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Meggendorfer-Blätter, München

Lüttje Deern, wat seggst
öarto?

Hör mal to, min lüttje Deern,

Ick weet Een, de hett öi geern,
Ick weet Een, öe mag -ie lien,
Lüttje Deern, so smuck un fien.

Un -e Een, üe hett ok wat:
Hahn un Höhner, Hunö un Katt,
Gös' un Anten, Swien un Koh,
Perö un Wagen ok öarto,

Hus un Hoff un Lanö un Sanö
Un ok süß noch allerhanö.

Un he hett, öat is keen Snack,

Ok 'n goö Stück Gelö in 'n Sack.
Doch öat Aller — Allerbeft
Driggt he ünner sine West,

Dat 's sin Hart, öat för öie sleit
Un na öi verlangen öeit.
Lüttje Deern, ick seggt man glick,
Düße Eene, öat bin ick;

Un ick möch öi woll to'r §ro.
Lüttje Deern, wat seggst öarto?

Heinrich Helfers

Aufrichtig

Richter (als er jemand zu 14 Monaten verurteilt'tzat): „Äaben Sie
etwas hinzuzufügen?"

V erurteilter: „Jm Gegenteil, was wegnehmen möchtich!"

Ein unzulässiges Inserat

Am Stammtisch ging die Zeitung herum, weil fich das
folgende bemerkenswerte Znserat darin fand:

Leiratsgesuch.

Junge Dame von sehr angenehmem Aeußeren, eben
mündig geworden, sucht, da sie Waise ist und überhaupt
keine Verwandten hat, die Bekanntschaft eines ehrenhaften
jungen Mannes zu harmonischer Ehe, für die günstigste
materielle Voraussetzungen vorltegeu, da ein Barvermögen
vo» »wölf Millionen Mark vorhanden. —

Allgemein war man einig, daß dieie Anzeige etwas
nicht Alltägliches wäre. Negistrator Läberle aber war
ärgerlich. „Ein Skandal ist es, daß so etwas heutzutage
veröffentlicht werden darf. Da müßten doch die Behörden
einfchreiten. Alle möglichen Verordnungen sind erlaffen,
aber so ein Inserat kommt doch in die Zeitung."

Man wunderte fich. „Mit was für Verordnungen hat
denn das zu tun?"

„Natürlich mit den Verordnungen wegen der Papier-
not. Alle die Briefe auf dies Inserat, — Zentner an
Papier werden sie verschlingenl" -on.

SLrafe

In einem Barbierladen wird, wie gewöhnlich, stark
politisiert. Besonders einer der Kunden führt das große
Wort. Ein Miesmacher von Profession, und alle die andern
ärgern fich über ihn.

„Können Sie den Kerl nicht rauSschmeißen?" sagt ein
besonders empfindlicher Kunde zu dem Ladenbefitzer.

Dieser zuckt die Achseln.

„DaS kann ich leider nicht," flüstert er zurück, „aber ich
lasse ihn nachher vom Lehrbuben rasieren."

Am letzten Sonntag besuchte uns Tante Agnes. Sie war
so voll Neuigkeiten, daß sie doppelt so dick aussah wie sonst.
!lm ein llhr nachmittags war sie gekommen, um vier llhr
hatte sie dreißig.Tassen Kaffee getrunken, und um halb sieben
ging sie wieder. Wir atmeten erleichtert auf, da läutete es
plötzlich wiederum an unsrer Tür. And wer stand draußen?
Tante Agnes. Sie hatte eine überaus schmerzliche Miene,
und ihre Figur hing sozusagen nur in den Kleidern.

„Nein, herein komme ich nicht mehr," sagte fie mit
schwacher Stimme, „aber ich wollte euch nur saqen, was ich
vorher ganz vergessen hatte, daß ich schon seit Wochen einen
ganz fürch-ter-li-chen Rheumattsmus habe, so daß ich vor
Schmerzen kein Glted rühren kann."

Dann humpelte fie gebeugten Lauptes wieder die
Treppe hinunter. sinz setnz

Zm Dusel — „Kruzitürken! — And voll war er a noch."

Beim Steyerausschuß

Beamter: „Sie können doch unmöglich tau-
send Mark Betriebsspesen haben?"

Dichter: „Na, was glauben Sie denn, was
jetzt der Kognak kostet!"

Copyright 1916 by I. F. Echreiber
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