor Spiribingel war, wandte er
sich diesmal an den Pfahlarbeiter selber: „Gestatten Sie—"
„Zo."
, — mein Name ist —"
„Io."
Professor Spiribingel."
^Io."
„Wie ich auf Grund subjektiven Augenscheins beobachtet
zu haben glaube, scheint zwischen der Tatsache des Pfahl-
einrammens und Jhrem In°die-Lände°spucken a) ein Zu-
sammenhang zu exiftieren?"
„Io."
,.d) wenn schon, d I.) welcher Art?"
„Io."
„Lieber Mann, Sie scheinen nicht recht zu —"
„Io, zahl'n S' a Maß?"
„Äem, eine Maß gehört zwar nicht zur Sache, indeffen
wäre ich nicht abgeneigt —"
Der Pfahlmann machte eine einkassierende Gebärde:
„Also, einreib'n bittschön."
„Erst müssen Sie mir sagen, warum Sie spuckten?"
„Weil der Stempen g'spuckt beffer 'neingeht."
„Stempen? g'spuckt? besser 'neingeht? Sie spuckten
gar nicht auf den Stempen, sondern in di'e Lände, Bester!
Warum also —"
„Weil ma' g'spuckt beffer zuhau'n kann."
„Andenkbar, lieber Mann, angespuckte Lände scheinen
mir die kalorische Arbeitseffizienz durchaus nicht zu erhöhen.
Warum also —"
„Weil's mi' freut."
„Läßt sich schon eher hören. Bliebe zu erklären, ob
das Spucken aus die Lände a) nur physisches Behagen
auslöst, oder d) —"
„Feierabend!" ries der Polier, „um eine Mark und
zwanzig bitte ich für auSgefallene Arbeit, Lerr Profeffor!"
„And ich für meine Maß um sechsunddreißig Pfennig,
Lerr Professor!" rief der Erdarbeiter.
„Macht eine Mark und sechsundfünfzig," rechnete Pro-
fessor Spiribingel, zahlte und schrieb in sein Notizbuch:
„Aufhellungskosten für ursächliche Zusammenhänge beim Jn-
die-Lände-spucken a) Vorarbeiten Mark 1.56, d) es bestebt
die dringende Vermutung, daß das Spucken in die Lände